Ein "Weiter so" kann und darf es nicht geben.
Arbeitsatmosphäre
Je nach Dienststelle wird man von Kolleginnen und Kollegen behandelt, als würde man zur Familie gehören. Andererseits merkt man, dass man unter Druck steht und Zahlen bringen muss. Ebenfalls bemerkbar macht sich das fehlende Vertrauen der Politik - jeder Arbeitsschritt wird mindestens einmal, wenn nicht sogar 2-3x kontrolliert - Vertrauen ist etwas anderes.
Kommunikation
Wenn's hochkommt, wird man per E-Mail über aktuelles informiert. Aber gerade wenn es um Versetzungen geht, kann man froh sein, wenn man ein paar Tage vorher weiß, wohin man versetzt wird.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt generell auf den Dienststellen selbst ist außergewöhnlich gut. Wie eine Familie, zumindest unter den Sachbearbeitern.
Work-Life-Balance
Urlaub im Schichtdienst: Gut. 21 Tage (wohlbemerkt: 2 UT = immer mindestens 5 Tage frei, eher 8), plus Zusatzurlaub bei Nachtdienststunden. Der ist aber auch bitter nötig!
Work-Life-Balance ohne Urlaub:
Sie möchten jeden Monat 30-40 Überstunden machen, die sie sich für weniger als den Mindestlohn auszahlen lassen können? Samstags, sonntags, nachts zu frecher Zusatzzahlung? Sie wollen auf ihrer Arbeit leben? Sie wollen 1 Stunde vorher angerufen werden, dass sie nun 12 Stunden arbeiten müssen? Bewerben Sie sich bei der hessischen Polizei!
Vorgesetztenverhalten
Lob gibt es selten, desto höher die Stufen gehen, desto weniger hört man. Im Karriereweg wird sowieso derjenige bevorzugt, der "schon länger wartet" - obwohl der Grundsatz "Leistung, Eignung und Befähigung" heißt.
Interessante Aufgaben
Meiner Meinung nach ein Traumjob, kein Beruf, sondern Berufung.
Gleichberechtigung
Manche Menschen sind bei der Polizei gleicher.
Umgang mit älteren Kollegen
Erfahrung ist wichtig, allerdings gibt es zu viele "Kein-Bock-mehr" Kollegen, die im Endeffekt die Arbeit auf die restlichen, jüngeren, Kollegen abwälzen - gerade wenn es um zusätzliche Dienste geht.
Arbeitsbedingungen
Wir faxen noch. Und sei froh, wenn deine Dienststelle einen Kühlschrank hat, oder eine Kaffeemaschine. Vom Stand der Technik mal ganz zu schweigen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nicht vorhanden, m.M. aber auch sekundär.
Gehalt/Sozialleistungen
Verfassungswidrig niedrige Besoldung, schlechte Zuschläge für ungünstige Zeiten.
Image
Natürlich gibt es auch nette Bürger, mit denen man in Kontakt tritt - häufig wird man aber bespuckt, beleidigt und angeschrien. Aber das trägt der Beruf mit sich.
Karriere/Weiterbildung
Ausgelernt? Dann bleibt es meistens dabei. Fortbildungen? Naja, man kann sich für 4 im Jahr bewerben, aber die bekommt man sowieso als normaler Sachbearbeiter nicht genehmigt.