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Johanniter-Unfall-Hilfe 
e. 
V.
Bewertung

Struktur- und Ahnungslosigkeit, Überstunden permanent gewünscht

1,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2022 bei Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. (München) in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Mir wurde gesagt, dass ich vieles ausprobieren und experimentieren darf. Das zeigte, dass das Unternehmen offen für neue Ideen ist. Letztlich war es aber nicht gewünscht bzw. das was im Experimentierstadium nicht funktioniert hat wurde einem nicht als verbesserungswürdiger Fehler angerechnet, sondern aufgebauscht, obwohl man selbst bereits eingeräumt hat, an der einen oder anderen Stelle etwas zu verändern (in den erste n drei-sechs Wochen nach Beginn des Arbeitsverhältnisses).

Andere Dinge sind dafür gut gelaufen, das wurde gekonnt übersehen.

Ich fand die fehlende Kenntnis über Kündigungsfristen gut. Erst war ich gefrustet und verärgert und hatte mit Existenzängsten zu kämpfen. Das hat sich letztlich geklärt und mir ermöglicht, bezahlt freigestellt zu werden und mich in der Zeit von meinem neuen Arbeitgeber weiterbilden zu lassen (inkl. Hotelkosten etc.), so dass ich letztlich das machen kann, was ich ursprünglich vorhatte. Letztlich bringt mir die Kündigung noch einige weitere Vorteile (z.B. Wohnberechtigungsschein).

Das Unternehmen hat nun angefangen an den mangelnden Strukturen zu arbeiten und Ideen entsprechend umzusetzen. Schade nur um das aktuell sehr sinnvolle Projekt, das momentan nicht zu laufen scheint.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Nach dem was ich erlebt habe, kann ich den Arbeitgeber leider nicht weiterempfehlen. Das Projekt, das sich in Zukunft wohl nicht mehr finanzieren lässt, weil es nicht wie gewünscht läuft, ist ein sehr sinnvolles Projekt. Es wäre sinnvoller, eigene Strategien zu überdenken, als auf eine andere Zielgruppe umzuschwenken, weil es mit der neuen Zielgruppe einfach ein anderes Arbeiten ist.

Meines Erachtens tauscht man hier eine Arbeit mit einer Zielgruppe, die ihre Ziele besser erreichen kann, mit einer Arbeit, dessen Zielgruppe bereits viele soziale Arbeitsprojekte durchlaufen hat und das Ziel in den Arbeitsmarkt integriert zu werden, sehr viel schwieriger schafft, was wiederum mehr Frust für alle Beteiligten bedeuten kann.

Letztlich bin ich froh über die Kündigung.

Verbesserungsvorschläge

Ehrlichkeit bzw. Aufrichtigkeit statt Falschheit und Hintenrum und weniger Lästern über Kolleg/innen, vor allem, wenn man neu ist (also über alte Hasen bei neuen Kolleg/innen lästern).

Bitte auch die üblen Metaphern über sozial abgehängte Menschen sein lassen, die es im Leben nicht einfach haben. Beispiel: "Das ist der Kaffeesud, der unten herauskommt, wenn man den Kaffee schon ein paar Mal durch den Filter gezogen hat." Sowas ist unterste Schublade geht gar nicht! Schaut Euch mal selbst im Spiegel an, mit so einem üblen Verhalten. Wer solche Sprüche nötig hat...

Ein Verhaltenscodex ist hier dringend notwendig. Es ist möglich sachlich zu bleiben, ohne herabwürdigende Metaphern zu benutzen.

Fähigkeiten erkennen und anerkennen. Manche Menschen pflegen einen introvertierten Arbeitsstil. Für sie kostet es unheimlich viel Energie, sich permanent mit anderen Kolleg/innen auszutauschen. Das bedeutet nicht, dass sie weniger leistungsfähig sind, das bedeutet nur, dass sie einen anderen Arbeitsstil pflegen und mehr Leistungen bringen, wenn sie in Ruhe und konzentriert arbeiten können, anstatt ständig im Austausch und im Stress zu sein.

Diverse Arbeitsstile können erheblich dazu beitragen, sich gegenseitig zu ergänzen. Jeder bringt seine Fähigkeiten ein, wie es am besten geht, anstatt dass alle immer jeden Schritt gemeinsam besprechen.

Bitte die Arbeitsbereiche klar definieren und auch zulassen, dass Aufgaben abgegeben bzw. anders verteilt werden, wenn es nicht läuft, so wie es die Leute eben können.
Lösungsorientierter und strukturierter arbeiten anstatt zu meckern und Stress zu machen, wo keiner ist. Bitte Stress und Hektik nicht mit Spirit und Elan verwechseln. Und bitte ein gutes Projekt nicht aufgeben, weil die Aufgaben nicht richtig verteilt wurden und dann einfach durch ein neues Projekt ersetzen. Bitte Versprechungen einhalten wie beispielsweise, dass aufgrund des Arbeitsvolumens, neue Mitarbeitende hinzukommen, weil dafür noch genug Geld da ist.

Arbeitsatmosphäre

Ich wurde für ein Projekt angeworben, dass sich bald nicht mehr finanzieren lässt. Das wurde mir beim Bewerbungsprozess nicht mitgeteilt. Stattdessen wurde mir an meinen ersten Arbeitstagen mitgeitelt, dass das Marketing nicht läuft & fast jeder Mitarbeiter auf seiner Position schlecht arbeitet, vor allem in der Marketingabteilung. Selbst Marketing & Werbung betreiben durfte man nicht.

Bei dem Projekt fehlte jegliche Einheit und Struktur, obwohl es bereits seit einigen Jahren besteht. Das Team hat nun angefangen, sich Strukturen zu überlegen und umzusetzen.

Bevor in der Probezeit ein Mitarbeitergespräch stattfindet, um Ungereimtheiten zu klären, wird man sofort gekündigt. Hintenrum wird gelästert (so wie auch über andere Kollegen bei mir abgelästert wurde, nur, dass ich nicht drauf eingestiegen bin) und vorne rum wird einem gesagt, dass alles soweit passt. So ein verlogenes Verhalten erschüttert mich zutiefst.

Des Weiteren steht bei einem Teilzeitvertrag, dass Überstunden erwünscht sind. Konkret bedeutet dies in der Umsetzung, dass der Berg voller Arbeit nie endet und man nie das Gefühl bekommt, etwas geschafft zu haben, weil in der Zwischenzeit viele Hügel gewachsen sind.

Kommunikation

Versprochen werden mehr Mitarbeiter zur Unterstützung, aber das war es dann auch. Umgesetzt wurd das nicht.

Ich finde es schlimm, wenn Menschen am Arbeitsplatz Alkohol trinken, weil sie gerade etwas belastet. Auch das ist vorgekommen und m.E. im Vergleich zu anderen Arbeitstellen nicht selten. Ich kannte das vorher so nicht, dass man sich während der Arbeitszeit mal ein Schlückchen genehmigt.

Wenn man jemanden loswerden will, so schaut man nur auf das, was nicht so gut gelaufen ist, bauscht dies auf und stellt es nicht in Relation zu den Dingen, die gut gelaufen sind, für die man beispielsweise Lösungen gefunden hat etc.

Es ist schlimm zuzusehen, wenn Kollegen in ihrem Arbeitsfluß gestört werden, weil jede 5 Minuten jemand reinkommt und der Kollege dann direkt aufspringt und zu allem Ja und Amen sagt und dies auch signalisiert. Auf der anderen Seite wurde mir vom selben Kollegen mitgeteilt, dass man nicht für neue Projekte offen sei, weil man beim aktuellen Projekt mit Arbeit ausgelastet ist und nicht noch zusätzliche Arbeit annehmen kann. Da ich neu war, habe ich keine Meinung dazu gehabt und die Aussage des Kollegen unterstützt. Ich = Nicht offen

So ein verlogenes Verhalten.

Kollegenzusammenhalt

Das kann ich nicht wirklich beurteilen. Ich kann nur sagen, dass mir in den ersten Tagen zugetragen worden ist, dass jeder oder fast jeder schlecht auf seiner Position arbeitet und ich mir das einfach angehört habe, ohne dabei mitzumachen.

Siehe Kommunikation. Mir wurde nachgesagt, ich sei nicht offen für neue Herausforderungen, weil ich einfach dem Kollegen nicht in den Rücken fallen wollte.

Work-Life-Balance

Die Arbeitszeiten lassen kaum ein Privatleben oder einen regelmäßigen Arztbesuch zu. Ich musste regelmäßige Arztbesuche auf meinen freien Tag legen. Überstunden sind permanent gewünscht.

Wer gelassener an die anfallenden Arbeit herangeht, weil er sich vom Stress nicht mitreißen lassen will, dem wird fehlendes Interesse und fehlender Enthusiasmus nachgesagt.

Neue Ideen, um Arbeit zu vereinfachen oder Zeit zu sparen, wurden abgeschmettert (obwohl die Idee im Bewerbungsgespräch scheinbar gut aufgenommen wurde, weil sie positiv bestärkt wurde mit Worten + es wurde etwas dazu notiert).

Für Menschen, die ihre besten Leistungen und Kommunikationnsfähigkeiten (in den Kommunikationsphasen!) mit einem introvertierten und konzentrierten Arbeitsstil erreichen, dem rate ich von dieser Arbeit ab. Das wird einem ausgelegt als dass man nur auf seine eigenen Ziele fokussiert ist, obwohl man das Ganze im Blick hat und deshalb viel Zeit und Energie dafür verwendet, eine Idee umzusetzen, die dazu führen soll, Zeit und Energie zu sparen, um letzlich mehr Arbeitsvolumen in einem ausgeglichenen Arbeitsstil zu bewältigen.

Vorgesetztenverhalten

Ich hatte das Gefühl, dass mich der Vorgesetzte auf dem falschen Fuß erwischen wollte, weil er irgendwann mit ein paar Fragen zu mir kam, die ich dann im Computer nachgeschaut habe. Ich konnte jede Frage beantworten, aber da war mir bereits klar, dass ich vermutlich bald das Unternehmen verlassen werde, obwohl ich immer alle Fragen in kurzer Zeit beantworten konnte.

Als klar war, dass ich gekündigt werde, wurde ich vom Vorgesetzten nicht mehr auf dem Flur gegrüßt, stattdessen wurde weggeguckt. Ich hatte mir nichts zu Schulden kommen lassen, war fast immer freundlich etc.

Dass nicht mal einfache Höflichkeitsregeln beachtet werden, zeigt deutlich, wie daneben das Verhalten der Mitarbeiter war. Das Nichtgrüßen war in diesem Zusammenhang noch am ehrlichsten.

Interessante Aufgaben

Der Aufgabenbereich wurde im Bewerbungsgespräch klar definiert und abgegrenzt. Es wurde vergessen zu erwähnen, dass neue Projekte erschlossen werden müssen, damit sich das Unternehmen weiterhin finanzieren kann und das aktuelle Projekt nicht gut läuft. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich anders an die Sache rangegangen und hätte vermutlich auch die Stelle nicht angenommen.

Die Zielgruppe, die das neue Projekt erschließen sollte, ist eine ganz andere und auch das Projekt ist ganz anders. Das hätte mir keinen Spaß gemacht. Ein Mitspracherecht war kaum vorhanden. Man wollte sich bei den Mitarbeitern eher die Zustimmung holen, dass das Projekt angegangen werden soll. Es war bereits alles soweit festgelegt.

Gleichberechtigung

Dazu kann ich nichts sagen.

Umgang mit älteren Kollegen

Dazu kann ich nichts sagen, außer, dass ich bei diesem Unternehmen keinen älteren Kollegen (so kurz vor der Rente) zu Gesicht bekommen habe.

Arbeitsbedingungen

Überstunden Überstunden Überstunden; Stress Stress Stress; Alkohol am Arbeitsplatz während der Arbeitszeit; Fähigkeiten werden nicht anerkannt; es wird über Arbeitskollegen schelcht gesprochen; man wird in der Probezeit gekündigt, ohne, dass vorher ein Gespräch stattgefunden hat; Einheitlichkeit und Struktur hat aktuell gefehlt; es hieß immer, es ist noch alles im Aufbau etc. Aufgabenbereiche waren erst klar definiert, dann doch nicht und da wo die Arbeit verbesserungsfähig war, durfe man selbst nicht aktiv werden (z.B. Marketing und Werbung)

Es gibt Menschen, die einen introvertierten Arbeitsstil pflegen und nicht jeden Arbeitsschritt im permanenten Austausch miteinander besprechen müssen, weil das unheimlich viel Zeit und Energie kostet. Das sollte man erkennen und anerkennen. Das bedeutet nicht, dass man weniger leistungsfähig ist, im Gegenteil.

Um diese vielen Überstunden in den Griff zu bekommen, ist es sinnvoller, Hand in Hand zu arbeiten, d.h. einer kommt früher, einer geht später etc. Und jedes Mal Stress zu machen, wenn eine neue E-Mail im Postfach erscheint (ein bisschen übertrieben gesagt) kostet auch viel Energie und Zeit.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Nachdem was ich erlebt habe, ist keins vorhanden. Im Gegenteil.

Es wurde schlecht über Kunden/Zielgruppen gesprochen und vornerum war man freundlich zu ihnen. Man kann menschliche Fehler benennen und dabei sachlich bleiben ohne beleidigend zu werden. Stattdessen gab es abwertende Metaphern über Kunden/Zielgruppen.

Das neue Projekt zielte auf eine neue Zielgruppe ab, für die man die abwertende Metapher verwendete: "Wenn man den Kaffee durch den Filter laufen lässt, ist die Zielgruppe der Sud, der dann am Ende übrig bleibt, wenn man den Sud dann nochmal auf- und ab durch den Filter laufen lässt.

Damit waren Menschen gemeint, die durch den Arbeitsmarkt ganz hindurchfallen und ihr Leben lang von Hartz IV leben und für den Arbeitsmarkt als nicht integrierbar gelten.

Ich finde es richtig schlimm so über Menschen zu sprechen, unabhängig der Gründe, warum sie ihr Leben lang Hartz IV beziehen. Wer es nötig hat Menschen derart abzuwerten, wird auch über Dich keine guten Worte finden...

So ein Unternehmen, dessen Mitarbeiter solche Sätze sagen, möchte ich meine wertvollen Fähigkeiten und meine wertvolle Zeit nicht zur Verfügung stellen. So ein Verhalten geht ja mal gar nicht!

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehaltsniveau ist auf dem untersten Niveau. Für die gleiche Arbeit bekommt man an anderen Stellen ein bisschen mehr Gehalt, auch wenn ein 13. Monatsgehalt angeboten wird.


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Karriere/Weiterbildung

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