Mehr Schein als Sein
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dass man als Fachmitarbeiter dringend Arbeiten erledigt / Fristen einhält, aber im Zweifel keine fachliche Unterstützung bekommt, wenn man sie benötigt. Diverse verschiedene Bereiche, die sehr von einander getrennt sind. Es bestehen nur wenige Verbindungen zu anderen, da keine Mitarbeiterkreise untereinander bestehen, ein Ansatz wäre z.B. Mitarbeiter schulen Mitarbeiter.
Verbesserungsvorschläge
Sollte mal lieber hinhören, wenn die Arbeitnehmer Verbesserungsvorschläge haben oder tatsächlich Kritik äußern. Mitarbeiter könnten in einige Entwicklungen direkt mit einbezogen werden, sie haben einen anderen Blickwinkel und können auch Motivation dadurch erfahren, dass sie in Unternehmensabläufe eingebunden werden und das Gefühl haben, dass die eigene Meinung auch wichtig ist und einem zugehört wird.
Arbeitsatmosphäre
Keine Strukturen, jeder macht es anders.
Kommunikation
Communication is not our key!
Kollegenzusammenhalt
Jeder ist sich selbst am nächsten
Work-Life-Balance
Überstunden sind gerne gesehen, aber "den Freizeitausgleich" kann man nicht nehmen, wie man es möchte, weil die Angst besteht, dass man nur verlängerte Wochenende machen würde.
Vorgesetztenverhalten
Im Zweifelsfall wir dem Mitarbeiter vorm Mandanten nicht der Rücken gestärkt und in die endgültigen Entscheidungen wird man kaum einbezogen.
Interessante Aufgaben
Aufgabengebiet wird danach verteilt: Wer zuerst kommt, malt zuerst. Hat aber bestenfalls nichts damit zu tun, was man gerne machen würde und wo man selbst seine Stärken sieht.
Arbeitsbedingungen
Nur wenige ergonomische Arbeitsplätze. Um höhenverstellbare Schreibtische muss man kämpfen.
Homeoffice ist ungern gesehen.
Arbeitsplätze sind nicht alle gleich eingerichtet, selbst am eigenen Arbeitsplatz zwei unterschiedliche Bildschirme, weil nur auf Nachfrage zweiter Bildschirm zur Verfügung gestellt wird.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Papierverschwendung hoch 10, Digitalisierung weit gefehlt
Gehalt/Sozialleistungen
Wertschätzung des Knowhows und Humankapitals sieht anders aus.
Karriere/Weiterbildung
Kaum Mitarbeiterförderung, aber umso mehr Forderung
Gleichberechtigung
Umgang mit älteren Kollegen
Image
Arbeitgeber-Kommentar
Liebe ehemalige Kollegin, lieber ehemaliger Kollege,
Ihre Bewertung macht uns betroffen und wir bedauern sehr, dass Sie eine durchweg negative Sicht auf unser aller Tun und Handeln haben. „Ein Mensch ist immer das Opfer seiner Wahrheiten“ (A. Camus). Gestatten Sie uns deshalb, dass wir uns zu einigen Kritikpunkten nachfolgend äußern:
Unsere Firmenstruktur ist in verschiedene Partnerbereiche aufgeteilt, das stimmt - ein nicht ganz ungewöhnlicher Umstand in unserer Branche. Natürlich kommt es dabei vor, dass nicht immer bereichsübergreifend in größeren Teams gearbeitet werden kann. Gegen Ihre Darstellung sprechen bereichsübergreifende, fachliche wie gesellige Veranstaltungen und die Tatsache, dass alle Partner ein gemeinsames Miteinander explizit wünschen und leben.
Verbesserungsvorschläge werden in jedem Jahresgespräch mit jedem Mitarbeiter angesprochen. Es gibt seit Jahren verschiedene Jour-Fix-Abstimmungen mit Partnern und Mitarbeitern. Wir pflegen darüber hinaus eine open-door-policy, so dass man i.d.R. immer einen Ansprechpartner findet, um Anregungen oder auch Kritik loszuwerden.
Unterschiedlichen Vorstellungen über die eigene Work-Life-Balance tragen wir durch individuelle Teilzeit-Beschäftigungskonzepte, eine Flextimeregelung für Überstunden und eine Kernarbeitszeit Rechnung, die abbildet, dass viele Mitarbeiter eine oftmals längere Anreisezeit haben.
Wir fördern, aber wir fordern auch – ... Wir arbeiten leistungsorientiert – das Wohl des Mandanten geht vor. Zugleich kümmern wir uns um die fachliche Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter, die in Absprache mit den persönlichen Bedürfnissen stattfindet. Und wir freuen uns, schon viele Examensförderungen individuell begleitet zu haben.
Besonders beschäftigt uns, dass Sie das Empfinden haben, dass sich jeder selbst der Nächste sei. Immer wieder wird uns ein hohes Maß an respektvollem und wertschätzendem Umgang bestätigt – von Mitarbeitern und Mandanten. Dass nicht alle Menschen miteinander harmonieren, ist wohl eine unveränderliche Tatsache. Aber gerade von der Mischung der Persönlichkeiten lebt unser Unternehmen, und jeder findet hier seinen Platz, was sicherlich ein jeder zum Teil auch selbst in der Hand hat.
Sie haben Recht, Homeoffice ist für uns schwierig und Papier immer noch weit verbreitetes Arbeitsmittel. Wir haben aus einer breiten Mitarbeiterbefragung gelernt, dass Homeoffice als moderne flexible Arbeitsform für die Meisten kein Selbstzweck ist. Es muss im Einklang mit der Unternehmenskultur stehen und zu den innerbetrieblichen Prozessen passen. Es geht vielen eher darum, dass auf beide - das Arbeitsleben und das Privatleben – wechselseitig Rücksicht genommen wird. Dem versuchen wir gerecht zu werden. Und ja, Papier ist immer noch vorhanden, wenn es auch viele Tätigkeiten und Leistungen gibt, die wir faktisch papierlos erledigen. Der Mitarbeiter hat bei uns durchaus das Recht, selbst zu entscheiden, ob er noch in Papier arbeiten möchte, oder lieber voll digital.
Wir sind immer bestrebt, den Anstand zu wahren, auch wenn sich Wege trennen. Deshalb hoffen wir, dass Ihre Verärgerung verflogen ist und wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem weiteren beruflichen wie privaten Weg.
Viele Grüße
Die Partner von HSMV
PS: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir im obigen Text auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen und setzen dafür das generische Maskulinum ein. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.