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PicturePeople 
GmbH
Bewertung

Gutgemeinter Rat: fangt woanders an.

1,5
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Vertrieb / Verkauf bei PicturePeople GmbH in Bochum gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Wow. Die Kaffeemaschine? Der Eiswagen im Sommer um halb zwei, der Erdbeerbecher ist lecker und unschlagbar günstig und hat mir so manchen Tag gerettet.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Ich denke, das lässt sich aus den Bewertungen der einzelnen Kriterien gut herauslesen. Für mich war es schon sehr schnell kein Ort, an dem ich lange bleiben wollte und aus Gesprächen mit Kollegen ziehe ich den Schluss, dass es vielen so geht. Wie viele Menschen, während ich dort gearbeitet habe, noch während der Probezeit auf eigenen Wunsch gegangen ist, ist unglaublich.
Das ist schade, weil es eigentlich ein tolles Unternehmen sein könnte - in den richtigen Händen.

Verbesserungsvorschläge

Ganz ehrlich? Verkaufen. Einfach abgeben. Einfach zugeben, dass es nicht das Wahre ist.
Nachdem ich dazu aufgefordert wurde, gewisse Textpassagen meiner Bewertung zu überarbeiten, da das Unternehmen kununu gegenüber gemeldet hat, dass in der Bewertung unwahre Tatsachenbehauptungen angestellt würden bzw. um Regelverstöße handle, habe ich den Text angepasst. Die markierten Textstellen wurden nun umschrieben oder entfernt, um bei der Geschäftsführung weniger Unwohlsein aufzurufen. Daher resultiert ein weiterer Verbesserungsvorschlag darin, für eine kleine Sekunde in Erwägung zu ziehen, dass all die Rückmeldungen im Alltag, all die Stimmen, all die Kündigungen, der Ruf, die kununu-Bewertungen - dass all diese keine Ansammlung frustrierter, bockiger Menschen sind, die es nicht verstehen.
Vielleicht, ganz vielleicht, lässt man in einem ruhigen Moment den Gedanken zu, dass man Dinge falsch macht. Richtig, richtig falsch. Dass die, die noch da sind nur noch durchhalten und so sehr hoffen, endlich gehen zu dürfen. Dass die, die schon weg sind, so froh sind, es raus geschafft zu haben.
Und dann traut man sich vielleicht nachzudenken, dass das Vorgehen, die Menschen, die etwas verbessern wollen klein zu halten, als inkompetent zu deklarieren oder anderweitig dazu zu bringen, das Unternehmen zu verlassen, genauso nachhaltig erfolgsbringend ist wie die kununu-Bewertungen, die viel verwertbare Anregungen enthalten löschen zu lassen, anstatt sie dankbar anzunehmen und zu verarbeiten.
Aber dazu bräuchte es Mut und Reflexionsfähigkeit. Wertschätzung und Respekt. Und Größe.

Arbeitsatmosphäre

Offen gestanden habe ich auf den Tag gewartet, an dem ich meine abschließende Bewertung hier posten kann. Ich wollte richtig ausholen und meine Wut rauslassen. Aber nun, da ich es geschafft habe, habe ich einfach keine Lust mehr auf noch mehr Frust - den hatte ich bei PicturePeople einfach jeden Tag. Die Stimmung ist meist angespannt und von Unsicherheit geprägt. Entscheidungen werden spontan ohne Absprachen gefällt und Kollegen vor vollendete Tatsachen gestellt. Das sorgt dafür, dass niemand so recht weiß, wo er steht.
Zwei statt einen Stern gibt es für die Wochen im Jahr, in denen man urlaubsbedingt durchatmen kann - und damit meine ich nicht meinen eigenen Urlaub.

Kommunikation

Es wird sich offiziell bemüht mit regelmäßigen Updates, die aber nicht ständig als Beispiel gebracht werden können, wie gut die Kommunikation läuft. Bevor ich die Führungsrolle annahm, gab es einen Austausch mit Abteilungsleitern der Zentrale, den schien es dann zu meiner Zeit nicht mehr zu geben. Später haben einige Teamleiter der Zentrale ein neues Austauschformat angeregt, dass nach sehr wenigen Treffen nicht mehr stattfand. Für uns Betroffene hat es den Alltag einfach nur erschwert, da oft lose Enden in den Prozessen und Projekten für Stress, Mehraufwand und auch wieder Unsicherheit gesorgt haben.
Den in der ersten Version meiner Bewertung zweiten Stern in dieser Kategorie ziehe ich nun in der Überarbeitung, zu der ich gebeten wurde, da das Unternehmen die Bewertung zur Überprüfung an kununu geschickt hat, da es um "unwahre Tatsachenbehauptungen" gehen könnte, wieder ab - wer lieber Beiträge löschen lässt, als sich mit den Inhalten konstruktiv auseinander zu setzen, zu dem passt ein Stern.

Kollegenzusammenhalt

Der reicht von richtig gut bis einem Verhalten, für das es einen Fachausdruck gibt, den ich nicht nennen darf und wechselt von Team zu Team, ist aber auch sehr personen- und phasenabhängig. Ich habe gute und auch schlechte Zeiten erlebt. Grundsätzlich kann man Anschluss finden, kann sich aber dennoch nie ganz sicher sein, ob das Gesagte dort bleibt, wo es platziert wurde. Ich habe mit meinem letzten Team unheimlich gern zusammengearbeitet - schlussendlich waren sie die einzigen, die mich von einem früheren Weggang abgehalten haben.
Schade ist hierbei, dass Führungskräften und HR wenig Raum gegeben wird, eine Kultur des Zusammenhaltes aufzubauen. Für die Zentrale hat einige Male ein Get-Together stattgefunden. Ob dies bis zu meinem Weggang noch fort bestand kann ich sagen, jedenfalls habe ich keine Informationen erhalten, ob und wann ein weiteres Treffen angesetzt war. Bei der Atmosphäre, so mein Gefühl, will aber auch keiner unbedingt länger als nötig bleiben.

Work-Life-Balance

Die ist in der Zentrale im Schnitt in Ordnung, muss man ehrlich sagen. Es wird immer wieder darüber gesprochen, dass über private Handys kommuniziert wird, aber da sehe ich jede:n Mitarbeiter:in selbst in der Verantwortung, die private Nummer nicht herauszugeben oder auch nicht zu antworten, falls es abends oder am Wochenende klingelt. Ich hatte auch Phasen, in denen ich mehr Work als Life zugelassen habe, aber das muss ich mir auf die eigene Kappe schreiben - hier muss man lernen, Grenzen zu setzen - jemand, der für einen sorgt und abends auch mal einen Schlussstrich zieht, sucht man nämlich vergebens.

Vorgesetztenverhalten

Für mich gab es das de facto nicht. In 3 Jahren hatte ich diverse Vorgesetzte, von denen mich (in meinem Gefühl) niemand im eigentlichen Sinne, wie ich es in anderen Unternehmen gewohnt war, geführt hat. Zwischendurch wusste ich nicht mal, wer offiziell für mich zuständig ist. Inhaltliches Sparring war nur manchmal und bedingt möglich. Aber eine Führung als Möglichkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln, fand für mich nicht statt. Übergreifende Personalentwicklungsprogramme wurden HR-seitig regelmäßig angestoßen, aber zumindest für mich nicht spürbar umgesetzt. Ein Jahresbewertungsgespräch, Zielvereinbarungen o.Ä. haben für mich nie stattgefunden.
Schade auch, dass die Haltung für mein Gefühl nicht wertschätzend war. Ich hatte oft das Gefühl, als inkompetent wahrgenommen zu werden oder mir meine Position erkämpfen zu müssen. Das ist für ein Unternehmen wie dieses in aktuellen Zeiten ein mutiges Verhalten, das sich in einer immensen Fluktuation niederschlägt, die leider bislang zu keinem spürbaren Kurswechsel geführt hat.

Interessante Aufgaben

Daran konnte ich nichts aussetzen. PicturePeople ist immer noch gefühlt ein Start-Up mit allen Vor- und Nachteilen. Ein Vorteil ist sicher, dass man irgendwo immer mitmischen kann, wenn man nur laut genug ruft. Muss man aber auch, sonst steht man da. Liegt aber ebenfalls in der Hand jedes Einzelnen.

Gleichberechtigung

Ohne hier zu sehr ins Detail gehen zu wollen, wäre das Thema aus meiner Sicht ausbaufähig.

Umgang mit älteren Kollegen

Zu diesem Punkt verweise ich auf den oberen.

Arbeitsbedingungen

Leider für mich mangelhaft. Die Büros sind alt und wenig einladend. Im Sommer unerträglich heiß, im Winter kalt. Die Klimaanlage des Gebäudes funktionierte für unser Team in unserem Büro im Sommer nicht ausreichend. Ventilatoren haben wir privat mitgebracht. Eine mobile Klimaanlage, um die Temperatur zu senken, stand uns nicht zur Verfügung. Das Mobiliar in unserem Büro war nicht einheitlich und wirkte auf mich persönlich zusammengewürfelt; die Bürostühle waren für mich und meine Kolleg:innen unbequem und wirkten qualitativ nicht hochwertig. Die Arbeitszeiten sind für heutige Zeiten und die Art des Unternehmens unangemessen starr. Meine Wünsche und die des Teams wurden mehrfach abgelehnt. Erst kurz vor meinem Weggang wurde in einem Pilotprojekt Homeoffice getestet, nachdem es vehement monatelang von vielen Kolleg:innen gefordert worden war.
Selbst während Corona wurden die Regelungen aus- um nicht zu sagen überreizt, um die Mitarbeiter:innen möglichst nicht aus dem Homeoffice heraus arbeiten zu lassen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Ach das ist ein weites Feld, dazu kann man schlecht eine pauschale Antwort geben. Müll wird nicht getrennt, andererseits habe ich mehrfach erlebt, wir für einzelne Personen Dinge ermöglicht wurden, die sich in prekären Situationen befanden. Für mein Gefühl wurde sich aber zu häufig auf einzelne Momente bezogen, um das Gros an Problemen zu überspielen.
Wenn ich mir die Art der Personalentscheidungen oder Gehaltsstrukturen anschauen, kann man das nicht unbedingt als sozial bezeichnen.

Gehalt/Sozialleistungen

Mein Gehalt war objektiv betrachtet im Vergleich zu gleichen Tätigkeiten in anderen Unternehmen, selbst in vergleichbaren Branchen, deutlich zu gering. Ich kann nur für mich sprechen, aber einige Kolleg:innen haben mir ihr Gehalt verraten und auch diese lagen in aller Regel weit unter dem Durchschnitt.
Es wäre schön gewesen, wenn stattdessen für mich spürbarer in Kultur- oder Wertearbeit, Vernetzung, Etablierung von Fachkräftelaufbahnen, Entwicklung der Mitarbeiter, Unterstützung der Mitarbeiter in der persönlichen Entwicklung, etc. investiert worden wäre. Ich habe beispielsweise meine - privat finanzierte, obwohl auch für meine Tätigkeit sinnvolle Weiterbildung - geheim gehalten, da ich befürchtete, dass mir diese Bemühungen negativ ausgelegt würden.

Image

Ich glaube, dass wir bei Kunden ein grundsätzlich nicht ganz so schlechtes Image haben, zumindest für einen gewissen Kundenstamm. Als Arbeitgeber sieht das allerdings ganz anders aus.

Karriere/Weiterbildung

Schwierig. Eine Entwicklung im Unternehmen ist möglich, wenn man kämpft. Dafür muss man dann je nach Position wirklich stark kämpfen. Das trägt nicht unbedingt dazu bei, sich wertgeschätzt zu fühlen. Wenn man als bestehender Mitarbeiter beweisen muss, warum man für eine Aufgabe taugt, das zu Zeiten des Fachkräftemangels, während alle externen Bewerber mehr Gehalt fordern (und dann auch bekommen, wenn sie eingestellt werden), dann ist das unschön. Wenn man intern befördert wird, dann muss man für die Beförderung selbst dankbar sein. Mehr Gehalt durfte ich leider bei mehr Verantwortung nicht erwarten. Ob es bei anderen vergleichbar ist, kann ich nicht sagen, nur vermuten.
Es wird immer gern ein Mensch als Beispiel genannt, der den schillernden Aufstieg bis ganz weit oben geschafft hat. Aber wenn wir ehrlich sein sollen, ist dies einerseits die Ausnahme; andererseits wurde hier erwartet, dass Mensch sich selbstständig in alle Entwicklungen einarbeitet und dann verwundert geschaut, als dies nicht passierte; Stichwort ausbleibende Weiterbildungsmaßnahmen.

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