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KEL 
Europe 
GmbH
Bewertung

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Ganz nett aber nichts für die Ewigkeit

1,4
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Vertrieb / Verkauf gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Den Zusammenhalt zwischen den Kollegen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Dass es sich um ein sehr altmodisches Firmenmodell handelt, bei dem die Meinung der Angestellten nicht zählt.

Verbesserungsvorschläge

Die Einführung von Flexzeiten und Home Office wäre eine tolle und vor allem zeitgemäße Verbesserung.

Arbeitsatmosphäre

Gelobt wird nur von meinem direkten Vorgesetzten, dessen Meinung aber bei Feedback-Gesprächen nicht miteinbezogen wird. Von der Geschäftsleitung kommt da wenig bis gar nichts. Man vertritt wohl die Meinung, dass nur negative Dinge angesprochen werden müssen, da sich positive Resultate von selbst verstehen. Die Atmosphäre ist schlecht, da die Führungsebene innerhalb der Belegschaft mehr oder weniger heimlich über Themen wie Gehälter, sexuelle Orientierung oder Gesundheit der Angestellten redet.

Kommunikation

Es gibt ein wöchentliches Meeting für die Verkaufs-Resultate. Hier dürfen aber nur die Angestellten teilnehmen, die im Verkauf arbeiten. Obwohl die Ergebnisse für alle Mitarbeiter interessant wären (der Bonus für alle hängt beispielsweise vom Umsatz ab), werden Erfolge und Gewinne nicht mit allen Angestellten besprochen. Notwendige Informationen für die Arbeit erreichen mich häufig auf Umwegen, da die Geschäftsleitung sich hin und wieder in den Kundenkontakt einklinkt, ohne andere Kollegen ins CC zu setzen. Viele Informationen - besonders aus dem Mutterhaus in Japan - werden gar nicht oder nur in japanischer Sprache geteilt, was natürlich ein hohes Potential für Missverständnisse mit sich bringt.

Kollegenzusammenhalt

Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind die Kollegen super. Wir sitzen alle im selben Boot und haben einen ähnlichen Eindruck vom Unternehmen. Das schweißt natürlich zusammen und sorgt dafür, dass man sich gegenseitig unterstützt. Auch Freundschaften sind hier schon entstanden.

Work-Life-Balance

Der Urlaub kann und soll jederzeit und komplett genommen werden. Für Arzt- oder Handwerkertermine wird man nicht freigestellt, sondern muss sich einen halben Urlaubstag nehmen. Auch im Falle von Krankheit wird man hinter verschlossener Tür gebeten, (auch nachträglich) Urlaub einzureichen. Diese Bitte wird mit der Tatsache verstärkt, dass der jährliche Bonus entsprechend kleiner ausfällt, sobald auch nur ein einziger Krankheitstag vorliegt. Die Arbeitszeiten sind unflexibel und sehr Familienunfreundlich. Laut der Geschäftsleitung ist das Büro ein Ort "den man gar nicht mehr verlassen möchte" - für mich nicht ganz nachvollziehbar. Überstunden werden vergütet, sollten aber offiziell möglichst nicht stattfinden. In der Realität muss man dann doch häufig auch an den Abenden und Wochenenden noch vor-/nachbereiten. Bei den Kollegen sieht das nicht anders aus, was Mails von teilweise 23:00 bzw 05:30 Uhr zeigen.

Vorgesetztenverhalten

Mein direkter Vorgesetzter gibt sehr klare Anweisungen, ist aber leider auch an die Vorgaben von Oben gebunden und hat im Grunde keine Möglichkeit, bei Konflikten zu helfen. Entscheidungen der Geschäftsleitung sind meist einseitig beschlossen und nicht nachvollziehbar. Alles wird möglichst schwammig und unklar gehalten, um immer ein Schlupfloch zu haben.

Interessante Aufgaben

Alles spielt sich innerhalb eines vorbestimmten Rahmens ab, der von der Geschäftsleitung diktiert wird. In diesem Sinne gibt es wenig Spielraum für die Ausgestaltung des eigenen Aufgabengebietes. In meinem Fall bin ich "Mädchen für alles" und muss - obwohl ich im Verkauf arbeite - den Fußboden reparieren, die Weihnachtskarten bestellen, neue Mitarbeiter aus anderen Abteilungen einarbeiten, Ersthelfer- und Brandschutzaufgaben übernehmen und Übersetzungstätigkeiten ausführen. Leider wird auch einigen Kollegen viel zu viel zugemutet. Ganz im Stile einer altmodischen, japanischen Firma wird die Anwesenheit im Büro bis in die späten Abendstunden erwartet, sobald man ein Angestellter mit japanischen Wurzeln ist.

Gleichberechtigung

Was die Aufstiegschancen für Frauen angeht, lässt sich nicht viel sagen, da wir ein kleines Unternehmen mit wenigen höheren Positionen sind. Momentan sind aber alle Führungspositionen mit Männern besetzt. Was die Wertschätzung von Frauen angeht, muss man leider sagen, dass von der Geschäftsleitung häufig sehr unangebrachte Kommentare über das Aussehen von Kolleginnen gemacht werden (sowohl positive als auch negative). Es wird leider recht offen der Eindruck vermittelt, dass weniger das Können, sondern viel mehr die Attraktivität ausschlaggebend für eine Einstellung ist. Auch wird Kolleginnen immer die Frage gestellt, ob sie schwanger werden wollen, da das Unternehmen langfristig planen möchte. Wiedereinsteigerinnen hatten wir bisher nicht, es gab jedoch eine Kollegin, die nach der Mutterschaftszeit nicht zurückkehren wollte. Deutsches Arbeitsrecht ist im Unternehmen leider noch nicht wirklich angekommen.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen werden auch eingestellt. Es gibt keinen Unterschied im Vergleich zum Umgang mit jüngeren Mitarbeitern. Langjährige Kollegen werden weder besonders geschätzt, noch gefördert. Eine Kollegin wurde, weil sie eine andere Meinung als die Geschäftsleitung hatte, vor allen Angestellten in einem Meeting angebrüllt und musste die Sitzung verlassen. Es folgte keine Entschuldigung von Seiten der Leitung, vielmehr wurde erwartet, dass besagte Kollegin ihren Fehler zugibt und um Entschuldigung bittet.

Arbeitsbedingungen

Die PC-Monitore sind dreh- und höhenverstellbar. Schreibtische und Stühle sind ergonomisch und lassen sich entsprechend des Arbeiters in allen möglichen Weisen einstellen. Höhenverstellbare Stehtische für Steh-Meetings sind auch vorhanden, dürfen aber ausschließlich nur für Meetings genutzt werden. Fast alle Kollegen arbeiten im selben Raum, was - je nach Menge der Telefonate - zu massivem Lärm und Konzentrationsproblemen führt. Ein zweiter oder zumindest größerer Monitor wurde abgelehnt, da man alles optisch einheitlich haben möchte. Dieser wäre aber sehr sinnvoll, da häufig mehrere Dateien zur selben Zeit geöffnet und verglichen werden müssen. Durch den kleinen Bildschirm werden meine Augen zunehmend schlechter. Eine Bildschirmbrille wird nicht grundsätzlich abgelehnt, die Geschäftsführung zögert die Anschaffung aber immer weiter hinaus. Eine richtige Klimaanlage gibt es nicht. Im Sommer ist es fast unerträglich heiß. Dies wird durch den strengen Dresscode (Frühjahr und Winter Anzug mit Krawatte, im Sommer zumindest Poloshirts) noch verstärkt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Unsere Produkte erfüllen in der Produktion bestimmte Kriterien, die zu einer umweltfreundlichen Herstellung führen. Beispielsweise werden bestimmte Materialien nicht oder nur zu einem sehr geringen Anteil verwendet. Entsprechende Zertifizierungen liegen vor. Es wird aber auch von der Geschäftsleitung bei jeder Gelegenheit ein Grund kreiert, um nach Japan zu fliegen. Unnötige Reisen und damit verbundener CO2-Ausstoß sind leider häufig. Die Mülltrennung im Büro findet quasi nicht statt. Pizzakartons kommen in den Biomüll, der Biomüll in den Plastikmüll und am Ende wird dann nochmal alles zusammengeworfen.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Gehälter werden pünktlich gezahlt. Mein Gehalt entspricht jedoch leider nicht meiner Verantwortung. Wie schon beschrieben erfülle ich die Aufgaben der nächst-höheren Position, bekomme aber nicht das entsprechende Gehalt. Darüber hinaus wurde bei meinem Einstieg ein festes Jahresgehalt verhandelt, welches ich in 13 Zahlungen erhalten sollte. Nach einem Jahr hat die Firma das 13. Gehalt dann gestrichen und durch eine nicht garantierte, bei Kündigung zurückzuzahlende Gratifikation ersetzt. Ich bekomme also 1/13 garantiertes Einkommen weniger, als vertraglich zu Beginn vereinbart. Hierfür wurde ein neuer Vertrag mit den schlechteren Konditionen aufgesetzt, der mir mit den Worten "Wenn dir das nicht passt, ist es wohl Zeit die Firma zu verlassen" vorgelegt wurde. Als ich diesen Vorfall später bei einem Feedback-Gespräch ansprach, wurde das Thema als Missverständnis abgetan. Rückgängig gemacht wurde es aber auch nicht. Neben dem Gehalt gibt es eine betriebliche Altersvorsorge die überdurchschnittlich gut von der Firma unterstützt wird. Eine jährliche Gehaltserhöhung und ein Bonus-System wurden vor einiger Zeit eingeführt. Diese richten sich nach dem Umsatz der Firma.

Image

Wie schon erwähnt haben die meisten Kollegen ein sehr enges Verhältnis zueinander und tauschen sich stark aus. Leider hört man quasi von allen die gleiche Rückmeldung. Niemand ist wirklich zufrieden und kann sich eine lange Zukunft beim Unternehmen vorstellen.

Karriere/Weiterbildung

Meine Aufstiegschancen wurden von Anfang an klar definiert und eine Beförderung nach 3 Jahren in Aussicht gestellt. Zusätzlich gab es eine Liste mit Aufgaben, die es vor der Beförderung zu meistern galt. Nach Erfüllung aller Aufgaben, wurde die Liste plötzlich zur "groben Richtlinie", die nicht mehr so bindend ist, herabgestuft und weitere Punkte kamen hinzu. So konnte sich die Firma schon mal mindestens ein weiteres Jahr sichern, in dem ich die Aufgaben einer höheren Position übernehme, gehaltstechnisch aber schlechter bezahlt werde. Weiterbildung gibt es nicht. Vorschläge meinerseits, beispielsweise IHK-Kurse zu besuchen, wurden abgelehnt, da man alles Wichtige im Unternehmen lernen würde.

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