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KRONOS 
TITAN 
GmbH 
Nordenham
Bewertung

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Bezahlung stimmt aber Führungsstil aus den 1960ern beibehalten.

2,6
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Produktion gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Gutes Gehalt und gute soziale Absicherung.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Strenge Hierarchie mit wenig moderner Mitarbeiterführung. Wenig Flexibilität gegenüber der Belegschaft und schlechtes Arbeitsklima.

Verbesserungsvorschläge

Mehr Schweiß in die Motivierung der Mitarbeiter stecken. Sprüche von hohen Vorgesetzten wie "den Job noch zu haben ist Motivation genug" oder "wenn ich auf den Parkplatz die Autos sehe verdienen hier alle zu viel" sind dafür genauso wenig geeignet wie ständiges Beschneiden der übertariflichen Leistungen. Vielleicht mal einfach mit den Mitarbeitern persönlich reden, sich anhören was im Betrieb los ist, vielleicht bei einem Kaffee. Und bitte nicht nur immer den "Buschfunk" bei den Bereichsvorgesetzten abhören.

Arbeitsatmosphäre

Das Betriebsklima ist sehr schlecht. Zeitunglesen in den Leerlaufzeiten, Musik hören und mit Kollegen sprechen wird in vielen Bereichen nicht gerne gesehen oder komplett unterbunden. Förderungen für Belegschaftsfeiern oder anderen Ideen zur Verbesserung des Klimas gibt es nur minimal und wurden in der Vergangenheit eher gestrichen als ausgeweitet. Höhere Vorgesetzte lassen sich in den Produktionsstätten selten bis nie sehen und gehen wenn, dann häufig wortlos an den Untergebenen vorbei.

Kommunikation

Informationen über die Unternehmenssituation gibt es in Form von Betriebsversammlungen und einer internen Zeitschrift. Diese finden leider nur in Vortragsform statt und lassen wenige bis keine Zwischenfragen zu. In der Vergangenheit wurde versucht, dies mit Infoständen durchzuführen, leider wurde das schnell wieder eingestellt bevor sich dieses System etablieren konnte.

Kollegenzusammenhalt

Die Kollegen sind nicht einheitlich bewertbar, da das Klima unter den Kollegen von Belegschaftsgruppe zu Belegschaftsgruppe doch stark variiert. Generell wird aber ein gutes "Miteinander" nicht oder nur in Teilbereichen gefördert. Das "Anschwärzen" von Kollegen wird zum Teil belohnt und löst in der Belegschaft schon gar keine Empörung mehr aus.

Work-Life-Balance

Der Jahresurlaub muss im Spätsommer des Vorjahres eingereicht werden. Er muss auf das Jahr aufgeteilt werden und darf maximal 3 Wochen am Stück betragen. Davon abweichende Wünsche (wenn ein Mitarbeiter einmal eine längere Reise oder Auszeit wünscht) werden komplett ignoriert, höchstens auf Wohlwollen des Bereichsvorgesetzten genehmigt. Kurzfristigen Urlaub (in dem Unternehmen ist es schon "kurzfristig" wenn man 2 Monate vorher anfragt) für Familienfeiern oder Ähnliches wird nur gewährt wenn niemand krank wird oder keine Sonderarbeiten anfallen. In der Regel wird einem erst 1-2 Tage vorher mitgeteilt, ob man frei hat. Vor ein paar Jahren wurde der Jahresurlaub im Schichtbetrieb um 6 Tage gekürzt von 36 auf 30 Tage, also um ~16%.
Im Schichtbetrieb wird ein 5-Schicht-System angewendet, bei dem überwiegend rückwärts die Schicht gewechselt wird (Nacht-frei-Spät-frei-Früh). Sonntags wird 12 Stunden gearbeitet, ansonsten 8 Stunden. Es sind ca. 22-24 Zusatzschichten pro Jahr abzuleisten, davon werden 5-10 im Vorfeld eingeteilt, den Rest muss man flexibel ableisten, nicht selten wird morgens angerufen, daß am selben Tag noch gearbeitet werden muß. Verweigert sich ein Mitarbeiter mehr als 3mal darf er sich auf ein Gespräch mit dem nächst höheren Vorgesetzten oder der Personalabteilung freuen. Das System dieser Bringeschichten ist sehr unflexibel. Mitarbeiter, die mehr Zusatzarbeit leisten wollen dürfen dies nicht, Mitarbeiter die weniger ableisten wollen (mit freiwilligem Verzicht auf Geld oder Urlaub) schon gar nicht. Teilzeitmöglichkeiten gelangen in dem Unternehmen nicht bis in die Produktionsbereiche. Viele Vorgesetzte verwechseln die Bringeschichten mit Bereitschaftsdienst und es macht den Anschein, das dies von oben auch so gewollt ist.
Es gab anfangs eine Vereinbarung, die die Belastungen der schnellen Schichtwechsel mindern sollte, also nach Nachtschichten 2 Tage frei, Verteilung der Bringeschichten auf das ganze Jahr, nicht mehr als 3 Nachtschichten am Stück, etc. Diese Vereinbarung wird nicht eingehalten und es wird nicht selten geleugnet, daß es sie überhaupt gab, obwohl sie lange Zeit aushing.

Vorgesetztenverhalten

Vorgesetzte herrschen teilweise despotisch in ihren Kompetenzbereichen. Konflikte mit Untergebenen werden nicht geklärt sondern ausgesessen. Macht ein Mitarbeiter zu oft den Mund auf, dann stehen ihm keine Aufstiegschancen mehr offen, selbst Jahre später nicht, da man dort sehr nachtragend reagiert. Dies wird von oben nach unten vorgelebt und hat sich kulturell im Unternehmen gefestigt. Versuche, dies mit einem objektiven Beurteilungssystem zu ändern werden nur halbherzig durchgezogen, dieses lässt auch sehr viel Interpretationen zu, unbequeme Mitarbeiter werden dabei nicht nach Leistung beurteilt sondern nach Sympathie. Einsprüche der Mitarbeiter gegen die Beurteilungen werden komplett ignoriert bzw. mit dem nächst höherem Vorgesetzten "geklärt".

Interessante Aufgaben

Es wird größtenteils selbstständig gearbeitet. Die Arbeiten selber sind sehr unterschiedlich, von anspruchsvollen verfahrenstechnischen Aufgaben bis zu anspruchslosem "Knuff" ist alles dabei. Generell macht man sich nicht tot wie der Volksmund sagt, allerdings wird von den Mitarbeitern im Schichtbetrieb sehr viel abverlangt.

Gleichberechtigung

Es gibt Frauen, Homosexuelle und Menschen mit Migrationshintergrund in allen Teilen des Betriebs inklusive den höheren Führungspositionen, ein Gleichberechtigungsproblem gibt es allenfalls bei einigen gestrigen Schichtvorgesetzten mit traditionellem Frauenbild. Dies wird allerdings nicht von dem Unternehmen so gesteuert und scheint auch nicht gewollt zu sein.

Umgang mit älteren Kollegen

Es wird kein Unterschied nach Alter gemacht. Die Belohnungen für Jubiläen in Form von finanziellen Zuwendungen und Zusatzurlaub sind leider ein Auslaufmodell und werden nur noch Mitarbeitern gewährt die in oder vor den 1990er Jahren eingestellt wurden. Bei Renteneintritt wird leider sehr differenziert. Während Vorgesetzte auch schonmal mit Luftballons und Stretchlimousine verabschiedet werden, geht der normale Produktionsmitarbeiter auch nach lebenslanger Arbeitszeit im Unternehmen mit einer unwürdigen Sammelveranstaltung mit feuchtem Händedruck, Glas O-Saft und einer Brötchenhälfte. Vielen Mitarbeiter verweigern mittlerweile diese komplett unpersönliche Verabschiedung und verabschieden sich nur im engsten Kollegenkreis.

Arbeitsbedingungen

Die Computer werden regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht. Es wird zwar auch in Belüftung, Beleuchtung und Lärmpegelanpassungen investiert, leider liegt die Priorität dort häufig auf Verminderung von Emissionen nach außen und weniger nach innen. So ist es eher zweitrangig, ob die Wärme in den Produktionsbereichen immer mehr zunimmt, sofern die Abwärme damit reduziert wird. Dafür werden auch gerne mal vorher Klappfenster gegen nicht zu öffnende Scheiben ausgetauscht, etc. Wirkliche Verbesserungen der klimatischen Arbeitsbedingungen gab es Jahre nicht mehr, der Lärm nach außen wurde stetig verringert während sich die Gehörschutzbereich innen mehr und mehr ausweiten.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Unternehmen engagiert sich stark in umweltverträgliche Verfahrenschritte auch weit über das gestzlich vorgeschriebene hinaus. Ganz nach dem Motto "von Saulus zu Paulus" (Dünnsäureverklappung bis in die 80er, heute Vorreiter bei Vermeidung von Produkttionsabfällen). Das soziale Engagment ist vorhanden, könnte allerdings in der Förderung regionaler Einrichtungen, Vereine, etc doch um einiges größer ausfallen. Sponsoring von Sportvereinen gibt es gar nicht.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt liegt über dem regionalem Durchschnitt im normalen Rahmen eines Betriebes der Großindustrie. Gezahlt wird nach Tarif mit einigen je nach Unternehmenssituation sehr hoch ausfallenden Zusatz- bzw. Bonuszahlungen. Für Mitarbeiter mit Einstellungstermin vor 2002 gibt es eine fürstliche Pensionskasse mit hervorragenden Leistungen, für alle danach eine doch erheblich schlechtere Pensionskasse, die im Alter nicht mehr als ein nettes Zubrot sein dürfte. Es gibt Beistandskasse und viele Möglichkeiten für zusätzliche Altersvorsorge. Leider sind die Möglichkeiten die vermögenswirksamen Leistung in Anspruch zu nehmen auf Werksverträge begrenzt.

Image

Das Unternehmen genießt einen guten Ruf, aufgrund der gehaltsbedingten durchaus gesellschaftlich guten Stellung der Mitarbeiter in der Region. Dieses Image wackelt jedoch immer mehr, da die sich verschlechternden Arbeitsbedingungen immer mehr nach außen dringen. Stolz darauf dort zu arbeiten kann man eher nicht sein, da gibt es andere Unternehmen die erstrebenswerter sind. Empfehlen kann ich es jedem, der vielleicht in Leiharbeit oder Lohndumping feststeckt, jedem mit normalem Job kann ich nur abraten.

Karriere/Weiterbildung

Früher wurde die Weiterbildung gefördert, dies ist heute nicht mehr der Fall bzw nur sehr wenig. Es wird verlangt, daß ein Karrierewilliger in Vorleistung tritt, also Meisterlehrgang oder ähnliches selber finanziert, abwickelt und organisiert. Hilfestellung hierbei gibt es nicht, auch nicht was die Zeit dafür angeht. Zumeist müssen die Mitarbeiter Schichten tauschen um überhaupt an den Unterrichtsstunden teilnehmen zu können, wenn er in den Urlaubszeiten keine wechselwilligen Kollegen findet wird dies als sein eigenes Problem betrachtet. Über eine Perspektive, diese Investition in die eigene Bildung auch im Betrieb anwenden zu können wird man komplett, auch auf Anfrage, im Dunkeln gelassen. Fairerweise sollte man Kollegen ohne Aufstiegschancen dies auch mitteilen und wiederum Mitarbeitern mit besonderer Eignung Ansporn geben. Der Betrieb behält sich vor nach erfolgreicher Weiterbildung einen Teil der Kosten zurückzuerstatten, läßt den Mitarbeiter aber im Dunkeln ob das auch bei ihm der Fall sein wird.

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