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Wendl 
GmbH
Bewertung

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Nicht zu empfehlen

1,1
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2016 bei Konditorei Bäckerei Wendl in Leipzig gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Der Rabatt für MitarbeiterInnen ist eine nette Geste.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die ständigen Kontrollen, um Druck aufzubauen und aufrechtzuerhalten; die Schuldverschiebung auf die MitarbeiterInnen; die bewusst zu kurz gehaltene Vor- und Nachbereitungszeit (perfider Weise wird den MitarbeiterInnen auch zur Last gelegt, wenn sie eher zur Arbeit kommen oder länger bleiben - sie wüssten doch, dass das den Mindestlohn untergraben würde!); die Geringschätzung den MitarbeiterInnen gegenüber

Verbesserungsvorschläge

1. Die Pausen. Wendl rät dazu, sie auch zu nehmen; ermöglicht es den MitarbeiterInnen aber nicht, diesem Rat zu folgen. Es ist weder erwünscht, dass die MitarbeiterInnen für die Pausenzeit den Laden verlassen, noch dass sie sich (in Café-Filialen) an einen der Tische setzen. Es gibt aber auch keinen Pausenraum; die Hinterräume sind eng, vollgestellt und beherbergen weder Tische noch Stühle. Hier sollte Abhilfe geschaffen werden.
2. Vor- und Nachbereitungszeit müssen unbedingt den Erfordernissen angepasst werden. Es ist untragbar, dass die MitarbeiterInnen ihren geringen Lohn durch früheres Erscheinen und längeres Bleiben reduzieren und dafür auch noch verantwortlich gemacht werden. (Es ist allzu leicht vorstellbar, was geschehen wird, sollte der Zoll jemals Beanstandungen haben: Ein paar MitarbeiterInnen werden entlassen, die "auf eigene Faust" den Mindestlohn untergraben. Das Unternehmen hat ja nachweisbar immer wieder Rundschreiben zu diesem Thema herumgeschickt.)
3. Wertschätzung. Gebetsmühlenartig wird wiederholt, dass die VerkäuferInnen das Herz des Kettenbetriebs sind; spüren tun sie das aber nicht. Langjährige MitarbeiterInnen verdienen weniger als Neueinsteiger; treue MitarbeiterInnen werden monatelang unbezahlt als "FilialansprechpartnerInnen" ausgenutzt.

Arbeitsatmosphäre

Die Atmosphäre bei Wendl ist geprägt von Angst: Die MitarbeiterInnen fürchten, zu viel bestellt zu haben und nicht alles verkaufen zu können - oder eben nicht genug bestellt zu haben und zu früh ein zu kleines Sortiment im Laden zu führen. Die Chefetage gibt deutlich zu verstehen, dass die MitarbeiterInnen in der Verantwortung stehen. Ständige Kontrollen halten den Druck aufrecht; der Umgangston ist geprägt von Vorwürfen.

Kommunikation

Höchst mangelhaft. Die DienstplanerInnen sind am Schwimmen: Wünsche werden ignoriert oder vergessen; da ununterbrochen Notstand herrscht (wegen der Kündigungswellen), lässt sich kaum organisieren, wer wann wo arbeiten soll. MitarbeiterInnen werden grundsätzlich vor vollendete Tatsachen gestellt. Wenn etwas nicht funktioniert, findet sich garantiert ein Schuldiger unter den MitarbeiterInnen.

Kollegenzusammenhalt

Es gibt viele sehr nette MitarbeiterInnen bei Wendl. Leider sind die Arbeitsbedingungen so schlecht, dass Müdigkeit und Überarbeitung ihren Tribut fordern: Bei dem ständigen Stress, unter dem sie stehen, richten die MitarbeiterInnen ihre Aggressionen in schönster Regelmäßigkeit gegeneinander. Das spielt der Führungsetage natürlich in die Tasche (solange sich die MitarbeiterInnen untereinander streiten, ist ein "Aufstand" nicht zu erwarten). Es gibt drei Kategorien von MitarbeiterInnen: die, die vollkommen resigniert sind; die, die sich nach einem neuen Job umsehen; und die, die bereits gekündigt haben.

Work-Life-Balance

Von Work-Life-Balance kann man wirklich nicht sprechen. Im Einstellungsgespräch werden Versprechungen gemacht, die sich im Alltag nicht halten lassen. Freie Tage werden unzusammenhängend und sporadisch vergeben. Das Unternehmen vermittelt non-stopp, sich in einer Notsituation zu befinden, und erwartet von den MitarbeiterInnen, ihre Ansprüche herunterzuschrauben und auf ihre Freizeit zu verzichten. Aus normalen Schichten werden verlängerte. Pausen können oft nicht genommen werden, werden aber natürlich abgezogen (schon weil der geringe Stundenlohn sonst unter den Mindestlohn fallen würde - was er de facto tut). Vor- und Nachbereitungen lassen sich unmöglich in den vorgegebenen Zeiten schaffen, so dass die MitarbeiterInnen unbezahlt länger arbeiten.

Vorgesetztenverhalten

Auf den ersten Blick scheint die Meinung der MitarbeiterInnen gefragt - sie seien es, die in "ihrem" Laden am besten Bescheid wüssten, heißt es. Es stellt sich aber schnell heraus, dass die strengen Reglementierungen sehr wenig Raum für eigene Entscheidungen lassen, den Vorgesetzten aber die Möglichkeit einräumen, alles, was nicht ganz rund läuft, den Angestellten zuzuschieben. Denn perfekt sollen die MitarbeiterInnen schon sein! Schulungen und Kontrollen sollen dies gewährleisten, schaffen aber hauptsächlich Druck. Das Verhalten der Vorgesetzten ist bemerkenswert unprofessionell: Verächtliche Kommentare über diese/n und jene/n MitarbeiterIn und deren Probleme sind an der Tagesordnung.

Interessante Aufgaben

Es ist immer. Alles. Dasselbe.

Gleichberechtigung

Es finden sich auffällig viele Männer in der Führungsetage, die auch nicht aus den Reihen der MitarbeiterInnen stammen.

Arbeitsbedingungen

In vielen Läden ist es zu warm.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Wendl rühmt sich, sich sehr um die Umwelt zu sorgen und darüber hinaus soziale Verantwortung zu übernehmen. Beide Behauptungen gehören vor allem zum Image der Kette. Es geht wohl wirklich das eine oder andere an die Tafel.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Unternehmen wirbt mit einer guten Rentenversicherung. Bei Vertragsabschluss heißt es dann: "Warten Sie mal lieber Ihren ersten Lohn ab, von dem wird die Zusatzrentenversicherung ja abgezogen ... Gucken Sie erst mal, was unterm Strich übrig bleibt." Ungern lässt man sich von dem mageren Betrag noch etwas abziehen. Somit ist die tolle Rentenversicherung eine weitere Luftblase.

Image

Das Image des Unternehmens nach außen ist tadellos. Für die MitarbeiterInnen ist das umso deprimierender.

Karriere/Weiterbildung

Angeblich sind die Aufstiegschancen super. Die Realität sieht anders aus: MitarbeiterInnen werden gern als "FilialansprechpartnerInnen" eingesetzt - das sind FilialleiterInnen, die sich noch "beweisen" müssen. Dass sie sich noch nicht bewiesen haben, zeigt sich daran, dass sie keine Gehaltserhöhung erhalten. Dieser Zustand des Sich-Beweisen-Müssens kann sich über Monate hinziehen. MitarbeiterInnen wussten zu berichten, dass nach dieser Probezeit dann oft jemand anderes, der von außen hereingebracht wird, die Position des Filialleiters übertragen bekommt.


Umgang mit älteren Kollegen

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