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IBM 
Deutschland 
GmbH
Bewertung

nur gut, dass ich da weg bin!

2,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei ibm deutschland financial markets services gmbh in Düsseldorf gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- man konnte weitgehend selbständig und selbstorganisiert arbeiten
- gutes Gehalt und Zusatzleistungen (bei Neueinstellungen m.E. nicht mehr ganz so gut)

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Firmenkultur
- Ellenbogenmentalität
- Abwälzung von Verantwortung auf den Arbeitnehmer
- etc.

Verbesserungsvorschläge

- die zig verschiedenen Logins in die einzelnen Programm automatisieren
- Führungskräfte gegen fähige Personen austauschen
- weniger (dafür gezieltere) Kommunikation

Arbeitsatmosphäre

Seit der Übernahme der EFS durch IBM deutlich verschlechtert. Deutlicher Personalüberhang (was auch dazu führt, dass völlig ungeeignete Mitarbeiter auf offene Stellen versetzt werden) und schwierige Zukunftsaussichten, was sich auf die Stimmung der Mitarbeiter auswirkt.

Aus Kostengründen will man möglichst viel Arbeit nach Indien outsourcen, die den Job dann aber mehr schlecht als recht erledigen. Die Kundenbeschwerden landen aber in Deutschland.

Verwantwortung wird größtmöglich auf Arbeitnehmer abgewälzt. Man muß es halt im völlig unübersichtlichen Intranet recherchieren. Da steht irgendwo zu allem irgendwas - die Kunst ist, es zu finden!

Brain-Drain scheint eingesetzt zu haben, da die Leute m.W. zunehmend gehen (natürlich vorrangig die, die was können und was bewegen!)

M.E. hoher Krankenstand (jedenfalls in meiner Abteilung)

Kommunikation

Kommuniziert wird übermäßig viel. Leider auch viel heiße Luft. Firmenkultur fördert Schaumschläger, die das ganze noch verschlimmern.
Andauernde "Hurra! Wir sind so toll!"-Mails, die die Inbox verstopfen.

Kollegenzusammenhalt

Firmenkultur und Vorgesetztenverhalten fördern Ellbogenmentalität. Da kommt es auch schonmal vor, dass jemand hinter vorgehaltener Hand zugibt, öfter mal blau zu machen oder klar zu erkennen gibt, keinen Bock auf den Job zu haben und sich entsprechend einsetzt.

Führungskräfte schauen dem Treiben mit großen Augen und schulterzuckend zu und hoffen, dass die wenigen Leistungsträger das Kind schon schaukeln.

Work-Life-Balance

variierend je nach Abteilung. Vordergründig pocht man auf Work-Lilfe-Balance, aber am Ende des Tages fragt niemand, wie viele Stunden man braucht, um die anfallende Arbeit zu bewältigen. Überstunden wurden zuvor immer wieder ausbezahlt, da einzelne Kollegen keine Zeit zum Abbauen hatten, was zuletzt wegen knapper Budgets aber auch nicht mehr geschah. Ergo schieben manche zig Stunden vor sich her.
Es gab aber auch Fälle, da hat man mal ein oder zwei Wochen Überstundenausgleich genommen.
Hat man die erwähnten Ellenbogen, kann man aber auch mit einer guten Work-Life-Balance nach Hause gehen.

Vorgesetztenverhalten

UNFASSBAR! Vorgesetzte in meiner Abteilung mit Ihrem Job vollkommen überfordert. Fehlverhalten (selbst offensichtliches) wird nicht sanktioniert, so dass die Leute zunehmend machen, was sie wollen. Hätte es nicht einige wenige Leute mit Verantwortungsbewußtsein gegeben, wäre das ganze vermutlich gegen die Wand gefahren.

Das Team ist im täglichen Arbeitsablauf weitgehend auf sich allein gestellt (was ich persönlich aber als positiv empfand, da wir uns als Team selbst strukturieren konnten).

Spricht man die Vorgesetzten auf Probleme an, wird man nur mit großen Augen angeschaut und es wird mit der Schulter gezuckt.
Beschwert sich aber der Kunde, dann hat man ganz schnell einen völlig panischen Vorgesetzten hinter sich stehen, der jedoch nur darauf bedacht ist, dass ER SELBST keinen Schaden nimmt.
Darüber hinaus gab es vereinzelt eine "Wasch mich, aber mach mich nicht naß"-Einstellung.

Die Übersendung meines Arbeitszeugnisses erfolgte erst ca. 6 Monate nach meinem Ausscheiden und auch nur nach unzähligen Nachfragen und nachdem ich unter Androhung weiterer Konsequenzen eine Frist gesetzt hatte.

Interessante Aufgaben

kommt darauf an, was man will. Will man ständig von Projekt zu Projekt hetzen, könnte man hier schon richtig sein.

Gleichberechtigung

mein Eindruck war schon, dass Geschlechtergleichheit herrscht.

Umgang mit älteren Kollegen

Negative Altersdiskriminierung konnte ich nicht feststellen. Positive glaubte ich hier und da schon zu erkennen.
Andererseits scheinen mir die Mitarbeiter bei IBM überwiegend (sehr) jung zu sein. Keine Ahnung, warum das so ist.

Arbeitsbedingungen

überwiegend Großraumbüros. Nach Übernahme Handling mit zwei Rechnern (einer stationär, ein Laptop), jedoch mit unterschiedlicher Software und einem eigenen Passwort für wirklich JEDE einzelne Anwendung (und dabei schreibt man sich das Thema "Automatisierung" ganz groß auf die Fahnen!), die natürlich auch zu verschiedenen Zeitpunkten erneuert werden müssen.
Arbeitszeit wurde über Excel-Listen erfasst.
Homeoffice relativ problemlos möglich, jedoch m.E. technisch nicht ganz ausgereift.

Die Firma versucht, auf hippes Start-up zu machen und ist dabei doch nur ein bürokratischer Moloch.
Reisekosten MÜSSEN (ggf. über eine eigene Firmenkreditkarte, die auf das Konto des Mitarbeiters läuft) ausgelegt und dann zur Erstattung angefordert werden. Man hörte von Kollegen, bei denen alles problemlos verlief aber auch von welchen, die monatelang auf drei- und vierstellige Beträge warteten.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Nach außen gibt man sich einen grünen/sozialen Anstrich. Nach innen wird das m.E. eher nicht gelebt.

Gehalt/Sozialleistungen

in meinem Fall gut. Wer noch einen Arbeitsvertrag aus der alten EFS hatte, konnte sich m.E. recht glücklich schätzen. Es war jedoch immer wieder zu hören, dass wir ja für IBM-Verhältnisse viel zu viel verdienten (Harmonisierung der Verträge war zu meinem Ausscheiden geplant).
Gehalt aber m.E. auch stark von einem selbst abhängig: wer zum richtigen Zeitpunkt gut verhandelt bekommt m.E. auch entsprechend mehr.
Grundsätzlich scheinen die Budgets bei IBM sehr knapp bemessen zu sein. Es gibt deutliche Einsparungsbemühungen (z.B. bei Reisekosten).
Ansonsten für Bankverhältnisse normale (gute) Nebenleistungen: Jobticket, Essenszuschuß, betriebliche Altersvorsorge (VOR Harmonisierung!)

Image

Wenn ich erzählte, ich arbeitete bei IBM, gab es immer wieder anerkennende Kommentare.
IBM hat m.E. nach außen einen guten Ruf - umso erschreckender ist es dann, die internen Zustände kennenzulernen. Als die Übernahme bekannt wurde, war ich zunächst sehr positiv gestimmt, habe diese Position nach wenigen Monaten aber dann korrigieren müssen.
Mir scheint, das Unternehmen zehrt von seinem Ruhm aus früheren Tagen, kriegt heute aber nicht mehr allzu viel auf die Reihe.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildung findet - wenn überhaupt - nur über Online-Tutorials statt. Obendrauf gab es laufend zig Online-Pflichtschulungen, die m.E. oft nicht sinnvoll waren.
Wer die nötigen Ellenbogen hat und sich nicht scheut, Karriere auf dem Rücken der Kollegen zu machen, kann hier bestimmt weiterkommen.

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