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Lahn-Dill-Kliniken 
GmbH
Bewertung

Bürokratie pur und mangelhafte Führungskompetenz im mittleren Management

1,8
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2013 bei Lahn-Dill-Kliniken GmbH in Wetzlar gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Leider gibt es rückblickend wenig gutes über die Lahn-Dill-Kliniken als Arbeitgeber zu berichten. Einzig das Gehalt war ganz ok. Außerdem gibt es einige Benefits für Mitarbeiter wie zum Beispiel die betriebliche Gesundheitsförderung.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Man kritisiert ja immer gerne, gerade wenn man in einem Unternehmen nicht mehr arbeitet. Was ich allerdings bei den Lahn-Dill-Kliniken erlebt habe, werde ich in meinem Berufsleben hoffentlich nicht noch einmal erleben. Wenn man wie ich das Glück hatte, anschließend in eine Firma zu kommen, in der die Vorgesetzten noch normal denken, ein paar informelle Gespräche bei einer Tasse Kaffee drin sind, man auch mal lachen darf und Wert auf Teamgeist und gute Zusammenarbeit gelegt wird, merkt man erst, was im Klinikum alles im Argen lag. Ich kann an dieser Stelle nur für mich sprechen, aber kurz zusammengefasst eine Auswahl der negativsten Aspekte: Keine Einarbeitungsphase sondern projektbezogene Aufgaben vom ersten Arbeitstag an. Im Zuge dessen keine Erläuterung von Prozessabläufen und betriebsinternen Zusammenhängen. Daraus resultierende Fehler wurden in unangemessener Form kritisiert. Drohung mit der Kündigung in der zweiten (!) Arbeitswoche. Bewusstes Weglassen von Informationen, die für die Erfüllung der Aufgaben wichtig waren. Aufgaben, die so gestellt werden, dass sie ohne in irgendein Fettnäpfchen zu treten fast nicht lösbar waren. Kontakt zu Kollegen wird explizit untersagt. Aufbau eines wie ich es nenne „Klima der Angst“: Hierarchien gehen über alles und wenn man nur normaler Angestellter ist, wird einem ganz schnell deutlich gemacht, wie wenig man (angeblich) zu melden hat.
Kurzum - vielleicht kommen solche Dinge jemandem bekannt vor. Ich habe hier Mobbing wie aus dem Lehrbuch erlebt. Nur war leider niemand in der Lage, dieses Problem zu lösen. Selten habe ich einen derart eklatanten Mangel an Führungs- bzw. sozialer Kompetenz vorgefunden wie im mittleren Management des Klinikums.
Hinzu kommt die Qualität der Aufgaben. Ich bin es gewohnt, viel zu arbeiten und fühle mich wohl, wenn ich zeitgleich verschiedene Dinge auf dem Tisch habe. Aus diesem Grund war es für mich nur schwer zu verkraften, dass man das Schreiben einer E-Mail auf den gesamten Vormittag ausdehnen muss um den Eindruck zu erwecken, etwas zu tun zu haben. Auf Nachfrage nach mehr Aufgaben kam gelegentlich mal etwas, aber ich hatte auch viel Leerlauf. Das ist dann wohl der Unterschied zwischen freier Wirtschaft und öffentlichem Dienst. Insgesamt hätten meine Aufgaben auch gut von einem Berufsanfänger erledigt werden können. So unterfordert, quantitativ wie qualitativ, habe ich mich noch nie gefühlt.
Die Arbeitsatmosphäre war – zumindest in meinem Bereich – von wenig Kollegialität begleitet. Informelle Gespräche gab es quasi gar nicht. Jeder machte sein eigenes Ding. Der Morgengruß fiel meist gleich ganz weg. Gut gelaunte Gesichter sah man eigentlich nicht. Der erste Eindruck hätte mir in dieser Hinsicht schon zu denken geben sollen: Für das Vorstellungsgespräch sollte ich mich in einem bestimmten Raum einfinden. Als ich diesen Raum gefunden hatte, klebte dort ein Blatt Papier an der Tür mit der Aufschrift „Vorstellungsgespräche bitte warten, Sie werden aufgerufen“. Spätestens da wusste man – hier bin ich beim Arzt! Oder zumindest in einer medizinischen Einrichtung! Allerdings gab es keine Sitzgelegenheit. Man musste im Flur des Verwaltungsgebäudes stehen bleiben. Von Wertschätzung gegenüber dem Bewerber keine Spur. Ich hatte auch sofort den Eindruck, dass hier eine unpersönliche Massenabfertigung stattfindet. Das Vorstellungsgespräch selbst bestand aus einem vorgefertigten Fragebogen, der in einer halben Stunde mehr oder weniger abgearbeitet wurde.
Mein Fazit: Für jemanden, der im Job etwas bewegen möchte, gerne viele und anspruchsvolle Aufgaben erledigt und der zwar einen gesunden Respekt vor Vorgesetzten hat, aber dennoch gerne mit diesen im Team zusammenarbeitet, sind die Lahn-Dill-Kliniken eher nichts. Wer es gerne geruhsam hat, sich nicht stressen lassen möchte und kein Problem damit hat, sich komplett in eine Hierarchie einzufügen – meiner Ansicht nach bis hin zu einer richtigen „Unterordnung“ – der kann ruhig darüber nachdenken, dort zu arbeiten.

Verbesserungsvorschläge

Vorgesetzte mit Personalverantwortung fit machen in Führungs- und sozialer Kompetenz.
Konflikten nicht aus dem Weg gehen sondern diese wenigstens versuchen zu lösen.
Es muss dringend etwas getan werden, um diesem extremen Hierarchiedenken, wie ich es erleben musste etwas entgegen zu setzen. Keine Ahnung, was das sein kann, aber der Eindruck muss beseitigt werden, dass die Führungsebenen immer am längeren Hebel sitzen und diesen auch sehr gerne mal ziehen würden, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet.


Arbeitsatmosphäre

Kommunikation

Kollegenzusammenhalt

Work-Life-Balance

Vorgesetztenverhalten

Interessante Aufgaben

Gleichberechtigung

Umgang mit älteren Kollegen

Arbeitsbedingungen

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Gehalt/Sozialleistungen

Image

Karriere/Weiterbildung

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