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GmbH
Bewertung

Ein Jahr bei business relations - es war eine einprägsame Zeit

3,5
Empfohlen
Ex-Werkstudent/inHat bis 2020 für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

1. Top Kollegen, ich hab' wirklich alle lieb.

2. Man hat auf jeden Fall die Möglichkeit Ideen einzubringen und konstruktive Kritik wird angenommen.

3. Faire Behandlung

4. Gute Erreichbarkeit des Büros

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

1. Fehlende Weiterbilduns- und Entwicklungsmöglichkeiten

2. Eingerostete Strukturen

Ein paar letzte Worte am Rande: trotz aller Kritik kann ich nur jede*n ermutigen, sich für ein Praktikum zu bewerben. Denn in meiner Zeit ist ein Transformationsprozess ins Rollen gekommen, der mitgestaltet werden kann. Jede*r hat die Möglichkeit, diesen Prozess mitzuerleben und dabei mitzuwirken, wenn er/sie das möchte. Nicht jedes Unternehmen ist perfekt, aber jede*r kann dazu beitragen, dass es (ein bisschen) besser wird. Ich bin optimistisch.

Verbesserungsvorschläge

Viele Themen habe ich schon in den oberen Punkten angesprochen. Die in meinen Augen wichtigsten Punkte:

1. Büroausstattung und IT zeitgemäß aufrüsten, und zwar so, dass auch für jeden ohne Weiteres der Wechsel ins Homeoffice ermöglicht werden kann (z.B. durch Leih-Laptops für jeden).

2. Sinnvolle Strategie zur Mitarbeiterförderung und -weiterentwicklung.
Tipp: An schlechten Tagen kann man das Team auch mit wenigen Tricks bei Laune halten (insbesondere Studierende freuen sich bei jeder Gelegenheit über eine Überraschungs-Pizza)

3. Starres Arbeitsmodell auflockern, Kreativität fördern und mehr Freiräume gewähren. Alle MA, die ich kennen lernen durfte, empfand ich als sehr kompetent, doch oft wurde den MA viele Steine in den Weg gelegt.

Arbeitsatmosphäre

Die Atmosphäre zwischen der Geschäftsführung und den Mitarbeitenden ist respektvoll, unter den Kolleg*innen sehr offen und freundschaftlich. Ich habe das sehr geschätzt. Aus meiner Zeit sind gute Freundschaften entstanden!

Kommunikation

Unter den Kollegen läuft die Kommunikation sehr gut. Jeder hat in der Regel ein offenes Ohr.

Es passiert mitunter, dass Themen unter den Tisch fallen, insbesondere, wenn es um das Absegnen von Projekten geht. Auch häufige Korrekturen ziehen Prozesse in die Länge, sodass dadurch die Motivation schwindet. Zum Einen haben die MA viel Verantwortung und sollen selbstständig arbeiten, zum Anderen wird den MA wenig zugetraut und jeder Schritt erfordert eine Zustimmung.

Kollegenzusammenhalt

Der Kollegenzusammenhalt ist top. Alle sind lieb miteinander, zu lockereren Corona-Zeiten war ein Feierabendbier an der Neckarwiese nicht unüblich. Für die Kollegen würde ich gerne wieder kommen!

Work-Life-Balance

Ich war Werkstudent im Consulting und fand das Arbeitspensum angemessen. Auch während des Praktikums (Vollzeit-Woche) war alles im Rahmen. Einen Stern ziehe ich ab, da nicht grundsätzlich ein lockereres Arbeitsmodell vorgesehen ist. Gleitzeit und mobiles Arbeiten sind die Ausnahme, was in der Branche eigentlich die Regel ist. Als Student hat die Uni Vorrang, das wird respektiert. Hier wird sich kulant und kooperativ gezeigt. Mobiles Arbeiten ist in den Ausnahmefällen möglich, ist aber nicht grundsätzlich vorgesehen.

Vorgesetztenverhalten

Zum direkten Vorgesetzen war das Verhalten auf Augenhöhe. Wir verstehen uns bis heute gut. Zur obersten Hierarchieebene ist das Verhältnis freundlich aber distanziert. Hin und wieder gab es auch Diskrepanzen und Missverständnisse, das gehört dazu.

Interessante Aufgaben

Die Lernkurve ist zu Beginn sehr steil, da man sich in die Themen einarbeitet und auch mit der internen Infrastruktur beschäftigt. Nach einem halben Jahr ist diese Lernkurve wieder stark abgeflacht und die Aufgaben waren eher monoton bzw. Mittel zum Zweck. Interessante Ideen für Projekte wurden von Entscheidungsträgern teilweise fehlinterpretiert bzw. falsch oder gar nicht aufgenommen. Nach einiger Zeit habe ich andere Aufgaben bekommen, die vom Consulting weiter entfernt waren, was ich als positive Abwechslung aufgenommen habe: Ich durfte Prozesse ins Rollen bringen, die das Unternehmen weiterbringen. Generell kann ich sagen, dass jede*r MA einen positiven Beitrag leisten kann, wenn er dies tun möchte.

Gleichberechtigung

Es wird kein Unterschied bezüglich Geschlecht, Hautfarbe, ethnischer Herkunft, Sexualität, etc. gemacht. Manche zukünftige Mitarbeiter*innen müssen sich damit abfinden, dass ihr Name nicht auf Anhieb richtig ausgesprochen wird, da einfach die Leute drauf ansprechen.

Umgang mit älteren Kollegen

Das Team ist sehr jung, daher gibt es diesbezüglich nichts auszusetzen.

Arbeitsbedingungen

Das Büro ist gut zu erreichen und es gibt eine Grundversorgung von Wasser, Kaffee und Tee. Die Ausstattung ist allerdings deutlich in die Jahre gekommen. Betriebliches Gesundheitsmanagement und Ergonomie waren noch nie ein Thema. Die IT entspricht auch nicht den heutigen Standards, das Internet ist nicht selten viel zu langsam. Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen fängt hier nicht mit einem Obstkorb an, sondern mit einer adäquaten Grundausstattung des Büros und gut funktionierender IT mit angemessener Leistung. Im Homeoffice habe ich von meinem eigenen Laptop aus gearbeitet.

Es herrscht eine Maskenpflicht im gesamten Büro, die AHA - Regeln werden eingehalten.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Sozialbewusstsein ist hoch, die Firma nimmt auch an einem Inklusionsprogramm teil, was ich hier erwähnenswert finde. Umweltbewusstsein habe ich proaktiv nicht erlebt. Zwar nutzt die Firma das Carsharing-Angebot in Heidelberg, es ist aber nicht so, dass z.B. Mitarbeiter dazu bewegt werden den ÖPNV oder das Rad zu benutzen. Der Papierverbrauch ist sehr hoch, auch wenn dieser in meiner Zeit reduziert wurde. Es wird auch kein Recycling-Papier verwendet, aber Müll wird getrennt. Kaffee, Tee usw. werden nicht Bio/Fairtrade gekauft.

Gehalt/Sozialleistungen

Für eine Praktikumsvergütung (40h/Woche) sind 450€ in Ordnung, allerdings unter dem Branchenschnitt. Ich war danach als Werkstudent auf Mini-Job-Basis für 450€/11h/Woche angestellt. Nach erfolgreichem Abschluss eines Projekts habe ich auch eine Prämie erhalten, die ich als Würdigung gut geleisteter Arbeit bekommen habe. Das ist allerdings eher die Ausnahme. Urlaubstage bewegen sich am gesetzlichen Minimum. Sozialer Ausgleich ist nicht vorgesehen.

Image

An dieser Stelle werde ich nichts schönreden. Ich glaube das Problem beim Image ist, dass zu lange nicht reflektiert wurde, was das Image von der br business relations GmbH ist. Kurz gesagt: es fehlt eine Persönlichkeit, die die Firma mit ihren Werten verkörpert.

Meine Meinung: Die Beraterbranche ist sehr durchwachsen. Auf LinkedIn und Xing schimpfen sich sehr viele Menschen 'Berater', was es für potentielle Kunden schwierig macht, die Nadel im Heuhaufen zu finden. In diesem Haufen geht die Firma gnadenlos unter. Diesbezüglich muss auf jeden Fall nachjustiert werden. Was Werte, Kultur und Dienstleistungen betrifft, muss sich auf das Wesentliche besinnt werden, Kernkompetenzen müssen geschärft werden.

Die Quintessenz all dessen: sich nicht blenden lassen und nicht zum Blender werden. Beratung ist heute kein Prestige mehr sondern ein Massenprodukt mit hohem Wettbewerb.

Karriere/Weiterbildung

Wer sich im Praktikum gut anstellt, bekommt in der Regel eine Werkstudentenstelle angeboten. Darüber hinaus ist eine Festanstellung nach dem Studium prinzipiell möglich. Allerdings sind Weiterbildungsmöglichkeiten nicht vorhanden, außer die MA streben persönlich danach. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass die Firma eine Strategie in der Mitarbeiterentwicklung verfolgt. Dabei verschenkt sie extrem viel Potential: ich habe mit tollen Persönlichkeiten in meinem Team arbeiten dürfen, die teils hohe Ambitionen hatten.

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