Aus Liebe zum Leben-leider verfehlt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Viele Mitarbeitende mit Migrationshintergrund
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es geht um Verträge und Geld, nicht um Menschen und das, bei einem christlichen Arbeitgeber...
Der Johanniter-Slogan sollte besser "Aus Liebe zum Geld" heißen.
Verbesserungsvorschläge
Bessere Personaleinstellungen und Personalplanung. Der Führungstil sollte moderner werden.
Arbeitsatmosphäre
Zu Beginn meiner Tätigkeit bei der Johanniter-Unfall-Hilfe schien eine gute Arbeitsatmosphäre zu herrschen. Mt den Jahren, und vor allem in den letzten anderthalb Jahren, erkannte man leider, dass mehr Schein als Sein existiert. Lob und Wertschätzung ist sehr selten. Der Alltag ist davon geprägt, Verträge einzuhalten und das Programm zu stemmen, leider bringt dies das Personal schnell an ihre Grenzen, auch gesundheitlich. Zu dem ist der Regionalverband exzellent darin, Personal einzustellen, welches die Arbeitsatmosphäre verschlechert, sogar spaltet. Da viel Personal benötigt wird, wird "eingestellt, Hauptsache man kommt auf den vorgegebenen Personalschlüssel". Quereinsteiger und Fachkräfte werden eingestellt. Fähige und kompetente Fachkräfte suchen schon früh das Weite. Fairness und Vertrauen von der Führungsebene zu den Angestellten ist rar. Das Betriebklima ist sehr angespannt und es wird sich mehrfach beschwert, aber zum Schutz der Firma selten darauf eingegangen.
Kommunikation
Kommunikation und Transparenz aus der Führungsebene sind leider zwei Fremdwörter. Jegliche Informationen muss man sich selbst beschaffen. Das führt dazu, dass alle Kolleginnen und Kollegen alles und nichts wissen. Was wieder dazu führt, dass es viel Gerede und Gerüchte gibt. Es gibt regelmäßige Meetings in der Führungsebene. Informationen darüber werden nicht weitergegeben. Vor allem in dem Bereich der Flüchtlingsarbeit, der oft auf wackeligen Beinen stand und steht, wurde das Personal immer im Dunkeln stehen gelassen und es gab und gibt kaum Informationen über die Perspektiven des Bereiches.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist schwer zu bewerten. Es gibt vereinzelt einen guten Zusammenhalt. Die Regel ist allerdings, dass die meisten Kolleginnen und Kollegen auf ihren eigenen Vorteil aus sind. Wenn man nicht durch Kompetenz, Symphatie oder Fleiß heraussticht, wird viel hinter dem Rücken geredet und es werden andere Mitarbeitende schlecht gemacht. Es wird viel gelästert und Ehrlichkeit unter dem Kollegium ist leider sehr selten. Hinzu kommt eine Spaltung innerhalb eines Teams. Selbstverständlich muss für jeden Arbeitsbereich qualitativ hochwertiges Personal eingestellt werden. Es sind aber oft die ungelernten Mitarbeitenden kompetenter als manche Fachkraft. Das wird dann aber schnellstmöglich korrigiert, indem die ungelernten Mitarbeitenden unmissverständlich klar gemacht bekommen, dass sie ihre Kompetenzen überschreiten und sich daran erinnern sollen, dass sie nicht die richtige Ausbildung haben, um bestimmte Arbeit zu machen. Wertschätzende Arbeit sieht anders aus.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance ist schwer umzusetzen. Die Arbeitszeiten sind nicht familienfreundlich. Die Schichten teilweise so angelegt, dass man vor und nach der Schicht keine Zeit für Arzttermine oder Freizeitaktivitäten hat. Die Schichten sind meistens an Aufgabengebiete geknüpft. Leitungen haben demnach meistens Frühschichten, alleinstehende Kollginnen und Kollegen meist Spätschichten, Wochenend- und Feiertagdienste. Wochenend- und Feiertagdienste sind die Regel. Wenn man eine reduzierte Stelle hat, kann man flexibler arbeiten. Urlaubstage sind oft leicht zu beantragen und werden genehmigt. In der Ferienzeit gehen Familien vor.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Vorgesetzten gegenüber den Angestellten ist sehr arrogant und abgehoben. Man erfährt keine Menschlichkeit und Arbeitsmoral nach christlichen Werten. Der Mensch ist leider nicht mehr viel wert. Es gibt einen scharfen Führungsstil mit mündlichen Verwarnungen und schriftlichen Abmahnungen. Teilweise kann man sogar sagen, dass man durch Druck und Mobbing das Personal im Zaum hält. Eine ehrliche Meinung und konstruktive Kritik wird nicht gerne gesehen. In der Arbeit gibt es keine realistischen Ziele. Es ist viel zu viel Arbeit für zu wenig Personal. Es gibt zwar Mitarbeitergespräche, aber da wird nur das gehört, was man hören möchte. Protokolliert wird wenig bis gar nichts, zumal bereits Mitarbeitergespräche im Wald geführt wurden.
Interessante Aufgaben
Vor allem im Bereich der Flüchtlingsarbeit gibt es viele interessante Aufgabengebiete. Es gibt aber viel zu wenig Personal, für die Aufgaben, die gestemmt werden müssen. Verträge sind völlig utopisch und bringen Personal schnell an ihre Grenzen. Mit Personal sind Kolleginnen und Kollegen gemeint, die die Programme stemmen müssen, und nicht die, die in Büros sitzen oder das Recht des homeoffice ausnutzen können. Die Arbeitsbelastung ist nicht fair aufgeteilt.
Gleichberechtigung
Führungsebene fast nur von Männern besetzt. Gibt es ernstzunehmende Probleme, zwischen einem männlichen Vorgesetzten und einer weiblichen Angestellten, wird das klein geredet oder sogar verschwiegen.
Umgang mit älteren Kollegen
Es werden einige ältere Mitarbeitende eingestellt.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüros für viele Mitarbeitenden, den Lärmpegel kann man sich vorstellen. Kaum Pausenräume vorhanden, dementsprechend keine adäquate Erholungszeit. Zu wenige PC Arbeitsplätze. Stand der Technik ist nicht auf dem neuesten Stand. Keine Bereitstellung von Getränken bei hohen Temperaturen. Dienstkleidung oft zu klein, oder zu groß, wenn es überhaupt Dienstkleidung gibt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Über Umwelt- und Klimaschutz ist nichts bekannt. Das scheint bei den Johannitern keine Rolle zu spielen.
Gehalt/Sozialleistungen
Es gibt ein durchschnittliches Gehalt, welches pünktlich bezahlt wird. Zusätzlich ein 13. Monatsgehalt und einen Kinderzuschuss. Sozialleistungen gibt es nach fünfjähriger Betriebszugehörigkeit. Es gibt einen Betriebsarzt.
Image
Das Image scheint mal besser gewesen zu sein. Mitarbeitende sprechen entweder positiv oder negativ über ihren Arbeitgeber, kommt auf ihre Intention an. Ein TIPP für Angestellte oder Personen, die es werden möchten: Eine Rechtsschutzversicherung wäre von Vorteil.
Karriere/Weiterbildung
Karriereperspektiven gehen gegen null, obwohl sie in den Stellenbeschreibungen versprochen werden. Beruflicher Aufstieg durch Vetternwirtschaft. Mitarbeitenden, die weniger kritisch und ehrlich sind, wird mehr angeboten. Im Großen und Ganzen beziehen sich Weiterbildungen aber nur auf Erste-Hilfe-Kurse. Individuelle Persönlichkeitsentwicklungen gibt es nicht, Weiterbildungen berufsbegleitend auf Grund der Arbeitszeiten fast unmöglich (außer man arbeitet Teilzeit).