Nicht zu empfehlen, wenn man etwas langfristiges sucht.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Pünktliche Gehaltsüberweisung und die Mitarbeiterrabatte (20-60 %), die Chance zum selbstständigen Arbeiten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Keine angemessene Bezahlung (teilweise noch nicht mal nach 10 Jahren Betriebszugehörigkeit), kaum Aufstiegschancen, keine Wertschätzung.
Verbesserungsvorschläge
Qualifizierte Weiterbildung in Büroarbeit/Steuerung der Filiale (meistens ist alles Learning by doing).
Aktuellere Musik in den Filialen anbieten, um moderneres Image zu vermitteln
Gehalt der Mitarbeiter erhöhen, die loyal sind und sich engagieren
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist nur gut, wenn die Filialleitung nicht im Haus ist. Lob wird manchmal ausgesprochen, aber nur wenn man nicht drum herum kommt oder ein schlechtes Gewissen hat.
Kommunikation
Unkomplizierte Kommunikation per Whatsapp oder kurzer Anruf, Filialleitung ist meistens erreichbar. Es wird aber erwartet, dass man als Mitarbeiter innerhalb weniger Minuten antwortet.
Teilweise relevante Infos und Neuigkeiten per Mail werden ausgedruckt und für jeden sichtbar ausgehängt/-gelegt. Fragen, die das Unternehmen/Umsatz etc. betrifft muss man zwar aus der Nase ziehen, man bekommt aber eine ehrliche Antwort.
Kollegenzusammenhalt
Die Werkstudenten und Aushilfen halten zusammen und man springt jederzeit füreinander ein bei Problemen aller Art. Die Filialleitung denkt nur an sich, die Vertretung petzt alles der Filialleitung.
Work-Life-Balance
Geht so. Teilweise 3 Samstag hintereinander oder ganze Tage von 9:30 bis 20 Uhr.
Freie Tage oder auch Urlaubstage werden wegen Personalengpässen nach Zusage wieder umgeplant. Die Arbeit hat scheinbar vorzugehen, aber gleichzeitig wird betont, dass man nur Aushilfe sei. Grundsätzlich werden ca. 90 % der Freizeitwünsche gewährt, es sei denn, die Filialleitung selbst möchte an diesem Datum Urlaub haben. Gesetzlicher Urlaubsanspruch für Aushilfen, alles ab Teilzeit 36 Tage/Jahr.
Vorgesetztenverhalten
Egozentrisch, kurzfristiges Denken, faul, Lügen und (R)Ausreden, alles so biegen, wie es einem passt. Kommt zu spät zur Arbeit und geht früher wegen primitiver Dinge, steht nicht hinter den Mitarbeitern, wenn man nach Gehaltserhöhung fragt, schummelt bei den eigenen Stunden, sitzt nur vor dem PC und ist entweder am Handy oder telefoniert mit Ehepartner/Kind/Verwandten/Freunden oder anderen Filialleitern. Arbeitet nie auf der Fläche mit, sondern sucht sich selbst am verkaufsoffenen Sonntag irgendeine stupide Ausrede, damit man nicht auf der Fläche arbeiten und rumstehen muss. Das Kind geht offensichtlich vor, aber wie bereits erwähnt, bei den Aushilfen hat die Arbeit vorzugehen. Der Laden läuft nur noch, weil die Aushilfen/Studenten ihn am Leben erhalten.
Interessante Aufgaben
Zu Beginn schon, irgendwann halt nicht mehr. Die Aufgaben und Prozesse wiederholen sich, es gibt Tages- und Wochenroutinen. Die einzige Auflockerung sind nette Kunden, den den Laden möglichst zufrieden wieder verlassen.
Eigene Arbeitsweisen werden geduldet, dennoch vergisst der Vorgesetzte ständig, dass und was man schon alles selbstständig arbeiten kann.
Gleichberechtigung
Keine bis kaum Frauen in den obersten Führungsriegen, obwohl 90% der Mitarbeiter in den Filialen weiblich sind.
Umgang mit älteren Kollegen
Es wird sich bemüht, körperlich belastendere Tätigkeiten auf jüngere Mitarbeiter zu verteilen. Ältere Bewerber (40+) sollen möglichst nicht eingestellt werden und wenn doch keine unbefristeten Verträge bekommen.
Arbeitsbedingungen
Belüftung vorhanden (Klimaanglage auf der Fläche, nicht aber im Büroraum/Sozialraum), Beleuchtung ist gut. Technik-Hardware ist akzeptabel (innerhalb der letzten 3 Jahre neue Monitore, Drucker, EC-Gerät), Software, wie Kassensystem und unternehmensinternes Warensystem lässt stark zu wünschen übrig.
Kein eigener Sozialraum, daher isst man teilweise neben der Filialleitung an einem angeschlossenen Tisch. Sehr unangenehm.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mülltrennung nach Papier/Plastik. Da Görtz ein Händler ist, kann man schlecht auf die Art der Verpackung der Lieferanten Einfluss nehmen.
Teilweise werden jedoch nur halbvolle Pakete verschickt oder 2 kleine anstelle vom einem großen, die aus dem Hauptlager kommen, was sich natürlich auf die Emissionen der Paketdienste auswirkt. Fair trade habe ich bisher nichts von mitbekommen.
Gehalt/Sozialleistungen
Furchtbar, da nicht tarifgebunden. Die alten Veträge von vor 10-20 Jahren scheinen wohl ganz gut zu sein. Die Aushilfen bekommen den Mindeslohn, erledigen aber die meiste Arbeit. Gehaltserhöhungen bekommt man nicht durch, da das von unternehmensseite derzeit (seit mehreren Jahren) finanziell nicht drin sei. Boni gibt es auch nicht wirklich und wenn erhalten diesen meistens nur die gleichen Filialen. Kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Hier wird definitiv an der falschen Stelle gespart. Pro Kopf gibt es 15 € Zuschuss zu einer Weihnachtsfeier.
Die Möglichkeit zu vermögenswirksamen Leistungen wurde in meinem Fall mit keinem Ton erwähnt.
Image
War früher wohl mal besser. Die meisten Mitarbeiter, mit denen ich gesprochen habe, sind unzufrieden. Dennoch gibt es einige treue Kunden, die der hohen Konkurrenz anderer Schuhgeschäfte trotzen. Leider sind die Verkaufsräume mit altem Mobiliar ausgestattet und wirken altbacken. Die Musik, die im Laden gespielt wird, lädt nicht zum Stöbern und Kaufen ein. Neue, aktuelle Musik scheint wohl zu teuer zu sein.
Karriere/Weiterbildung
Wurde bisher nicht wirklich angeboten. Natürlich sind die Aushilfen Studenten, die bisher ein anderes Berufsziel verfolgen, aber bei guten und engagierten Mitarbeitern sollte dennoch versucht werden, sie "abzuwerben" und im Unternehmen zu integrieren. So müsste man auch nicht ständig nach neuen Aushilfen suchen. Niedrige Bezahlung ist einer der Hauptgründe zur Kündigung.
Eine Furniturenschulung und Verkaufscoaching wird in Form eines "Welcome Day" angeboten.