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Künkel 
Wagner 
Germany 
GmbH
Bewertung

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Schandfleck

1,0
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Administration / Verwaltung gearbeitet.

Wie kann dich dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation noch besser unterstützen?

Dazu kann ich nichts sagen, da ich kurz vor Corona das Unternehmen verlassen habe.

Arbeitsatmosphäre

„Jeder der von alleine geht ist gut“. Nach drei Insolvenzen, verbranntem Boden in Europa, Russlandembargo und Technologietransfer nach China – mit Verlagerung von großen Teilen der Produktion nach Tschechien, nach China, bleibt für Alfeld nicht mehr viel übrig. Von ehemals zwei Standorten ist nur noch einer übrig, dort auch stark zusammengeschrumpft. Es regnete durchs Dach, eine uralte Heizung röhrte und soff Öl wie die Leine das Wasser und es pfiff durch die alten Fenster der kalte Wind.

Kommunikation

Mit der Geschäftsführung auf Mandarin oder gebrochenem Englisch. Früher war das besser. Aber wenn ein Geschäftsführer den Platz für einen anderen räumt und der wiederum wurde durch einen externen beiseite geschoben wird, wirft das bei der Belegschaft Fragen auf. Wer bei der Belegschaft nicht gut ankommt wird ausgetauscht, alte Besen kehren gut, hieß es. In China gibt es dieses Sprichwort nicht. Mit dem Management aus China kam dann das was kommen musste und der alte Besen wurde durch einen chinesisch sprechenden Geschäftsführer ersetzt. Unverständnis bei der Belegschaft, warum dieser auch nicht in die Strategie des chinesischen Mutterkonzerns passte.
Eines war geblieben: Führungskräfte filterten Informationen und gaben Sie nur an Mitarbeiter und Kollegen weiter, wenn Sie ihren Nutzen daraus ziehen konnten.

Kollegenzusammenhalt

Wenn in zwei Jahren 15 Führungskräfte das Unternehmen verliessen oder die Fluktuationsrate bei 30 % läge, würde man da von Zusammenhalt sprechen?

Work-Life-Balance

Wer das will, geht rüber zu Fagus/Grecon frische Luft schnappen und was essen.

Vorgesetztenverhalten

Man hatte den Eindruck, dass viele Vorgesetzte dort sind, wo sie jetzt sind, weil sie zu dem Zeitpunkt, wo jemand ersetzt werden musste, zufällig da waren. Es ist schon seltsam, wenn ein Master in einer 70-Mann-Abteilung einen Vorgesetzten hat, der noch nicht einmal Meister ist.

Interessante Aufgaben

Keiner mehr da gewesen, der mehr wusste wie man neue Giessereianlagen konstruiert. Es wurden bestehende Anlagen am PC „änderungskonstruiert“. Hier ein bisschen länger, da schmäler und hier noch eine Treppe. Man quälte sich so durch, Lernen durch Aua. Wenn Anlagen beim Kunden nicht so liefen wie sie sollten, mussten die Monteure und das Personal der Montage es letztendlich ausbaden. Da helfen auch keine Rechtsmitteln...
Die chinesische Geschäftsführung hatte wenig Interesse an einer termingerechten Belieferung der Kunden. Einzelne Mitarbeiter waren durch mangelhafte Arbeitsvorbereitung und -verteilung hoffnungslos überlastet.

Gleichberechtigung

Einige Herrschaften durften sogar in Springerstiefeln zur Arbeit kommen und im Büro rumschreien. Je nach Nase waren alle gleich.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen waren entweder so schlau, sich als Betriebsrat wählen zu lassen oder haben, wenn sie was draufhatten, den Arbeitgeber gewechselt. Zu meiner Zeit waren die Älteren schon in Rente.

Arbeitsbedingungen

Vorne Pfui hinten igitt: Sozialräume und Toiletten auf dem Stand der 60er Jahre. Stanken und waren mit diesen kleinen Klofliegen bevölkert. Viel selbst gebastelt.
Die Montagemitarbeiter waren fast das ganze Jahr unterwegs auf Montage, um die Anlagen in Gang zu bekommen. Nachdem auch hier mehrere Vorgesetzte gekündigt hatten, fehlte das Back-Office. Einsatz in Krisengebieten oder am AdW waren möglich, weil dort Kundenanlagen zu betreuen waren. Mitarbeiter besorgten sich Atteste, um nicht rausfahren zu müssen.
Mehrere Werkzeugmaschinen waren nicht sicher, kein Not-Aus, keine oder abgebaute Schutzvorrichtung…

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Öl und Kühlschmierstoff auf dem Boden in der alten Produktionshalle. Gemäß Zeitungsartikel versickerten am zweiten Standort sogar 12.000 Liter Phosphorsäure im Boden und gelangten ins Grundwasser.

Gehalt/Sozialleistungen

Es kursierten diverse Gehaltslisten. Dabei fragte man sich wieso der eine so viel und der andere so wenig hat?

Image

Der Schandfleck in Alfeld schlechthin - direkt neben dem Weltkulturerbe FAGUS. Wer bei Fagus aufs Gelände will, muss aufpassen, dass ihm kein Stein auf den Kopf fällt, weil die Hallen und die Villa rechts vom der Einfahrt baufällig sind. Baufällig nicht wegen des Alters, sondern wegen mangelndem Unterhalt. Ein Rohrbruch im Winter hat die gesamte unter Denkmalschutz stehende Villa unter Wasser gesetzt. Egal. Wer mal auf dem Gelände ist sollte über den Parkplatz hinten durchs Gebüsch nach rechts gehen, bis er dort auf die alten Hallen trifft – Lost Places.

Karriere/Weiterbildung

Es waren nur noch die da, die woanders nichts bekamen. Um Weiterbildung muss man sich selbst kümmern.

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