Mitarbeiterführung und echter Vertrieb waren hier nicht möglich!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Preisgünstige und gute Produkte,
angestellter Innenvertrieb
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
völlig überholte und verkrustete Betriebsstrukturen ohne Veränderungsmöglichkeiten,
Konkurrenz der Vertriebswege untereinander,
völlig aufgabenüberfrachtete Stellen,
übermächtiger Betriebsrat,
Unterbewertung von Führungsarbeit,
zu geringe vertriebliche Ausrichtung
Verbesserungsvorschläge
- Vertriebswege harmonisieren, vereinheitlichen und neu ausrichten
- Macht der Betriebsräte beschränken
- Führungskräfte intensiver ausbilden, entlasten, mehr wertschätzen und besser bezahlen
- Außenvertrieb stärken, regionalisieren und besser bezahlen
- Aufgabenhäufungen abbauen
- administrative Zwischenstrukturen abbauen: kein Mensch bräuchte Geschäftsstellen, wenn es eine funktionierende Zentrale (Coburg) und personalstarke Regionalbüros gäbe
- vertriebsaffine Schadensachbearbeiter in den Kundendienstbüros
Arbeitsatmosphäre
Lob und Wertschätzung Fehlanzeige; als untergeordnete Führungskraft leidet man unter dem Machtkampf zwischen Geschäftsleitung und ÖBR
Kommunikation
Einarbeitung aufgrund falscher Strukturierung und zu kurzer Zeit völlig unzureichend; viele notwendige Informationen erhält man erst viel zu spät
Kollegenzusammenhalt
von Kollegen anderer Standorte sowie Vorgängerin eingearbeitet, dabei auf jeden Fall freundlich und teilweise sehr bemüht;
direkt unterstellte Mitbearbeiter teilweise durchaus ambitioniert mit Potential, größtenteils aber wenig motiviert (Dienst nach Vorschrift);
leider sind sogar einzelne Mitarbeiter dabei, die nur nach einer Gelegenheit suchen, ihrem Vorgesetzten sprichwörtlich das Messer ins Kreuz zu jagen; Teamspirit kaum vorhanden;
Vorgänger haben sich auf andere Positionen versetzen lassen
Work-Life-Balance
Beim Urlaub hat der Vorgesetzte immer Vorrecht; kurzfristige Urlaubswünsche führen automatisch zu Engpässen im Kundendienst; 7:36 Std. tarifliche Tagesarbeitszeit reichen vorn und hinten nicht für eine Stelle, die genug Arbeit für ursprünglich 3 Vollzeitstellen bietet; wer deshalb häufig überzieht, bekommt Ärger mit dem ÖBR; keine Chance für Umstrukturierungen/Delegation - Geschäftsleitung und ÖBR blocken alles ab;
wer die Gleitzeit nicht sinnvoll nutzen kann/soll, steht zudem morgens und nachmittags im Stau; gedankliches Abschalten nach Feierabend nicht möglich
Vorgesetztenverhalten
freundlich bis launisch, getrieben und atemlos;
kaum echten Durchblick für die überdimensionierte Aufgabenvielfalt seiner Mitarbeiter; nicht besonders offen für Alternativvorschläge; wenig Einflussmöglichkeiten durch übermächtige Betriebsratstrukturen
Interessante Aufgaben
Eine Stelle mit Potential für Führung (zumindest bei Mitarbeitern, die sich führen lassen) und Vertriebschancen, die aber nicht genutzt werden können, weil man mit administrativen Aufgaben zugeschüttet wird; völlig überfrachtetes Stellenprofil (Aufgabenstellung für ursprünglich 3 Vollzeit-Mitarbeiter!); Umgestaltung/Delegation wie an anderen Geschäftsstellen bereits erfolgt, ist hier unerwünscht und wird blockiert
Gleichberechtigung
Frauen arbeiten in allen erdenklichen Arbeitszeitmodellen mit, was erheblichen Aufwand für die Dienstplanerstellung des Kundendienstes mit sich bringt.
Umgang mit älteren Kollegen
Vom einzelnen älteren Kollegen, der bis zum Umfallen arbeitet, bis zur Mehrzahl der Älteren, die kaum noch zu motivieren sind und daher nur noch Dienst nach Vorschrift schieben, ist alles dabei, muss aber nicht verwundern: Wertschätzung, Fördern, Fordern oder ggf. auch Schützen findet hier kaum statt.
Arbeitsbedingungen
Diskrete Kundengespräche sind im Großraumbüro nicht zu führen; tageslichtarme Glasseparées als begrenzte Alternative; ständig zu kalt oder zu warm, unangenehme Gerüche von außen dringen in die Räumlichkeiten; unnötig komplizierte und völlig überalterte Computerprogramme, z. T. noch auf Basis von MS-DOS
Gehalt/Sozialleistungen
Gruppenleiter verdienen kaum mehr als die unterstellten Sachbearbeiter (meist nur eine kleine Zulage); steht in keinem Verhältnis zur deutlichen höheren Verantwortung und Aufgabendichte
- weswegen den Job intern auch kaum jemand haben will...
Image
Angesichts der Kundenzahlen sowie der guten und preisgünstigen Produkte hat das Unternehmen an sich ein enormes Marktpotential, was aber angesichts viel zu weniger Vertriebsmitarbeiter und mangelnder Bestandszugriffsmöglichkeiten nicht annähernd ausgeschöpft werden kann.
Leider wirkt sich das Preissegment "günstig" auch negativ auf das Einkommen der hauptsächlich selbstständigen Vermittlerschaft aus:
es gibt kein Fixum, keine Bestandsprovision, winzige Provisionen selbst in den Vorsorgesparten sowie nur schwer zu erreichende Tantiemen.
Das System funktioniert nur über die Heerscharen und Schlagzahl an Kunden, die täglich von sich aus (!) ins Büro strömen - für ausgiebige und ertragreiche Rundumberatungen bleibt da einfach zu wenig Zeit.
Karriere/Weiterbildung
nach oben wird die Luft dünn, Hopp oder Topp beim AC; Weiterbildung nur aufgrund der Branchenverpflichtung; Zeit oft zu knapp für Schulungen und E-Learning; selbst das einzige Seminar für angehende Führungskräfte dauert gerade mal 2 Tage!
Es gibt zwar ein Personalentwicklungsprogramm, dessen Umsetzung aber nicht realistisch erscheint aufgrund der kaum zu bewältigenden Fülle an Tagesaufgaben.