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MVTec 
Software 
GmbH
Bewertung

Leider seit etwa 2019 stark nachgelassen

3,0
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Forschung / Entwicklung gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Sicherer Job mit angenehmen Kollegen. Auch bei persönlichen Problemen oder Krankheit wird man als Arbeitnehmer nicht einfach fallen gelassen. Die Geschäftsleitung versucht, Kündigungen wo es geht zu vermeiden.

Das Aufgabengebiet ist spannend und vielfältig.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Bei einigen (zum Glück wenigen) leitenden Angestellten wirkt es so als seien sie nur durch lange Firmenzugehörigkeit und das Peter-Prinzip an ihre Stelle gekommen. Leider sind das dann auch diejenigen, die Veränderungen blockieren, bei denen sie Kompetenzen abgeben müssten.

In vielen Fällen wird auch bei sowohl vom zeitlichen als auch finanziellen Aufwand kleinen Mitarbeiterwünschen einzelner Angestellter ein riesiges Fass aufgemacht um allgemeine Regelungen zu treffen, obwohl das eigentlich gar nicht nötig wäre.

Verbesserungsvorschläge

Man kann zwar auf den Mitarbeitergesprächsbögen Negatives und Verbesserungsvorschläge nennen, aber ob das überhaupt jemand gelesen hat geschweige denn darüber irgendwo diskutiert wurde ist mir nicht bekannt. Es braucht dringend einen bi-direktionalen Kanal für Kritik, bei dem man auch mitbekommt, das die Kritik ernstgenommen wird.
Das "Strategieforum" ist ein bürokratisches Monster, in dem monatelang über Vorschläge aus der Belegschaft diskutiert wird, sofern sich überhaupt jemand den Aufwand gemacht hat, einen Antrag zu schreiben. Statt ewig auf theoretischer Ebene über Vor- und Nachteile eines Vorschlags zu diskutieren sollte man die Möglichkeit schaffen, Dinge einfach mal auszuprobieren und nach Sammlung von Erfahrungen auch schnell wieder anzupassen. Aktuell ist es oft so, das mögliche Probleme bei der Diskussion im Strategieforum übersehen werden aber man dann im Nachhinein den ganzen Prozess wieder durchlaufen müsste wenn man etwas ändern will, denn "das haben wir vor 4 Jahren so entschieden".
Lernen, gemachte Fehler einzugestehen. In einer früheren Version dieser Bewertung hatte ich eine grobe Abschätzung zur Auswirkung potentieller Lohnsteigerungen auf den Gewinn des Unternehmens genannt, die sich ohne viel Rechenaufwand aus den Zahlen des Bundesanzeigers ablesen lassen. Diese wurden gegenüber Kununu dann als "unwahre Tatsachenbehauptung/Schmähkritik/Firmeninterna beanstandet" (Zitat aus der Mail von Kununu); die beanstandeten Textpassagen waren zwei Prozentangaben. Da alle genannten Zahlen den Tatsachen entsprachen und die Beanstandung zur vorübergehenden Löschung der gesamten Bewertung führte liegt der Verdacht nahe, dass die Beanstandungsmeldung dazu dienen sollte, diese Bewertung zu unterdrücken, weil man sich sonst (öffentlich) eingestehen müsste, dass man in manchen Bereichen Fehler gemacht hat und sich damit auseinandersetzen müsste, wie man solche Fehler in Zukunft vermeidet.

Arbeitsatmosphäre

Von den direkten Vorgesetzen und Kolleg:innen fühle ich mich wertgeschätzt. Aus der Chefetage kam allerdings schon mehrfach der Vorwurf, das der Output nicht stimme, und das auch schon bei mehreren Teams. Gleichzeitig werden vorgeschlagene Prozessänderungen, die mehr als das eigene Team betreffen und deswegen nicht intern durchgeführt werden können, aktiv blockiert, wenn sie nicht der Vorstellung des Managements entsprechen. An einer ergebnisoffenen Diskussion, wie man den vermeintlich zu niedrigen Output erhöhen könnte scheint man nicht interessiert.

Kommunikation

Es gibt ein monatliches, firmenweites Statusmeeting, in dem aktuelle Geschäftszahlen und aktuelle Entwicklungen innerhalb der Branche präsentiert und eingeordnet werden und die Geschäftsleitung einen Ausblick auf die kommenden Monate gibt. Die einzelnen Teams stellen auf dem selben Meeting ihre kürzlich abgeschlossenen, aktuelle sowie geplante Arbeiten vor, sodass man einen groben Überblick hat, was aktuell in der Firma passiert.

Informationen aus Kundenbesuchen, die für die Entwicklung relevant sein könnten sind in einem CRM-System abrufbar, für das aber aufgrund der Lizenzkosten innerhalb der Entwicklung die wenigsten Zugriff haben. Man muss daher im Team eine eigene Lösung finden, wie diese Informationen zum gesamten Team kommen. Dabei treten dann natürlich auch Stille-Post-Effekte auf.

Kollegenzusammenhalt

Innerhalb des Teams ist die Zusammenarbeit sehr gut, man bekommt immer Hilfe wenn benötigt, die Stimmung ist gut und auch menschlich passt es. Teamübergreifend funktioniert die direkte Zusammenarbeit eigentlich auch immer recht reibungsfrei.

Work-Life-Balance

Kernzeit ist montags bis donnerstags von 9:30 Uhr bis 16:00 Uhr, am Freitag von 9:30 Uhr bis 14:30 Uhr, ansonsten kann man sich seine Arbeitszeit legen wie man mag.

Auch der Stundenumfang lässt sich individuell gestalten. Alles zwischen 36h/Woche und 40h/Woche kann die direkte Führungskraft genehmigen, aber es gibt auch Kolleg:innen mit nur 32h/Woche oder in Teilzeit mit 16h/Woche oder 20h/Woche.

Ohne anderslautende Vereinbarung darf man maximal 40 Überstunden ansammeln, bei Überscheitung wird man angehalten, Freizeitausgleich zu nehmen, man kann sie sich aber auch ausbezahlen lassen.

Bzgl. Home-Office gibt es die Maßgabe, das firmenweit eine durchschnittliche Büroanwesenheit von 50% erreicht werden muss und alle müssen mindestens ein Mal die Woche ins Büro kommen. Unklar ist, was passiert, wenn die firmenweite Büroanwesenheit unter 50% sinken sollte weil sich mehr Leute dazu entscheiden, nur einen oder zwei Tage die Woche zu kommen.

Einzelne Tage Urlaub werden eigentlich immer genehmigt (auch noch einen Tag vorher), bei längerem Urlaub spricht man sich im Team ab. Ich habe es noch nicht erlebt, das ein Urlaubsersuchen abgelehnt wurde.

Vorgesetztenverhalten

Bei Entscheidungen innerhalb ihrer Kompetenzen beziehen die direkten Vorgesetzen das Team mit ein. Bei teamübergreifenden Problemen scheitern sie jedoch oft an der Bürokratie.

Im oberen Management werden Entscheidungen häufig von oben herab gefällt und sind oft nicht nachvollziebar, Input von unten wird meist ignoriert. Es fehlt nicht nur an Transparenz, sondern es werden manchmal sogar Argumente für Entscheidungen geliefert, die offensichtlich Quatsch sind.

Ein Beispiel:
2022 wurde kein Inflationsausgleich gezahlt, was damit begründet wurde, das es finanziell nicht möglich sei. Sucht man auf bundesanzeiger.de nach dem letzten Jahresabschluss sieht man aber, dass ohne Probleme selbst bei stagnierendem Umsatz alle Gehälter um ein Vielfaches der Inflation angehoben werden könnten und immer noch ein Millionengewinn übrig bliebe. Zusammen mit intern bereits bekannten Zahlen für '21 und den Erwartungen für '22 passte das nicht zusammen. Darauf angesprochen wurde in einem späteren Meeting ein Graph der Entwicklung von Umsatz und Personalausgaben präsentiert, der zeigen sollte, dass beide im selben Maße steigen, aber unterschiedliche Skalen verwendete, damit die Kurven parallel sind...

Gleichberechtigung

Gefühlt ist der Frauenanteil vor allem in den schlechter bezahlten Rollen hoch; je höher das Gehalt desto geringer der Frauenanteil. Direktorium und Geschäftsleitung sind meines Wissens nach aktuell wieder komplett männlich besetzt.

Seit 2018 wurden vier Frauen im Produktmanagment-Team und Direktorium eingestellt. Alle vier haben ihren Job innerhalb von 2 Jahren wieder verlassen. Das wirkt für mich wie ein strukturelles Problem.

Die meisten Kolleg:innen steigen nach der Elternzeit wieder ein, wenn auch oft zunächst mit reduzierten Arbeitsstunden. Auch als Mann kann man ohne merkliche Benachteiligung und ohne komsich angeschaut zu werden mehr als 2 Monate Elternzeit nehmen.

Arbeitsbedingungen

Die Hardwareausstattung der Arbeitsplätze ist nicht schlecht. Man hat einen Ultra-Wide Monitor und in der Entwicklung bekommt man eine Workstation sowie einen Laptop für das Arbeiten von zu Hause, mit dem man sich dann per VPN auf die Workstation verbinden kann. An der Softwareausstattung wird jedoch inzwischen gespart, weswegen man sich nun für genau eine kommerzielle IDE entscheiden muss und nicht wie früher verschiedene IDEs dort verwenden kann, wo sie ihre jeweiligen Stärken haben.

Eine Klimaanlage gibt es nicht, Erzählungen zufolge weil man vor meiner Zeit die Belegeschaft gefragt hatte ob sie lieber eine Klimaanlage oder öffenbare Fenster möchte und man sich für letzteres entschied. Scheinbar traut man der Belegschaft nicht zu, bei laufender Klimaanlage die Fenster geschlossen zu halten. Dementsprechend wird es jetzt im Sommer sehr warm.

Dank der Präsenzpflicht ist es im (offenen) Büro auch sehr laut geworden, da häufig bei Zusammenarbeit mit anderen eine Person zu Hause und eine im Büro ist und dann per Teams telefoniert wird. Ausweichen in einen Meetingraum ist nicht möglich, da der Laptop nur zur Heimarbeit gedacht ist und deswegen keinen Zugang zum WLAN hat.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Im Kleinen versucht man was für den Umweltschutz zu tun, zum Beispiel durch Recycling, pflanzliche Mlich für den Kaffee und Tiefgaragenstellplätze für Elektroautos, an denen man auch auf Firmenkosten laden darf.

Dort wo man wirklich was bewegen könnte wird allerdings nichts gemacht, vor allem nicht wenn es teurer wäre. Man ist weder bereit, völlig unnötige Flugreisen zu vermeiden (z.B. eine Reise mit langjährigen Geschäftspartnern nach Griechenland statt an einen Ort, der auch per Zug erreichbar ist), noch dafür dann wenigstens das verursachte CO2 zu kompensieren, um einen finanziellen Anreiz zu schaffen, solche Flüge zu vermeiden.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist für München eher mittelmaß.

Es gibt eine betriebliche Altersvorsorge, die ist allerdings nicht flexibel. Es gibt genau ein Produkt der Dekra. Alternativ den selben Betrag als Zuschuss zu einem bereits bestehenden Rürup- oder Riestervertrages zu bekommen ist nicht möglich. Damit hat man dann eben einen weiteren Vertrag, für den vom durch die Firma eingezahlten Geld erst mal Abschlussfolgekosten und Provisionen gezahlt werden und den aufgrund der Konditionen vermutlich die wenigsten während oder nach Beendigung des Anstellungsverhältnisses weiter besparen.

Zudem wird eine Kinderzulage bezahlt und auch die Fahrtkosten werden bezuschusst.

Positiv hervorzuheben ist, das Bonuszahlungen (sofern es welche gibt) Fixbeträge sind und nicht vom Gehalt abhängen. Damit bekommen die, deren Beitrag zum Erfolg sonst finanziell weniger gewürdigt wird (z.B. Reinigungspersonal), wenigstens bei den Boni im Verhältnis zu ihrem regulären Gehalt viel.

Karriere/Weiterbildung

Es gibt generische Weiterbildungsangebote, die sich an alle Angestellten richten (z.B. Feedbackschulung). Zudem darf auch ein kleiner Anteil der Arbeitszeit zur eigenen Weiterbildung genutzt werden. Dazu gibt es auch eine hausinterne Bibliothek. Falls genau das Buch, das man lesen will fehlt kann man es bestellen lassen.

Ab und an werden von den Führungskräften des eigenen und thematisch verwandter Teams auch fachspezifische In-House Schulungen organsiert. Wenn man Fachkonferenzen oder Schulungen ausser Haus besuchen will muss man das in der Regel im jährlichen Mitarbeitergespräch genehmigen lassen.

Aufstiegschancen gibt es fast keine, vor allem seit im letzten Jahr die Regeln zur Beförderung zum Senior dahingehend geändert wurden, das nicht mehr nur die eigene Qualifikation entscheidend ist sondern auch, ob das eigene Team denn gerade noch eine Seniorstelle benötigt. Man kann allerdings relativ leicht intern zu anderen Teams wechseln sofern Positionen offen sind, zum Beispiel vom Support auf eine Produktentwicklungsstelle und auf diese Weise dann seinen Horizont erweitern.


Interessante Aufgaben

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Arbeitgeber-Kommentar

MVTec Software GmbH

Liebe Kollegin, lieber Kollege,
vielen Dank für dein umfangreiches und offenes Feedback. Auch ein herzliches Dankeschön für das Herausnehmen der firmeninternen Informationen, die in einer vorherigen Version leider dazu geführt haben, dass die Rezession kurzzeitig offline genommen werden musste.

Es freut uns zu sehen, dass du dir die Zeit genommen hast, detailliert zu schildern, was dir bei der Arbeit bei MVTec aufgefallen ist. Es ist schön, dass du die Arbeit mit Kollegen und Kolleginnen als angenehm empfindest sowie die Work-Life Balance positiv hervorhebst.
Uns bleibt nicht verwehrt , dass du auch mit einigen Punkten unzufrieden bist, wie zum Beispiel mit dem Prozess rund um das Strategieforum, der Hardware-Ausstattung und in gewissen Situationen, mit dem hybriden Arbeiten.
Um die Arbeit für alle Abteilungen im hybriden Arbeitsmodell zu optimieren, sind wir stetig daran, Lösungswege zu finden und haben auch hier durch Feedbackschleifen für alle Kolleginnen und Kollegen um Eure Meinung gefragt. Alle Laptops sollten Zugang zum Wlan haben, um so auch auf Meetingräume ausweichen zu können. Bitte wende dich gerne an die IT, um dieses Problem zu lösen. Zudem spreche dieses Thema auch gerne innerhalb deines Teams an, um zeitnah die bestmögliche Lösung für dieses Problem für dein Team zu entwickeln.
Zudem freuen wir uns, wenn du dein ausführliches Feedback direkt bei HC vorbringst, damit wir auf all deine erwähnten Punkte eingehen und Transparenz schaffen können.
Weiterhin wünschen wir Dir viel Erfolg bei Deiner Arbeit bei MVTec.

Beste Grüße
MVTec Human Capital Team

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