Renaissance der Hierarchie: Rückschrittlicher Verwaltungsapparat mit Potential aber ohne Mut.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Arbeitsbedingungen, wie Gleitzeit, Gesundheitsmanagement, Wiedereingliederung nach Krankheit, etc. sind sehr gut.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hierarchische, systembedingte Demotivation und kein Mut zur konstruktiven Auseinandersetzung.
Verbesserungsvorschläge
Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter*innen haben. Die Angestellten sind gut ausgebildet und eigentlich auch motiviert. Leider ist der Umgang miteinander sehr hierarchisch und teils sehr unhöflich bis grenzüberschreitend. Dies wird aber von der Leitung selbst so praktiziert und toleriert. Etwas mehr Zutrauen, Kommunikation, Feedback-Kultur, Menschlichkeit und Verlässlichkeit wären wünschenswert. Und das Gute daran: es kostet nicht einmal Geld.
Arbeitsatmosphäre
In meinem Fachdienst/ Team herrscht ein Klima aus Angst, Frustration und Demotivation. Fehler werden nicht toleriert, daher wird lieber nichts getan.
Keine Akzeptanz unterschiedlicher Meinungen. Fakten sind zweitrangig, die Hierarchie ist einzuhalten. Die Sachebene wird der persönlichen (Führungs-)Ebene untergeordnet, daher liegt der erarbeitete Output bei max. 30%. Die Mitarbeiter*innen könnten deutlich mehr, man traut ihnen nur leider wenig zu.
Kommunikation
Minimale Kommunikation, Vorsprung durch Zurückhaltung von Informationen.
Wenn Kommunikation mit Vorgesetzten stattfindet, dann nicht als Austausch sondern als Anweisung. Die Kommunikation auf Arbeitsebene ist meist besser.
Kollegenzusammenhalt
Jeder ist sich selbst der Nächste aus Angst vor Fehlern und Schikanen. Es gibt allerdings einzelne sehr angenehme Ausnahmen und auch andere Bereiche in denen es besser sein soll.
Work-Life-Balance
Großzügige Handhabung bei privaten Terminen, Gleitzeit ohne Kernarbeitszeiten in den meisten Bereichen, Pausen sollen eingehalten werden, 30 Tage Urlaub bei Vollzeit.
Vorgesetztenverhalten
Unfassbar unselbstständig und untergeordnet, keine Sach- sondern ausschließlich Hierarchie-Entscheidungen, ist mir in meinem 20-jährigen Berufsleben in anderen (Wirtschafts-)Unternehmen noch nie passiert. Vorgesetzte sind Ergebene und bieten ihren Mitarbeiter*innen leider keine Unterstützung oder Förderung. Eigenständiges Denken, Hinterfragen oder Einbringen neuer Expertise ist ausdrücklich nicht gewünscht: "Das haben wir immer schon so gemacht, sie haben das nicht zu hinterfragen."
Interessante Aufgaben
Teilweise sehr interessante Tätigkeiten aber auch Verwaltungsjobs.
Leider in meinem Bereich sehr traditionell und rückwärtsgewandt.
Gleichberechtigung
Sehr rückschrittlich und tradiert, wie ein Ausflug in die Rollenzuteilung und Einstellungen der 50er Jahre.
Umgang mit älteren Kollegen
In meinem Bereich ganz in Ordnung, obwohl dies nach "Nasenfaktor" geschieht. Beim Vorgesetzten beliebte Kollegen bekommen sogar Homeoffice, den anderen Mitarbeiter*innen ist das strengstens untersagt.
Arbeitsbedingungen
Büros und Ausstattung sind gut. IT ist ok, Mobiliar ebenfalls.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hierüber habe ich allgemein keine Informationen. Allerdings wird in meinem Umfeld ALLES ausgedruckt, bis zur letzten E-Mail. Die Digitalisierung ist noch Lichtjahre entfernt.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt des öffentlichen Dienstes, TvöD mit Weihnachtsgeld und Zusatz der Leistungsorientierten Bezahlung (LOB). Niveau in Niedersachsen sehr niedrig aber im Rahmen des TvöD.
Image
In meiner Wahrnehmung sehr rückwärtsgewandt. Viele "alte weiße Männern" in Schlüsselpositionen. Frauen eher in der Sachbearbeitung also den unteren Entgeltgruppen.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsmöglichkeiten sind gut und werden gefördert. Karriereentwicklung extrem schwierig. Eine zugesagte Beförderung wurde ohne Angabe von Sachgründen zurückgenommen, keine Verlässlichkeit. Positionen werden eher "ersessen", also Karriere durch fortschreitendes Alter.