Nach außen eine YEAH-Einstellung, intern jedoch eine Katastrophe
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Die Übernahmechancen nach der Ausbildung sind hoch
- Ein Zuschuss zu der täglichen Verpflegung im Studio
- Der Kollegen-Zusammenhalt ist – zumindest in meinem Studio und eine Ausnahme – gut
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Lieblose Fließbandarbeit
- Ein Haufen von Aktionen, die sowohl die Kunden als auch die Mitarbeiter verwirren
- Unausgereifte Angebote werden auch dann an die Kunden gebracht, wenn noch nicht alle Mitarbeiter in diesem Bereich geschult sind
Die Ausbilder
Es wird von Regeln gepredigt, die selbst nicht eingehalten werden. Zeit in umliegenden Geschäften zu verbringen oder private Dinge auf der Arbeit zu erledigen, scheint wichtiger zu sein, als dem Team zur Hand zu gehen.
Der Rekord war eine halbstündige Abwesenheit durch das Beschaffen von Essen und eine weitere Stunde in Mode-Läden und Drogerien. Währenddessen war das Studio voller Kunden und das Team hatte Probleme, der Masse Herr zu werden.
Schichten werden außerdem so verteilt, dass Nicht-Auszubildende möglichst gut wegkommen und fast immer die Frühschicht bekommen.
Spaßfaktor
Der Spaß war zu Beginn meiner Ausbildung deutlich stärker ausgeprägt als heutzutage. Neben den immer gleichen Tätigkeiten müssen nun auch Auszubildende in der Corona-Zeit in die Kurzarbeit, obwohl dies nicht gestattet ist. Sollte man sich dazu entscheiden, nicht in die Kurzarbeit zu gehen, wird einem mit der Kündigung gedroht.
Variation
Durch die Beschaffenheit der Studios ist lediglich eine lieblose Fließbandarbeit möglich, die dem Kunden wenig bringt. Jedes Shooting läuft nahezu gleich ab, während man höchstens ein paar Kleinigkeiten variieren kann.
Respekt
Der Respekt der Kollegen ist größtenteils in Ordnung.
Gegenüber den Kunden verhält sich das Unternehmen gänzlich anders. Obwohl Besucher des Studios lediglich für ein Passfoto oder ein einfaches Shooting vorbei kommen, werden ihnen – teils unausgereifte – Aktionen und Zusatzartikel angedreht. Ich selbst würde mir belästigt und überfordert vorkommen. Und die Menge dieser Artikel nimmt stetig zu.
Das Geld ist am Ende immer wichtiger als der Kunde und seine Zufriedenheit.
Karrierechancen
Die Möglichkeit, eine Studioleiter-Position zu erreichen ist für jeden gegeben. Auch die Übernahmechancen nach der Ausbildung sind hoch. Dieses Angebot nehmen allerdings die wenigsten Personen wahr, da der Großteil der Belegschaft die Arbeit bei PicturePeople als ein Sprungbrett für die Selbstständigkeit oder einen besseren Beruf nutzen.
Ausbildungsvergütung
Für die geleistete Arbeit ist der Lohn zu gering. Auszubildende werden genau so oder mehr als Gesellen und Studioleiter für Termine eingetragen und erhalten dennoch keine angemessene Bezahlung.
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten sorgen dafür, dass man nahezu kein Privatleben mehr hat. Neben spontanen Einsätzen am nächsten Tag, müssen vor allem die Auszubildenden am häufigsten in der Spätschicht arbeiten.