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Johanniter-Unfall-Hilfe 
e. 
V.
Bewertung

Lose Allianz kriegerischer Fürstentümer

2,6
Nicht empfohlen
FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. in Berlin gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Vorab: Die Bewertung gilt für die Johanniter-Unfall-Hilfe bundesweit. Regionale Unterschiede mögen bestehen, sind aber zu vernachlässigen, da viele Probleme strukturbedingt sind.
Obwohl es sich um einen bundesweiten Verein mit Sitz in Berlin handelt, haben die regionalen Untergliederungen viel Freiheit, die sie auch ausnutzen. Man fühlt sich eher wie bei einer losen Allianz verfeindeter Lokalfürstentümer, die sehr viel Zeit damit verbringen, sich gegenseitig auf die Nerven zu gehen. Innerhalb der Sozialstationen und Kindergärten ist die Atmosphäre noch ganz in Ordnung, aber ab der administrativen Ebene wird es oft ungemütlich.

Kommunikation

Die interne Kommunikation ist mäßig und beschränkt sich auf bunte Werbezeitungen aus der Zentrale, in denen aber nichts wirklich Wichtiges steht.

Kollegenzusammenhalt

Innerhalb der Teams ist der Zusammenhalt grandios. Die Arbeit macht Spaß, solange man keine Entscheidungen braucht, und man unterstützt sich gegenseitig.

Work-Life-Balance

Stellenweise wird erwartet, dass man am Wochenende "ehrenamtlich" aushilft. Das beschränkt sich aber auf 2-3 Samstage im Jahr. Die wöchentliche Arbeitszeit ist gut planbar.

Vorgesetztenverhalten

Viele Vorgesetzte haben keine adäquate Ausbildung und sind mit der enormen Arbeitsbelastung überfordert. Die langen Abstimmungswege und unklare Rahmenbedingungen "von oben" tragen zusätzlich dazu bei, dass die regionalen Führungskräfte keine Handlungssicherheit haben. Entscheidungen gelten grundsätzlich nur bis zum Ende des Satzes und haben sich spätestens mit Verlassen des Büros geändert.

Interessante Aufgaben

Je nach Fachgebiet sind die Aufgaben interessant und herausfordernd.

Gleichberechtigung

Generell ist der "Nasen-Faktor" extrem hoch, Innenpolitik ist wichtiger als gute Arbeit. Das kann für Frauen mitunter auch karrierefördernd sein, da bleibt dann die Gleichberechtigung der Männer auf der Strecke.

Arbeitsbedingungen

Die IT-Ausstattung ist dürftig, vielerorts sind die Büros sind klein und ungemütlich. Wer lange quängelt, kann immerhin einen Firmenwagen zur privaten Nutzung bekommen (meist Golfklasse).

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Sozialbewusstsein ist auf dem Niveau profitorientierter Wirtschaftskonzerne. Für eine Hilfsorganisation mit hochtrabendem Leitbild mag das ziemlich erbärmlich sein, fairerweise ist die JUH aber auch nicht aggressiver als die großen Wettbewerber.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist im Branchenvergleich überdurchschnittlich, im Vergleich zu Wirtschaftsunternehmen aber am unteren Ende. Die betriebliche Altersvorsorge nach fünf Jahren Betriebszugehörigkeit (!) ist ein netter Bonus, wenngleich man schon 30 Jahre bei der JUH gearbeitet haben muss, damit sich die Rente wirklich lohnt.

Image

Man bemüht sich, wird aber nie die großen Wettbewerber erreichen.

Karriere/Weiterbildung

Auf vielen Positionen gibt es keine Aufstiegschance, und die Vorgesetzten sind regelmäßig sehr erstaunt, dass sich auch Verwaltungsmitarbeiter entwickeln wollen. Es findet kein geregelter Personalaustausch mit anderen Niederlassungen statt.


Umgang mit älteren Kollegen

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Arbeitgeber-Kommentar

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

wir danken Dir recht herzlich für Dein umfangreiches Feedback!

Dass Du Deinen Kollegenzusammenhalt sowie Deine Arbeitsaufgaben so positiv bewertest, freut uns sehr!

Du schreibst über einige Vorgesetzte, die nicht ausreichend qualifiziert seien. Wir bieten nun in einigen Regionen speziell Schulungen für Führungskräfte an, um unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort besser zu unterstützen.

Weiterhin arbeiten wir auch an der Verbesserung der internen Kommunikation. Hier sind wir mittendrin und können hoffentlich zeitnah Verbesserungen präsentieren.

Dass unsere Vergütung im Branchenvergleich überdurchschnittlich ist, hat auch der Tarifvergleich der Fachzeitschrift „Wohlfahrt Intern“ ergeben. In 48 Kategorien belegten unsere Arbeitsvertragsrichtlinien dort 33 Mal den ersten Platz, acht Mal den zweiten. Damit bieten wir einen der attraktivsten Tarife der Sozialwirtschaft. Umfangreiche Zusatzleistungen wie ein 13. Monatsgehalt, die von Dir erwähnte betriebliche Altersversorgung, Kinderzuschläge, flexible Arbeitszeitkonten etc. runden die Vergütung ab. Natürlich sehen einige Gehälter in Wirtschaftskonzernen anders aus – jedoch wissen wir, bei den Johannitern, für welchen Sinn wir arbeiten – nämlich dem Helfen von Menschen :-)

Beste Grüße,

Dein JUH-Team

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