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Lodenfrey
Bewertung

Sicherer Arbeitgeber, mit vielen Problemen.

3,3
Empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei LODENFREY Verkaufshaus GmbH & Co KG in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Der Arbeitgeber ist wie bereits erwähnt prestigereich und hat im Großen und Ganzen eine faire Bezahlung. An sich ist die Firma ein Arbeitsplatz auf den man stolz sein kann. Wenn man sich einigermaßen gut anstellt, kriegt man leicht einen unbefristeten Vertrag. Die Firma veranstaltet alljährliche Weihnachts- und Wiesnfeiern. Dabei ist natürlich alles bezahlt und es wird in umsatzstarken Jahren auch viel gezahlt. Es gibt Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Das ist nicht selbstverständlich, vor allem nicht in der Branche. Es gibt eine Kantine für die Mitarbeiter, die nicht unbedingt gutes Essen macht, aber die Kantine ist vorhanden. Es gibt Mitarbeiterrabatt, der mit 25 % gut ist. Es gibt allerdings noch bessere Sonderangebote, die nur den Mitarbeitern vorbehalten sind, wobei man deutlich mehr spart.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Um es bei Lodenfrey in höhere Positionen zu schaffen, muss man mit den richtigen Leuten (Abteilungsleiter) befreundet sein. Das zeigt wiederum, dass es irrelevant ist, ob man der/die Richtige für eine Position ist. Glück spielt in der Firma eine große Rolle. Teilweise wird nicht nur von Chefpositionen auf einen heruntergeblickt, sondern auch von einfachen Verkäufern, die kein Stück besser sind, als andere Jobs.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Aufgeblasenheit vieler Kollegen. Einige denken, dass sie als einfacher Arbeitnehmer im Einzelhandel einen Doktortitel von einer renommierten Universität erhalten haben. Einfache und teilweise selbsterklärende Prozesse werden so überspitzt dargestellt, dass es lächerlich wird. Wenn man grade nicht komplett sozial eingeschränkt ist, kann man jede Tätigkeit ausüben ohne dafür eine Ausbildung abgeschlossen zu haben. Wenn man eine Abteilung wechseln möchte, sollte man wenn möglich alles dafür nötige in die Wege leiten. Ein Arbeitnehmer wird nur unglücklich, wenn man ihm solche "einfachen" Wünsche verwehrt.

Verbesserungsvorschläge

Das Unternehmen läuft nach guten Prinzipien, hat allerdings große Baustellen vor sich. Mein Verbesserungsvorschlag wäre es die Gehaltssteigerungen der höheren Positionen zu verringern, bzw. auszubremsen, weil dadurch die Schere immer weiter auseinander geht. Ich hoffe, dass Lodenfrey nach Erholung der Corona-Pandemie die "einfacheren" Jobs, die eben an "vorderster Front" stehen, besser bezahlt. Keiner fordert immense Gehaltssteigerungen. Die Firma würde mit regelmäßigeren, aber kleineren bzw. angemessenen Steigerungen das Wohlbefinden der Mitarbeiter enorm steigern. Man würde sich viel geschätzter vorkommen und wäre noch dankbarer einen guten Arbeitgeber zu haben wie Lodenfrey. Jeder Mensch braucht Anerkennung um das beste aus seiner Arbeit rauszuholen. Daran fehlt es hier eben gehaltstechnisch, als auch seelisch. Jeder Arbeitgeber wäre produktiver, wenn er glücklich ist. Man sollte sich bei den nächsten (nicht inflationsbedingten) Lohnerhöhungen SEHR genau überlegen wem man wie viel gibt, sonst wird das langfristig nichts mit Unternehmenstreue. Ich würde es dem Arbeitgeber außerdem ans Herz legen mehr auf die Wünsche der Mitarbeiter einzugehen.

Arbeitsatmosphäre

In fast jeder Abteilung herrscht stets gute Stimmung. Die meisten Mitarbeiter sind sehr höflich und relativ hilfsbereit. Dadurch ergibt sich im Großen und Ganzen eine gute Atmosphäre.

Kommunikation

Die Abteilungsleiter sind darüber bemüht in den Team-Meetings mit den Kollegen Neuigkeiten zu kommunizieren. In den meisten Abteilungen wird jedoch keine besondere Rücksicht auf die Vorschläge der Mitarbeiter genommen.

Kollegenzusammenhalt

Viele Kollegen schließen sich zu kleineren Gruppierungen zusammen und grenzen somit meist andere, neue Mitarbeiter aus. Es wird oft hinter dem Rücken anderer geredet und wie in vielen Unternehmen auch gelangen irrelevante Lästereien sehr schnell über Mundpropaganda an andere Kollegen. Andererseits muss gesagt werden, dass es auch Kollegen gibt, die an solchen Gesprächen nicht interessiert sind. Diese stellen allerdings den kleineren Anteil eher dar.

Work-Life-Balance

Es gibt für fast alle Abteilungen während der Hauptsaison, der Wiesn-Zeit, Urlaubssperren, die meistens keinen Sinn ergeben. Würde effektiver geplant und eingesetzt werden, gäbe es für einige keine Sperre. Es liegen genug Daten aus der Vergangenheit vor um Prognosen treffen zu können, ob und inwiefern eine Personaleinsatzplanung so strikt sein muss. Die Arbeitszeiten bewegen sich alle im Rahmen des Gesetzes, Abweichungen sind eher eine Seltenheit. Rücksicht auf die Familie, bzw. familiären Umstände wird nicht immer genommen, da die Vorgesetzten wenig Empathie haben. Natürlich gibt es auch altruistische Vorgesetzte; diese besetzen aber eher die niedrigeren Chefposten.

Vorgesetztenverhalten

Alle Vorgesetzten sind sehr höflich und passen gut in das äußere Erscheinungsbild von Lodenfrey. Das Verhalten gegenüber einigen Mitarbeitern lässt in einigen Abteilungen zu Wünschen übrig. Man merkt hier schnell wenn Vorgesetzte etwas gegen einen Mitarbeiter haben. Viele der Chefs denken sie wären was besseres und lassen einen das auch wissen. Positionen werden teilweise neu erfunden und haben keinen großen Stellenwert für den Umsatz des Unternehmens.
Der/Die Personalchef/in, hat absolut keine Ahnung über die Arbeitnehmer, die in der Firma tätig sind. Vielleicht sind ihm/ihr die Namen geläufig, aber ob ein Arbeitnehmer nun gut oder geeignet für eine andere Stelle (Abteilungswechsel) ist, wird ausschließlich SUBJEKTIV betrachtet. Dabei wird nur mit den Abteilungsleitern kommuniziert, welche bei einem Dorn im Auge, natürlich keine Empfehlung an die Personalabteilung weitergeben werden. Leider ist dieser Posten von der falschen Person besetzt. Ich habe in einigen Firmen gesehen wie es besser laufen kann. Die Person sollte sich ein objektives und neutrales Bild von den Arbeitnehmern machen und dabei erkennen wer fleißig ist und "mehr" verdienen würde.

Interessante Aufgaben

Die Arbeitsaufteilung ist sehr ungerecht. Es gibt viele Kollegen, die für dasselbe Gehalt weniger Arbeit haben. Manche Positionen haben so wenig Arbeit, dass sie ständig am Handy sein können und dieselbe Arbeit wie andere, produktivere Kollegen in dreifacher Zeit zu Ende bringen. Hier wird eindeutig zu oft weggesehen.

Gleichberechtigung

Gleichberechtigung wird bei Lodenfrey großgeschrieben. Das kann natürlich auch damit zusammenhängen, dass der Anteil der Frauen in der Branche aus natürlichen Gründen höher liegt als in anderen. Dadurch ergibt sich eine hohe Frauenquote in den höheren Positionen. Bedeutet aber nicht, dass Männer es hier schwerer haben.

Umgang mit älteren Kollegen

In der Firma ist klar der Trend zur jüngeren Generation zu vermerken. Ältere werden kaum bis garnicht eingestellt. Die Jungen sind sehr ambitioniert, sogar exzentrisch.
Ältere Kollegen werden aus diesem Grund als verbraucht und im Umgang mit der EDV als rückständig angesehen. Die jungen Nachwuchskräfte und die jungen Chefpositionen können hier allerdings von den älteren Kollegen lernen, da sie deutlich mehr Erfahrung aufweisen.

Arbeitsbedingungen

Die Firma ist sehr modern und hat ständig Fortschritte in Planung, die das Unternehmen größer, effizienter und besser machen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es wird auf aktuelle ökologische Trends geachtet. Es ist aber allseits bekannt wo viele Markenklamotten gefertigt werden.

Gehalt/Sozialleistungen

Für die Branche ist das Gehalt in Ordnung, in dem Preissegment nicht so gut. Das größte Problem dieses Unternehmens sind die Gehaltsunterschiede. Die o.g. erfundenen Positionen sind eher mit Start-ups zu vergleichen und nicht mit einem Traditionsunternehmen. Diese "trendigen" Jobs sind unnötig und viel zu hoch bezahlt. Es werden ständig neue Stellen erfunden. Hauptsache der Jobtitel der Position ist länger als adelige Familiennamen. Sie verdienen generell ein vielfaches mehr als Arbeitnehmer, die den tatsächlichen Umsatz für das Unternehmen generieren. Diese Tätigkeiten sind im Vergleich chronisch unterbezahlt. Natürlich bedarf es auch an Jobs, die zuständig sind für die Planung von Verkauf, die zukunftsorientierte Planung, Marketing etc.. Wenn diese Stellen zum Teil mehr verdienen als hochrangige Ingenieure bei großen Automobilkonzernen, erkennt man das einiges schief läuft. Gehaltserhöhungen finden in den "hohen" Positionen schnell statt. Die "einfachen" Arbeiter werden meist bei Gehaltsvereinbarungen hingehalten und wenn überhaupt mit 150€ Brutto mehr nach Jahren der Firmenzugehörigkeit abgewimmelt. Lodenfrey lebt den kapitalistischen Traum.

Image

Das Bild der Firma wirkt auf Außenstehende sehr gut. Das Unternehmen ist ein prestigereicher Arbeitgeber. Ein modernes und luxuriöses Modehaus, welches auf Trachten spezialisiert ist, aber den Spagat zwischen Moderne und Tradition wie kein Anderer schafft.

Karriere/Weiterbildung

Um die Karriereleiter in der Firma hochzuklettern muss man persönlich von Chefs erkannt, gefordert und gefördert werden. Das passiert i.d.R. nur wenn man sympathisch und ambitioniert rüberkommt. Weiterbildungen werden den in der Firma ausgebildeten Fachkräften vorbehalten. EDV-Schulungen finden zwar statt, man lernt dabei aber eher das Nötigste. Aufstiegschancen für Mitarbeiter, die nicht direkt ins Auge fallen konvergieren gegen Null.

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Arbeitgeber-Kommentar

Vielen Dank für Ihr sehr ausführliches Feedback zu Ihrer Tätigkeit bei LODENFREY.
Es freut uns, dass Sie die vielen Annehmlichkeiten von LODENFREY (Mitarbeiterrabatte, Firmenfeiern, Kantine etc.) zu schätzen wussten.
Ihre kritischen hinterfragten Anmerkungen nehmen wir selbstverständlich auch zur Kenntnis und werden diese prüfen.

Wir wünschen Ihnen für Ihre weitere berufliche und private Zukunft nur das Beste.

Herzliche Grüße Ihre
HR-Personalabteilung

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