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Lufthansa 
AirPlus 
Servicekarten 
GmbH
Bewertung

Potemkin'sche Dörfer ...

3,4
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich IT bei Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH in Neu-Isenburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Bis vor 2-3 Jahren: Die Möglichkeit, neue Aufgaben übernehmen zu können und gemeinsam mit den KollegInnen Projekte und spannende Probleme bearbeiten und lösen zu können.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die aktuelle Situation der Transformation und der Umgang mit der katastrophalen Entwicklung des letzten Jahres - die wieder einmal überarbeiteten Zeitpläne und Ziele der Transformation werden sich (zum fünften Mal?) verzögern, es wird teurer und schmerzhafter.

Und welche Konsequenzen hat dies - außer den (z. T. forcierten) Abgängen auf Mitarbeiterebene?

Verbesserungsvorschläge

Seid endlich ehrlich. Die wieder einmal überarbeiteten Zeitpläne und Ziele der Transformation werden sich (zum fünften Mal?) verzögern, es wird teurer und schmerzhafter.

Ergreift Konsequenzen auf erster Entscheiderebene des Unternehmens - ein "Weiter so" ist für alle Mitarbeiter, die die Realität kennen, ein Schlag ins Gesicht.

Und ansonsten gilt: Viel Glück - damit von AirPlus im Jahr 2022 noch etwas übrig ist.

Arbeitsatmosphäre

Mittlerweile herrscht purer Druck und Stress - die Diskrepanz zwischen den Zielen (Abschluss der Transformation, Personalabbau, Geschäftseinbruch, keine Strategie für neue Produkte) und der Realität ist mittlerweile so groß, dass dieser mit maximalem Druck auf die Mitarbeiter bei gleichzeitigem Aufbau einer Scheinrealität ggü. dem Management bzw. dem Eigner begegnet wird.

Kommunikation

Alles prima - all hands on deck. Das ist das Standard-Mantra, eine Kommunikation auf Basis der Realität und anhand den Bedürfnissen der mittlerweile stark gerupften Mitarbeiterschaft erfolgt nicht. Dies wird noch verstärkt durch abrupte Personalentscheidungen und Kündigungen.
Und die beiden Leiterinnen der Transformation sind wahre Profis darin, nicht bzw. nur mit ihrem "Inner Circle" zu kommunizieren...

Kollegenzusammenhalt

Das war eine besondere Stärke der AirPlus - der persönliche Zusammenhalt der Kollegen und das wertschätzende Miteinander war ein positives Alleinstellungsmerkmal - wenn es manchmal aber auch Defizite kaschiert und die Bewahrung des StatusQuo gefördert hat.

Work-Life-Balance

Die Arbeitszeitmodelle geben jedem Einzelnen die Möglichkeit, eine geordnete Work-Life-Balance zu finden - wenn auch dies unter dem aktuell herrschenden allgegenwärtigen Druck immer schwieriger möglich ist.

Vorgesetztenverhalten

Jeder ist sich selbst der nächste. Das Top Management versucht, irgendwie den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und den eigenen Bonus (oder die eigene, externe Perspektive) zu sichern. Die operativen Einheiten haben dadurch einen wahren "Brain Drain" zu verzeichnen - und im Transformationsprogramm (das AirPlus eigentlich fit für die Zukunft machen sollte) herrschen zwei Managerinnen nach Gutsherrenart. Kritische Töne (oder vielmehr: Relaitätssinn) sind explizit nicht gewünscht und werden aktiv (auch mittels Kündigungen) bearbeitet.
Und die Transformation wird zusätzlich gebremst durch verhindernde (meist männliche) Vorgesetzte der Linienorganisation, die vermeintliche "fachliche" Gründe vorbringen, warum Sie und Ihre Mitarbeiter die Transformation nicht unterstützen können und "Ihre Ressouren" für das lfd. Tagesgeschäft benötigen.

Interessante Aufgaben

Tonnenweise - die Transformation (also die komplette Ablösung der Altsysteme) bietet Unmengen an spannenden Aufgaben - ebenso wie der dann anstehende Betrieb der neuen Systeme und Prozesse.

Gleichberechtigung

AirPlus war schon immer internationaler und weiblicher als der Durchschnitt der Finanzbranche - und hat Mitarbeitern viele Freiheiten gewährt. Allerdings gilt auch hier: Es ist vom jeweils individuellen Vorgesetzten / Bereichsleiter abhängig.

Umgang mit älteren Kollegen

Es blleiben die Kollegen an Bord, deren Knowhow noch erforderlich ist, ansonsten wird aktiv abgebaut - mittels Outsourcing (IT), Altersteileit und Kündigungen. Junge Mitarbeiter sind einfacher zu führen und geben keine Widerworte - und sind billiger.

Arbeitsbedingungen

Moderne Arbeitsplätze, ein helles Bürogebäude, Parkplätze, eine Kantine (betrieben von Kollegen), diverse Sportangebote (eigenens Fitnessstudio) und die Flugbenefits der Lufthansa-Gruppe. Ein Traum (wenn auch aktuell durch Corona etwas eingeschränkt).
Fraglich ist, was davon bleibt nach der Transformation und dem Verkauf der AirPlus an einen Investor.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es gibt immer wieder unterstützte caritative Aktionen der Mitarbeiter und einen entsprechenden FairTrade/Nachhaltigkeitsfokus der Kantine/des Cafes auf dem Campus.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehaltsniveau (außer auf Ebene der Geschäftsführer und Bereichsleiter) liegt unterhalb des Branchenniveaus am Finanzplatz Frankfurt. Gerade Aufgaben auf Sachbearbeiter-Ebene, bspw. im Kundenservice werden schlecht bezahlt.

Image

AirPlus galt lange als die "Perle im Konzern" und war mit dem Entschluss, die IT-Landschaft mittels eines selbst initiierten Transformationsprogramms abzulösen, absoluter Vorreiter.
Geblieben ist der Torso eines Unternehmens, das versucht, das Transformationsprogramm "irgendwie" zu beenden und damit in einen verkaufsfähigen Zustand zu gelangen.
Es gibt keine Strategie, seit Jahren keine Produktentwicklung und mittlerweile denken auch die treuesten Seelen über einen Exit bzw. das Ende der AirPlus nach.
Schade.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildungsbudgets werden als Teil der Kostensenkungsmaßnahmen stark reduziert; es gilt meist "Learning by doing". Dies gilt besonders für das Transformationsprogramm - fehlendes Knowhow wird ungerne aufgebaut, sondern lieber extern eingekauft.
Anekdote am Rande: Wer soll externe ohne Wissen steuern? Eben - unter Beratern gilt gerne: "bill and chill" (Originalzitat)

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Arbeitgeber-Kommentar

Franziska GoffinHR Communications

Lieber ehemaliger Kollege,
liebe ehemalige Kollegin,

vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, so ausführlich und differenziert Deine Erfahrungen zu schildern. Es tut uns sehr leid, dass Du AirPlus mit gemischten Gefühlen verlässt. Die Coronakrise und die damit einhergehenden Herausforderungen kamen für uns alle sehr unerwartet. Wie viele andere Unternehmen mussten wir an einigen Stellen einsparen, Kapazitäten umverteilen und in Kurzarbeit einfach Prioritäten setzen, um weiter handlungsfähig zu sein. Nur so konnten wir unser Unternehmen bisher gut durch die Krise führen und Arbeitsplätze sichern. Darauf, und besonders auf den Zusammenhalt unserer Kollegen, die in dieser Zeit alles gegeben haben und viele Opfer brachten, sind wir sehr stolz!

Es gibt auch viele Gründe, warum wir gemeinsam in eine positive Zukunft blicken können, denn wir lernen aus unseren Fehlern und arbeiten daran, unser Miteinander, den Arbeitsalltag und unsere Produkte weiter zu verbessern. So führen wir beispielsweise zurzeit Workshops zum Thema „lessons learned“ durch und bieten verschiedene interne Austauschformate zum Status Quo der Business Transformation an. Auch wenn die Modernisierung unserer IT-Landschaft natürlich weiterhin oberste Priorität hat, stecken wir viel Energie in unsere Produktentwicklung: Wir arbeiten an neuen Konzepten, die wir bereits aktiv am Markt testen und passen unsere bestehenden Produkte an die zukünftigen Bedürfnisse der Kunden an. Um unser Miteinander und unsere Kommunikationswege zu verbessern, arbeiten wir derzeit auch an einem innovativen und zeitgemäßen New-Work-Konzept. Dadurch können wir privat und Beruf optimal in Einklang bringen, mit den neusten Standards arbeiten und leichter miteinander in den Austausch gehen. Unser Arbeitsalltag bei AirPlus wird zukünftig noch viel flexibler und moderner aussehen.

Auch wenn Du diesen Weg nicht mehr mit uns gehen wirst, wünschen wir Dir für Deine Zukunft alles Gute.

Viele Grüße
Franziska

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