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Bewertung

We are family und New Work als Manipulationstaktik, um Mitarbeitende und ihre Bedürfnisse klein zu halten

2,3
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Design / Gestaltung bei interactive tools - Agentur für digitale Medien GmbH in Berlin gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Sehr nette Kollegen. Eigenes UX-Labor. Es gab mal einen selbstbestimmten Donnerstag für selbstbestimmte Weiterbildungsprojekte, daraus wurde die selbstbestimmte Zeit in einem prozentualem Ansatz, ich hoffe irgendwas davon ist noch übrig.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Es wird immer wieder betont, was für eine "familiäre Atmosphäre" herrscht. Mitarbeitende werden so bewusst manipuliert, damit sie nicht zu viel fordern oder kritisieren. Mitarbeitende tragen dieses Geschwafel leider auch selber mit, vor allem wenn sie neu sind.
Die Agentur war mal weiter, sie bewegt sich kulturell nur noch weiter zurück ins Zeitalter vor New Work und Webseiten.
In meinem Gespräch wurde mir seitens Projektverantwortlichen gesagt, dass ich als frisch gebackene Mutter bald sehr häufig krank sein werde und daher nicht gut einsatzfähig sei.

Verbesserungsvorschläge

New Work nicht nur benutzen, um Fachkräfte anzulocken. New Work auch leben, damit Fachkräfte bleiben. Männer-Clubs kritisch reflektieren und entlernen. Mit den entsprechenden Mitarbeitenden reden, statt auf das zu hören, was die Männer-Clubs sagen und hintenrum betroffene Personen vor vollendete Tatsachen zu stellen. Lernen, Kritik zu ertragen, vor allem wenn in den Fluren Poster über Psychological Safety und Ehrlichkeit hängen. New Pay und Fairness in Gehältern. Nicht nur Genderpaygap, sondern auch Fairness in Gehaltsverhandlungen, die Mitarbeitenden werden hier völlig unterschiedlich behandelt und unterschiedlich lang vertröstet, bis sie überhaupt ein Gehaltsgespräch erhalten. Echte, umgesetzte Gehaltsranges oder garkeine Gehaltsranges. Mehr gute Stühle, höhenverstellbare Tische oder Auflagen kaufen.
Edit: Personen, die Kritik äußern nicht direkt als Lügner bezeichnen, wie es hier im Kommentar (leider ohne konkrete Substanz – Wo lüge ich denn konkret?) seitens der Firma beispielhaft passiert.

Arbeitsatmosphäre

Es gibt Formate wie Retros und Reflexionen innerhalb der Teams. Innerhalb der operativen Teammitglieder ist die Stimmung sehr gut und die deutliche Mehrheit der Kollegen versteht sich gut. Man kann so sein wie man ist.
Jedoch gibt es innerhalb der Agentur vereinzelt Personen, die mehr Macht als andere haben, obwohl offiziell Hierachien abgeschafft wurden.
Wer neu anfängt ist sehr begeistert von der agilen Arbeitsweise und dem angeblich hierachielosem Arbeiten. Dies wird auf der Website attraktiv kommuniziert und von einigen auch mit Herzen gelebt.
Warum vergebe ich hier nur einen Stern? Weil New Work und Transparenz nichts wert ist, wenn Gehälter ungleich und unfair verteilt sind und zudem häufiger Kollegen gegangen und freigestellt werden oder mir indirekt als frisch gebackene Mutter vorgeworfen wird, bald häufiger krank zu sein.
Je länger man dort arbeitet, umso enttäuschender ist die Arbeitsatmosphäre, weil man langsam durch Flurfunk versteht, wie unfair Gehaltsverhandlungen, Benefits, Projektvergaben usw. ablaufen und die einige machtvolle Personen kritikunfähig sind und dementsprechend fragil handeln – da wird kein Gespräch mit den betroffenen Mitarbeitenden gesucht.

Kommunikation

Es gibt ein regelmäßiges Austauschformate, wo alle Mitarbeitenden eingeladen sind.
Dennoch erfährst du nur über den Flurfunk, was abseits der offiziellen Informationen geschieht. Ungleiche Behandlungen werden natürlich nicht in den offiziellen Meetings angesprochen.

Edit:
Der Kommentar auf diese Kununu-Bewertung ist ein gutes Beispiel. Mir wird offen vorgeworfen, ich würde lügen. Bei welchem Teil meiner Bewertung ich lügen würde, wird nicht gesagt.
Ohne konkrete Substanz wird mir ein schlechtes Gefühl eingeredet und danach folgt die herzliche Einladung zu einem Gespräch. Wer noch ein besseres Beispiel für toxische Kommunikation braucht, ihr Kommentar auf diese Bewertung ist das beste Beispiel dafür und genau so ist es dann auch am Arbeitsplatz. Nur mit dem Unterschied, dass nicht offen auf einen zugegangen wird, sondern man abwertende Kritik erst nach der Kündigung über ehemalige Kollegen erfährt.

Kollegenzusammenhalt

Die operativen Teams halten oft sehr gut zusammen und die Arbeit macht Spaß. Hier trifft die Firma wirklich eine gute Auswahl an Menschen, die nett sind und größtenteils sehr gerne zusammenarbeiten. Es enstehehn durchaus auch Freundschaften über die Arbeit hinaus.
Trotzdem gibt es Projektweise machtvollere Personen, die Teammitglieder rausschmeissen können, obwohl sie mit dem Rest des Teams gut klarkommen. Dies wird betroffenen Teammitgliedern aber nicht transparent kommuniziert. Sie werden einfach nicht mehr zu Themen befragt, oder sie werden direkt vor Vollendete Tatsachen gestellt und gegangen. Das Team wird über diese Entscheidung nicht informiert oder befragt.
Größtenteils sind die Personen, die mehr Macht haben Männer. Als Frau ist es nicht möglich, in diese Männer-Clubs reinzukommen. Die wenigen Frauen, denen es gelungen ist dort "reinzukommen" sind leider genauso unfähig betroffenen Mitarbeitenden transparent und ehrlich zu sagen, dass man sie nicht mehr im Projekt haben will. Dass ich als Mutter zu oft krank sein werde, da ich ja ein Kind habe, wurde mir von Frauen als Begründung gesagt nicht auf ein Projekt zu dürfen – und nicht von Männern.

Work-Life-Balance

Vertrauensarbeitzeit wird gelebt. Der Wunsch wird geäußert, dass Personen öfter ins Büro kommen sollen. Es ist leider nicht zeitgemäß, an so etwas wie einer Büropflicht festzuhalten.

Vorgesetztenverhalten

Es gibt offiziell keine Vorgesetzten. Es gibt aber Personen, die wie schon gesagt ihre Macht ausüben und zu feige sind, ihre Kritik und Gedanken ehrlich den betroffenen Mitarbeitenden zu teilen. Natürlich sind diese Personen eher die Ausnahme, aber trotzdem entscheiden diese wenigen Personen darüber wer bleiben darf und wer gehen muss.
Dadurch, dass der Zusammenhalt der Kollegen untereinander zum Teil sehr stark ist, bekommen betroffene Mitarbeiter früher oder später mit, was über sie gesagt wird oder Projekte nicht an sie vergeben werden.

Interessante Aufgaben

Es gibt viele interessante Projekte, allerdings wird woanders entschieden, wer auf welche Projekte "darf". Vor allem wenn du weniger Erfahrung hast, hast du eigentlich keine Chance dich dort weiterzubilden, wo du möchtest.

Gleichberechtigung

Männer haben definitiv mehr Chancen als Frauen. Die Firma war mal weiterentwickelt, aber die Broculture wird durch einzelne Männer unaufhaltsam ausgelebt.
Der höchste Grad an Menschen mit Migrationsgeschichte ist im Testing-Team, was mehr im Hintergrund arbeitet. Wie undivers die Firma ist, ist auf der Website gut zu sehen.
Positiv ist immerhin eine recht gute Altersdiversität.

Umgang mit älteren Kollegen

Als ich aus der Elternzeit wiedergekommen bin, wurde mir von zwei Vorgesetzten (Frauen) in einem Meeting eröffnet, dass Mütter oft krank seien, vor allem wenn die Eingewöhnung ansteht. Diese Aussagen wurden einfach so stehen gelassen und es gab auch keine Motivation seitens HR, diese Form von Diskriminierung anzusprechen oder anzugehen.
Es geht mir garnicht darum, ob dies stimmt oder nicht, dass Mütter oft krank seien. Natürlich ist man manchmal häufiger krank, wenn man sich an einem kranken Kind ansteckt. Aber was ist das für eine Haltung generell kranken Menschen gegenüber? Kranke Menschen machen das ja nicht extra, krank zu werden.
Als ich mit meinen Stunden in Teilzeit zurückkam, konnte scheinbar niemand etwas damit anfangen. Man konnte mich zuerst auf garkein Projekt setzen, sodass ich nichts zu tun hatte, obwohl ich HR gesagt habe, dass ich perspektivisch wieder auf meine alte volle Stundenzahl kommen möchte.

Arbeitsbedingungen

Es gibt zu wenig gute Stühle für alle Mitarbeitenden, Tische sind nicht höhenverstellbar, nicht alle Mitarbeitenden erhalten die gleichen Benefits auf Computerzubehör. Hier herrscht Intransparenz.

Gehalt/Sozialleistungen

Normale schlechte Agenturgehälter. Es gibt angebliche Gehaltsbänder, die aber nirgends offiziell festgehalten werden. Sie werden nur genannt, sobald man mehr Geld möchte, um den eigenen Gehaltswunsch möglichst klein zu halten. Es wird davon gesprochen, dass eine Gehaltserhöhung in dem Maße angeblich ungerecht anderen Kollegen sei. Diese Aussagen sind sehr manipulativ und es wird nicht die Leistung gesehen, die man leistet.
Außerdem erhalten manche nach 2 Wochen mehr Gehalt, andere warten über ein halbes Jahr. Es gibt kein konsistentes Verfahren für Gehaltsanpassungen, es wird wahllos entschieden welche Mitarbeiter wichtiger sind als andere.

Image

Das Image ist gut.

Karriere/Weiterbildung

Es gibt kein Programm für weniger Erfahrene Personen. Es gibt auch nicht den Willen, Projekte doppelt zu besetzen – z.B. mit einer erfahrenen und einer weniger erfahreneren Person. Die Firma hat keine Bereitschaft, in Fachkräfte zu investieren. Hier sind schon sehr viele Personen nicht nur enttäuscht worden, sie haben innerhalb der Zeit der Unternehmenszugehörigkeit ihr Selbstbewusstsein für ihre Fähigkeiten völlig verloren.

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Arbeitgeber-Kommentar

Jessica RademacherPeople & Organisation

Liebes ehemalige Teammitglied.

Vielen Dank für diese sehr ausführliche und offene Reflexion deiner persönlichen Erfahrungen. Wir nehmen die von dir geäußerte Kritik sehr ernst und werden diese intern reflektieren. Gleichzeitig möchten wir betonen, dass viele der teils sehr pauschalisierten Formulierungen nicht der Wahrheit entsprechen. Uns ist bewusst, dass wir als Unternehmen kontinuierlich an uns, der Organisation und dem Miteinander arbeiten müssen. Dazu sind wir jederzeit bereit und möchten dich herzlich dazu einladen, noch einmal persönlich in den Dialog mit uns zu treten, um die Hintergründe deiner Wahrnehmung und Bewertung besser verstehen und aufarbeiten zu können.

Als Agentur sind wir jederzeit bestrebt, den persönlichen Umständen unserer Kolleg:innen hinsichtlich Inhalt, Umfang und Organisation ihrer Arbeit gerecht zu werden und sie in ihren jeweiligen Lebensphasen oder in privaten Ausnahmesituationen zu unterstützen und ihnen die Sicherheit eines festen und vertrauten Arbeitsplatzes zu geben.

Wir hoffen sehr auf die Möglichkeit eines vertrauensvollen Austauschs und wünschen dir bis dahin alles Gute!

Dein Team von interactive tools.

Dieser Kommentar bezieht sich auf eine frühere Version der Bewertung.
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