So viel verschenktes Potenzial...
Verbesserungsvorschläge
Die Produkte sind gut, das Potenzial ist riesig. Es wird nur endlich mal Zeit, dieses auch zu nutzen. Immer neue Initiativen, die nie zu Ende geführt werden, werden nie ihr Ziel erreichen. Egal, ob diese dann HGPS, HGPS 2.0, smart@work oder Change Agents heißen.
Kommunikation
Auch wenn vieles versucht wird, der Flurfunk ist die einzige Quelle, wenn man frühzeitig über Veränderungen informiert sein will. Und während man das bei Personalfragen selbstverständlich noch nachvollziehen kann, sind unternehmerische Richtungsentscheidungen, die ganze Abteilungen und Teams betreffen, auf dem Flur meist schon lange mit gefährlichem Halbwissen verbunden, bevor es offizielle Informationen gibt.
Kollegenzusammenhalt
In kleineren Teams macht sich schnell eine "Wagenburg-Mentalität" breit, die wiederum anderen Abteilungen gegenüber schnell feindselig wird und neuen Kollegen die Integration nicht gerade erleichtert. Aber bei unzähligen Abteilungen und Teams lässt sich das schwer verallgemeinern. Gibt selbstverständlich sowohl sehr gute wie auch negative Extrembeispiele.
Work-Life-Balance
38-Stunden-Woche mit Kernarbeitszeit, sonst meist freie Gestaltung möglich in vielen Bereichen. Das ist grundsätzlich gut, aber für einen deutschen Maschinenbauer vermutlich sogar unterdurchschnittlich. Innerhalb der Gruppe und des Konzerns wird vorgemacht, dass es auch arbeitnehmerfreundlicher geht.
Vorgesetztenverhalten
Bei gefühlt mehr Vorgesetzten als "Fußvolk" ist die Bandbreite groß, aber schon strukturell ergeben sich hier einfach Sackgassen, in denen die Vorgesetzten manchmal auch am Ende ihres Lateins sind. Für eine Unternehmensgröße wie sie die HOMAG hat, sind definitiv zu viele Ebenen, Gremien und Hierarchien vorhanden. Das sagen uns aber auch schon seit Jahren selbst externe Berater.
Interessante Aufgaben
Die Produkte sind technische Highlights und die Möglichkeiten in den Fachbereichen entsprechend riesig.
Umgang mit älteren Kollegen
Die älteren Kollegen blicken meist auf eine lange Betriebszugehörigkeit zurück und damit auf Verträge, die so heute leider nicht mehr geschlossen werden. Dadurch ist das Lohngefüge für selbe Tätigkeiten gerade mit neueren Kollegen völlig aus den Fugen geraten und die "Oldies" können eine ruhige Kugel schieben bis es in die Rente oder passive Altersteilzeit geht. Dann wird auch toleriert, wenn diese Veränderungen in den Abläufen ignorieren und weiter vor sich hin wursteln.
Arbeitsbedingungen
Man bleibt im Zyklus gefangen: Wird nach einer Krise vermeintlich offen aufgearbeitet, was schief lief, gibt es bald klare Regeln und Strukturen, wie die Firma künftig agiert. Es werden Regularien geschaffen, an denen das unternehmerische Handeln ausgerichtet werden soll.
Doch kaum zeigt sich am Horizont der kleinste Gegenwind, werden alle diese Regeln, Strukturen, Initiativen und Prozessmodelle über den Haufen geworfen. Und dann steht man wieder kurz danach da und fragt sich, wie denn das passieren konnte. Nächstes Mal soll alles anders werden...
Gehalt/Sozialleistungen
Muss früher super gewesen sein, heute ist es frustrierend. Kollegen, die ihre Verträge noch im letzten Jahrtausend bekommen haben, verdienen gerne deutlich mehr als ihre Kollegen oder sogar heutigen Vorgesetzten.
Karriere/Weiterbildung
Karriere funktioniert nur nach schulischem und akademischen Abschluss, mit dem man die Firma betritt. Ist man als Geselle gekommen, wird man ewig Geselle bleiben. Und wenn man sich doch auf eigene Faust weiterbildet, öffnen sich nicht viele Türen.
Stattdessen werden selbst die vor den Kopf gestoßen, die Ausbildung und Technikerprojekt vor Ort gemacht haben. Wenn diese dann gehen und bei anderen Unternehmen Stellen besetzten, die bei uns sogar ausgeschrieben sind, ist die Verwunderung groß. Wie man es sich vorstellt, mittelfristig das betriebliche Ausscheiden der "Boomer-Generation" abzufangen, wenn man so mit den eigenen Talenten umgeht, würde mich gerne interessieren.