Let's make work better.

Kein Logo hinterlegt

PORR 
GmbH 
& 
Co. 
KGaA
Bewertung

Porr scheitert an seiner unternehmerischen und sozialen Verantwortung

1,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Produktion bei PORR GmbH & Co. KGaA in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Ich habe in meinen ersten Jahren bei der Porr eine sehr gute fachliche Ausbildung bei menschlich als auch fachlich ganz großartigen Führungskräften und Kollegen genossen, die ich jetzt in einem neuen Unternehmen erfolgreich einbringen kann. Diese Führungskräfte/Kollegen haben die Porr in München größtenteils schon verlassen, ich bin sehr froh darüber, mit solchen Kollegen und Vorgesetzten zusammengearbeitet zu haben und von ihnen gelernt haben zu können.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die Porr und leider auch größtenteils das jetzige Kollegium, ist nicht das Unternehmen und das Umfeld, das ich vertreten kann und in dem ich arbeiten will. Konsequenterweise habe ich das Unternehmen verlassen, ein lange schon überfälliger und im Nachhinein der richtigste Schritt. Ich sehe jetzt, wie modern, wie weit andere Unternehmen sind und welche vielen Möglichkeiten motivierten Mitarbeitern offen stehen können.

Verbesserungsvorschläge

Die Porr sollte wieder zu seinen alten Werten zurückkehren und seine Mitarbeiter als wertvollste Ressource sehen. Die Ellbogenmentalität unter den Mitarbeitern muss dringend abgebaut werden. Orientierung an modernen Ideen der Gesellschaft wie New Work, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Förderung von Frauen in allen vor allem aber im operativen Bereich.

Arbeitsatmosphäre

Die Porr war vor der Pandemie schon am Straucheln. 2020 wurden zwei Großprojekte vom Kunden gekündigt, was in den Medien zu verfolgen war. Egal, wer schließlich Recht bekommen wird, es ändert nichts daran, dass man als Unternehmen und insbesondere das Management versagt hat und gescheitert ist, wenn Kündigung von Großprojekten für den Kunden die letzte Lösung ist. Das Image der Porr als verlässlicher Partner beim Kunden ist nachhaltig geschädigt. Entsprechend ist die Stimmung auch gedrückt. Die Verluste sind trotz Verharmlosung durch die Geschäftsführung und den Vorstand nicht einfach wegzustecken. Neue Aufträge konnten trotz einiger Ausschreibungen auf dem Markt auf Grund fehlender unternehmerischer Schlagkraft nicht gewonnen werden. Dazu kommt die radikale Vorgehensweise in der Entlassung von Mitarbeitern in allen Ebenen zur Kosteneinsparung. Die Arbeitsatmosphäre ist geprägt von Perspektivlosigkeit, großer Unsicherheit und Misstrauen innerhalb des Kollegiums.

Kommunikation

Es werden regelmäßig Rundschreiben des Vorstandes, der Geschäftsführung und des Betriebsrates verteilt, in denen Entlassungen und die Verschlankung von Prozessen und der Verwaltung angekündigt werden. In den Medien bezeichnet der Vorstand die aktuelle Entlassungswelle als "Großputz". Verantwortungs- und respektlos gegenüber langjährigen Mitarbeitern in Zeiten einer Pandemie. Diese Aussagen entsprechen den eigenen vor Kurzem erst etablierten Richtlinien wie Anerkennung, Schulterschluss und Verlässlichkeit jedenfalls nicht. All diese Werte habe ich persönlich tatsächlich in meinen ersten Jahren und noch bis 2016 bei der Porr gesehen und von den Führungskräften vorgelebt bekommen. Da mussten sie nicht imagewirksam propagiert werden, es wurde einfach gelebt.

Kollegenzusammenhalt

Es ist erschreckend zu sehen und spiegelt leider die derzeitigen Werte der Porr wider, mit welcher Bereitschaft "Kollegen" auf jeder Ebene bereit sind ihre eigenen Kollegen für vermeintliche Vorteile und Vorankommen zu denunzieren und zu kompromittieren. Angestiftet durch Abteilungen und Institutionen, die den Mitarbeiter eigentlich schützen sollten. Hier gibt es leider lange keinen Kollegenzusammenhalt mehr, sondern nur noch Mobbing, Staffing und Bossing. Selbst im Betriebsrat wurden mehrfach Mitglieder rausgemobbt. Was, geschweige denn welcher Schutz, ist von solch einem Betriebsrat für den Mitarbeiter zu erwarten? Noch trauriger, die maßgebenden Protagonisten im lokalen Betriebsrat haben ihren Teil dazu beigetragen Mitarbeiter los zu werden, verfolgen ihre eigenen Interessen, bringen Familienmitglieder im Unternehmen unter und interessieren sich nicht im geringsten für eine ausgleichende Arbeitnehmervertretung gegenüber der Geschäftsführung. Auch den Mitarbeitern im Betriebsrat geht es vorrangig um die eigene Daseinsberechtigung und nicht darum, die Mitarbeiter gerecht zu vertreten.

Work-Life-Balance

Jetzt, wo die Unternehmen nachweisen müssen, warum Home Office nicht möglich ist, gestattet auch die Porr nach fast einem Jahr Corona-Krise seinen Mitarbeitern HomeOffice. Zuvor waren es individuelle Absprachen mit dem Vorgesetzten und somit abhängig von dessen Einstellung zu modernen Arbeitsmöglichkeiten. Tatsächlich vertraut man seinen eigenen Mitarbeitern nicht, dass sie zuhause arbeiten würden. Vorgeschoben wurden haftungsrechtliche Gründe. Da ist doch zu hinterfragen, wie all die großen Konzerne wie Allianz, BMW, DB das lösen...Work-Life-Balance oder auch New Work sind Begrifflichkeiten, die an der Porr vorbeigegangen sind und mit der derzeitigen Entwicklungen dort auch nicht ankommen werden.

Vorgesetztenverhalten

Man ist seinen Vorgesetzten und deren Entscheidungen, was Weiterkommen und Entwicklung angeht, ausgeliefert. Im operativen Bereich kommt man nur weiter, wenn man bereit ist, auf jegliche Work-Life-Balance zu verzichten. Der Wunsch nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird für die meisten Vorgesetzten als Ausschlussgrund für eine Weiterentwicklung angesehen. Dass man Zeit mit der Familie und den Kindern für die Arbeit opfert ist ganz klare Forderung.

Interessante Aufgaben

In meinen letzten Monaten bei der Porr, war man trotz ausreichender und vor allem heimatnaher Projekte auf dem Markt nicht fähig, sich ein Stück vom Kuchen zu holen. Wenn man Aufträge hat, waren de Aufgaben sehr interessant und herausfordernd.

Gleichberechtigung

Im operativen Bereich nicht vorhanden. Ich kenne keine Oberbauleiterin oder Niederlassungsleiterin. Das ist vielleicht in Teilen ein gesellschaftliches Problem, aber die Porr trägt nicht das Geringste dazu bei, das selber zu ändern. Kompetente und erfahrene Frauen im operativen Bereich sind nach Familiengründung abgeschrieben und werden in die Teilzeitfalle gedrängt, weil ihnen keine verantwortungsvollen Aufgaben mehr zugetraut werden. Konservative Ansichten von Niederlassungsleitern bzgl. Fremdbetreuung von Kindern oder gg. Berufstätigkeit einer Frau mit Kindern sind leider die Regel. Man kann nur hoffen, dass dieses Gedankengut zeitnah durch den gesellschaftlichen Wandel keinen Platz mehr findet.

Umgang mit älteren Kollegen

Viele ältere Kollegen sind wertvolle Wissensträger und haben auch eine ausbildende Funktion. Aus Mangel an kompetenten Fachkräften, war der Umgang mit älteren Kollegen ok, da man auf sie angewiesen war. Es wurden auch einige ältere Kollegen in Rente aufgrund ihrer Fachkompetenz und fehlender Fachkräfte weiterbeschäftigt.

Arbeitsbedingungen

Modernes Bürogebäude allerdings mit defekter Klimaanlage. Ausstattung sehr gut. Die Räume wurden erst vor ein paar Jahren bezogen. EDV-Ausstattung (Apple) ist sehr gut.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Gerade das Sozialbewusstsein gegenüber Mitarbeitern war die letzten Jahre und insbesondere 2020 nicht vorhanden. Die massiven Entlassungen fanden auf eine sehr entwürdigende Art und Weise statt. Die meisten Kollegen haben sich schließlich aber erfolgreich dagegen gewehrt. Zu oft musste man die letzten Jahre miterleben, wie Kollegen oder Vorgesetzte von einem Moment auf den anderen ohne Vorwarnung unter fadenscheinigen Gründen fristlos gekündigt und abgeführt wurden. Es ist schon ironisch, dass die Hauptprotagonisten solcher Maßnahmen, das selbe Schicksal ereilt hat. Traurig, dass ein Unternehmen solche Methoden nötig hat.

Gehalt/Sozialleistungen

Tarifgebunden. Prämien sind auf den höheren Ebenen, wenn das Ergebnis passt, interessant. Der Durchschnitt bekommt nur einen geringen Anteil.

Image

Es wurde viel investiert in das Image und die Außenwirkung. Aber leider wurde/wird es nicht im Geringsten gelebt. Das Image leidet intern und mittlerweile auch nach extern. Die Porr ist keine gute Visitenkarte mehr.

Karriere/Weiterbildung

Die Porr Academy ist gut. Es scheitert an der Förderung durch die Führungskräfte. Weiterkommen erfolgt nur durch die entsprechende Rückendeckung, wenn die Nase passt. Karriere findet nicht leistungsbezogen sondern ganz klar nur mit dem richtigen Netzwerk statt.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen

Arbeitgeber-Kommentar

Sehr geehrte ehemalige Mitarbeiterin, sehr geehrter ehemaliger Mitarbeiter,

einerseits bedanken wir uns für Ihre Bewertung bei kununu. Zugleich folgt in diesem Fall das andererseits. Ein „andererseits“, welches wir ebenso klar darstellen möchten wie Sie Ihre „Bewertung“.

Hinter einer Vielzahl Ihrer auf den ersten Blick plausibel wirkender Details und vermeintlicher Fakten verbirgt sich offensichtlich ein tief sitzender Groll. Dieser mündet in einen emotionalen Rundumschlag gegen Ihren langjährigen Arbeitgeber. Auf den zweiten Blick erkennt man in Ihren Darstellungen mehr oder minder verdeckte persönliche Befindlichkeiten. Es wirkt selbst bei wiederholtem Lesen keinesfalls souverän. Diese Art der Kommunikation bedauern wir.

Nach eigener Aussage haben Sie eine sehr gute Ausbildung und berufliche Entwicklung im Unternehmen erlebt – über viele Jahre scheinbar zu Ihrem Vorteil und stets zu guten Rahmenbedingungen. Wir bezweifeln nicht, dass einige Ihrer Argumente inhaltlich korrekt erscheinen und manche sogar treffend beschrieben sind, auch wenn aus unserem Blickwinkel diese Argumente in der Minderheit sind.

Wir finden es sehr bedauerlich, dass Sie scheinbar nie mit Ihrem Vorgesetzen oder mir offen über Ihren Unmut gesprochen haben. Stattdessen haben Sie den Weg über dieses soziale Medium gewählt. Nun, das akzeptieren wir. Nur ist entgegen Ihrer Schilderung ein regelmäßiger Austausch mit Ihrem Vorgesetzten möglich, ebenso erwünscht und führt fast immer zu positiven Änderungen.

Persönlich sind wir davon überzeugt, mit unserem Unternehmen auf einem positiven Weg zu sein. Durch überzeugende neue Aufträge, sehr gute operative Leistungen in allen Bereichen und den Bauprojekten sowie ein faires und soziales Miteinander, auch in Phasen von schwierigen, aber notwendigen unternehmerischen Veränderungen.

Auf diesen Weg hätten wir Sie gerne begleitet, bei aller Kritik.

Für Ihre weitere berufliche Karriere wünsche ich Ihnen alles Gute.

Dr. Frank-Benjamin Heim
Leiter Personal Deutschland

Anmelden