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MEYER 
WERFT 
GMBH 
& 
CO. 
KG
Bewertung

Mit Frust und Führungsschwäche durch die Krise

2,1
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich IT bei MEYER WERFT GmbH & Co.KG gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Viele spannende IT-Projekte umzusetzen, um die Altlasten zu bewältigen.
Langjährig erfahrene fachliche IT-Experten im Team.
Teamzusammenhalt in den Fachbereichen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Führungskompetenz und viel Mikromanagement.
Viele frustrierte Mitarbeiter aufgrund diverser Ursachen (Vergütung, Weiterentwicklung, regelmäßige Re-Organisation, ignorierte Verbesserungsvorschläge, ...).
Krisenbewältigung ohne klare Strategie und Prioritätensetzung kaum erfolgreich.

Verbesserungsvorschläge

Klare Prioritäten und Strategien.
Führungskompetenz verbessern.
Erfahrung und Professionalität wertschätzen.
Mitarbeiter gezielt entwickeln.
Marktgerechte Vergütung und motivierende Anreize.

Arbeitsatmosphäre

Die Krise in der Kreuzfahrtindustrie hat zu Entlassungen und weiteren Kostensenkungsmaßnahmen geführt. Die positive Wachstumsstimmung vor der Krise hat sich in ein langes Stimmungstief gewandelt.
Viele Mitarbeiter sind zutiefst frustriert, oft aber regional wenig flexibel und deshalb auf den Arbeitgeber angewiesen.
Die Krise hat das Mikromanagement noch zusätzlich verstärkt.
Seit Jahren nicht bewältigte IT Altlasten und unklare Prioritäten bzw. Strategie. Dafür regelmäßige Re-Organisation in der IT.
Viele Entscheidungen werden ohne Commitment der beteiligten Mitarbeiter gefällt.
Auch wenn ganze Projektteams sagen, dass Pläne nicht umsetzbar, wird trotzdem unbeirrt an Plan festgehalten.
„Schiff muss raus“ geht u.a. auch auf Kosten von IT Projekten und Services.

Kommunikation

Zu wenig offene Kommunikation über Situation des Unternehmens. „FK-Info“ oft Marketing von Botschaften an die Belegschaft.
In der IT hat sich die Transparenz durch direkte Kommunikation von Projektleitern und Delivery Managern zuletzt verbessert.
Komplexe standortübergreifende Organisation erschwert jedoch die Kommunikation.

Kollegenzusammenhalt

In den Fachbereichen ist der Zusammenhalt meist gut, oft auch mit Business-Kollegen.
Im Management gibt es mitunter gute Kooperation, aber zuweilen auch toxische Beziehungen.
Abteilungen sind oft Silos, zwischen denen viel Politik und Schuldzuweisungen stattfinden.
Ein nerviges Dauerthema sind die Standortbefindlichkeiten in Papenburg und Turku.

Work-Life-Balance

Es gibt sowohl über- als auch unterausgelastete Mitarbeiter.
Einzelpersonen mit kritische Skills sind tendenziell dauerhaft gefordert.
Bedingt durch die Kurzarbeit in der Krise, gab es zuletzt für viele Mitarbeiter mehr Freizeit.

Vorgesetztenverhalten

Im Top-Mgmt viel Mikromanagement und Misstrauen gegenüber den eigenen Mitarbeitern.
Widerspruch im Interesse des Unternehmens wird als persönliche Kritik missinterpretiert.
Führungsschwäche und fehlende Methoden-/Fachkompetenz werden versucht durch Mikromanagement, Buzzwords und Beraterzitate zu kompensieren.
Kollegenzitat „Gehe regelmäßig motiviert in Gespräche mit unserem Manager, danach fühle ich mich jedes Mal, als ob mir jemand den Stecker gezogen hat“.
Professionalität (Qualität) steht nicht im Fokus, Hauptsache man liefert irgendwas (Minimal Viable Product) in Time und - seit der Krise auch - im Budget.

Interessante Aufgaben

Vor der Krise wurden (zu) viele spannende IT Projekte gleichzeitig gemacht.
Im Krisenmodus wird weiterhin versucht fast alles gleichzeitig – aber billig – umzusetzen. Interessant ist insbesondere die Frage, wann und wie die Projekte scheitern werden.
Viele Projekte noch zur IT-Altlastenbewältigung, daher kaum wirklich moderne IT-Themen.

Gleichberechtigung

Geringer Frauenanteil nicht nur in der IT sondern im ganzen Unternehmen.

Umgang mit älteren Kollegen

Geringe Wertschätzung der Erfahrung älterer Kollegen.
Älteren Manager werden mitunter in andere Aufgaben degradiert.

Arbeitsbedingungen

Büro und Ausstattung in Ordnung, aber Instandhaltung beseitigt Mängel oft jahrelang nicht.
Kantinen sind wenig einladend.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Man ist stolz das erste umweltfreundliche Kreuzfahrschiff mit LNG gebaut zu haben.
Ansonsten spielt Umweltschutz keine nennenswerte Rolle im Tagesgeschäft.
Nach negativer Presse wurden die Bedingungen bei Sub-Unternehmer angegangen.

Gehalt/Sozialleistungen

Sehr niedrige Vergütungsstruktur schon vor der Krise.
Keine Bereitschaft über das Vereinbarte hinaus selbst den höchstleistenden Mitarbeitern irgendwelche Goodies zu geben.
Gerade in der IT ist die Rekrutierung neuer Mitarbeiter im erwarteten Budget kaum möglich.
Dauerkonflikt zwischen Management und Betriebsrat verhindert mögliche Zusatzleistungen.

Image

Man versucht das Bild des regional verwurzelten Familienunternehmen aufrecht zu halten.
Attraktiv wirkt nach Außen das komplexe Produkt „Kreuzfahrtschiff“ und die vermeintlich dafür notwendige komplexe IT-Landschaft. Bei näherem Hinsehen steht vieles auf IT-Altlasten, die dringend erneuert werden sollten.
Inzwischen hat sich rumgesprochen, dass niedrige Löhne gepaart mit erwarteter hoher Flexibilität der Mitarbeiter auf geschäftliche Belange gerade in Krisenzeiten kein gutes Umfeld sind.

Karriere/Weiterbildung

Bedingt durch die Krise wurde zuletzt keine nennenswerte Weiterbildung mehr finanziert.
„Ja-Sager“ haben bessere Karrierechancen als Mitarbeiter, die kompetent Diskurse führen.

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