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Pandora 
Jewelry 
GmbH
Bewertung

Wer mit Karotten bezahlt, muss mit Eseln arbeiten...

2,2
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat bis 2019 im Bereich Vertrieb / Verkauf bei Pandora Jewelry GmbH in Hamburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Anfangs fand ich den Schmuck wirklich toll und war von der Qualität überzeugt. Mittlerweile ist alles nur noch vergoldet und nicht für die Ewigkeit. Schade, da Pandora zu den größten Schmuckherstellern zählt.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die Wertschätzung ggü. den Mitarbeitern fehlt, wer unzufrieden ist, kann gerne gehen - das wird offen kommuniziert. Burn-out wird von Vorgesetzten runtergespielt und mit "schlechter Arbeitseinteilung" abgewunken.

Verbesserungsvorschläge

Die Stelle der stellvertretenden Store-Leitung muss dringend eingeführt werden - denn diese gibt es bisher nicht. Dadurch bleibt die ganze Arbeit am Store Manager hängen und wird von den Verkäufern einfach links liegen gelassen, wenn man Urlaub hat oder krank wird. Die Verkäufer weigern sich, für ihr Gehalt, die Aufgaben der STM während des Urlaub zu übernehmen. Als STM bekommt man dann mehrmals im Urlaub Anrufe der Regionalleitung, man solle sich doch bitte um die Personalplanung kümmern, da jemand z.B. unerwartet krank geworden ist.
Die Position der stellvertretenden Store-Leitung wäre zudem ein Anreiz für die Verkäufer, die aus dem Nachwuchs-Programm kommen und nicht direkt einen eigenen Store übernehmen können.

Arbeitsatmosphäre

Die Atmosphäre im Team war gut, da man mit einigen Kollegen schon über Jahre zusammen gearbeitet hat. Die Unzufriedenheit der Kunden, über die nachlassende Qualität des Schmucks, belastet aber zunehmend das Arbeitsklima, da man im Verkauf als erstes den Frust und Beleidigungen abbekam.

Kommunikation

Zwar wurden wöchentlich Telefonkonferenzen abgehalten, meistens aber nur, um einzelne Stores/ Store Manager an den Pranger zu stellen, wenn diese schlechter performt haben, als die Kollegen in der Region. Viele Entscheidungen wurden von der Regionalleitung hinter dem Rücken der Store Managerin geschlossen, fast immer zum Nachteil der Store-Mitarbeiter. Da werden Dinge ganz schnell entschieden, wenn die STM im Urlaub ist und keine Bedenken/ eigene Einschätzungen äußern kann.

Kollegenzusammenhalt

Der Zusammenhalt im Team war sehr hoch, immerhin saßen wir alle im gleichen Boot. Auch zu vielen anderen Store Managern war der Kontakt gut und man hat sich untereinander viel mit Rat und Tat geholfen, da man sich nicht auf die Regionalleitung verlassen konnte.

Work-Life-Balance

Clever gemacht; viele billige (studentische) Aushilfen, die nur wegen dem hohen Personalrabatt arbeiten kommen und öfter krank sind, als im Store. Als Store Managerin springt man natürlich ein und bekommt die Überstunden nicht mal in Form von Freizeit beglichen. Neben der Urlaubssperre zu Weihnachten, die für alle nachvollziehbar ist und auch kein Problem darstellt, gibt es das ganze Jahr über Promos, zu denen man als STM auf keinen Fall fehlen darf. Anrufe und Emails der Regionalleitung während der Urlaube tun ihr übriges.

Vorgesetztenverhalten

Die Regionalleitung war alles andere als unparteiisch. Die Lieblinge bekommen locker drei Woche Sommerurlaub genehmigt oder fliegen direkt mit ihr zusammen in den Urlaub, während andere Store Manager ihren Urlaub ständig verschieben, abbrechen und/ oder dann auch noch telefonisch erreichbar sein müssen - und das in jedem einzelnen Urlaub übers Jahr verteilt. Wenn die Vorgesetzten etwas wollen, können sie einem fleißig Honig ums Maul schmieren, hinterrücks wird dann mit anderen STM abgelästert, dass man ja ohnehin keine Wahl hat und andernfalls die Versetzung im 50km-Radius droht.

Interessante Aufgaben

Wenn man sich halbwegs gut organisiert hat, sind die Aufgaben überschaubar und schnell erledigt. "Zum Glück" gibt es fast monatlich eine neue Kollektion und die Schaufenster können wieder geändert werden. Auch die mit Ware bestückten Trays werden vollkommen willkürlich geändert. Da kann man dann schon mal ein Schmuckstück von oben links nach unten rechts umstecken - und das hundertfach. Nichts weiter als eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.

Gleichberechtigung

Stark von Sympathie anhängig. Eine meiner Kolleginnen wurde nach langer Krankheit gefragt, ob sie sich nicht vorstellen kann, lieber ganz zuhause zu bleiben. Unverschämt!

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Mitarbeiter gibt es kaum, passt wahrscheinlich auch nicht mehr ins Image des Unternehmens. Wenn ich neue Mitarbeiter einstellen durfte, wurden mir nur Bewerbungen von max. Mittzwanzigern aus dem HR weitergeleitet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich wirklich niemand mit 40+ beworben haben soll.

Arbeitsbedingungen

Der Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter ist nichts weiter als eine Besenkammer, klar, bloß keinen Meter der Verkaufsfläche verschwenden. Die Klimaanlage ist ebenfalls nur für den Verkaufsraum und somit ist der Mitarbeiterbereich im Sommer stickig und nicht belüftet. Der Fußboden ist mittlerweile 8-9 Jahre alt und wurde von den firmeneigenen Handwerkern als irreparabel eingestuft. Allerdings stellt der, sich wellende und teils abgelöste PVC-Boden gleich mehrere Stolperfallen für Mitarbeiter und Kunden dar. Immerhin gibt einen Stuhl, auf dem man in seiner Pause mal kurz setzen kann. Positiv immerhin, dass man im Winter nicht im eisigen Durchzug steht. Davon können Stores in Straßenlage nur träumen. Die Türen sind hier fast immer geöffnet und die Mitarbeiter frieren.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Wie bereits angesprochen, gibt es fast monatlich neue Kollektionen und somit auch neues Deko-Material. Das alte Material - ein Haufen Pappe und Kunststoff-Müll - wird entsorgt. Außerdem müssen ständig neue Guidelines ausgedruckt werden oder kommen als gebundene Ausgabe von locker 60 Seiten.
In unserem Store haben wir zumindest vieles recycelt (z.B. Briefumschläge mehrmals verwendet) und unsere Kunden haben ungenutzte Schmuckboxen wieder zurückgebracht.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehälter liegen weit unter dem Tarif und sind Verhandlungssache. Hier bekommt jeder was anderes, auch für exakt die gleichen Tätigkeiten.
Sozialleistungen wie Vermögenswirksame Leistungen, betriebliche Altersvorsorge, gibt es nicht. Job-Ticket, um vergünstigt zum Arbeitsplatz zu kommen, gibt es nicht. Urlaubs- und/ oder Weihnachtsgeld, gibt es natürlich auch nicht.
Man kann einen Bonus auf Quartals- und Monatsebene erzielen, allerdings hängt auch dies stark davon ab, in welchem Store man arbeitet.

Image

Die meisten Kunden sind große Pandora-Fans. Immerhin ist jeder Mitarbeiter dazu angehalten, Pandora zur meist geliebten Schmuckmarke der Welt zu machen (sehr hoher, kundenorientierter Service). Die TV-Spots sind oft emotional und zeigen, dass Pandora den perfekten Schmuck für jede Lebenslage parat hat.
Der Schmuck wird handveredelt und auch vergoldete Schmuckstücke werden noch als besonders hochwertig und langlebig angepriesen.
Allerdings finde ich es eher peinlich, dass eine so große und bekannte Schmuckmarke keinen massiven Goldschmuck mehr anbietet.

Karriere/Weiterbildung

Man kann als Verkäufer ein Nachwuchsprogramm durchlaufen, wenn man Store Manager werden will. Allerdings ist das Bestehen noch keine Garantie auf einen eignen Store.
Möchte man als Store Manager zur Regionalleitung aufsteigen (war nicht mein Wunsch und kann nur die Erfahrungen der Kollegen wiedergeben), wird man oft über Jahre hingehalten, um Eindrücke zu sammeln. Top qualifizierte Mitarbeiter werden innerhalb einer Region mehrfach versetzt, um sich wieder und wieder zu beweisen. Eher demotivierend, wenn es nach 3-4 Jahren nicht weitergeht.

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