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Procter 
& 
Gamble
Bewertung

Top
Company
2024

Tätigkeit am Standort Groß Gerau

2,8
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat bis 2023 im Bereich Design / Gestaltung bei Procter & Gamble in Groß-Gerau gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Den Mitarbeiter-Online-Shop, die Sondermodelle zur betrieblichen Altersvorsorge und die Möglichkeit zum Home Office – abhängig vom Tätigkeitsbereich natürlich – sowie das Aktienprogramm bei P&G, an dem sich jeder Mitarbeiter beteiligen kann.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Als Quereinsteiger in einer Führungsposition fällt es schwerer, Anschluss
in der Firma zu finden, da man bereits aus der bisherigen Berufswelt geformt ist. Es scheint, dass P&G Direkteinsteiger aus der Universität bzw.
Absolventen besser integrieren kann, da diese noch formbar sind. Dies sollte von Anfang an klar sein, sonst sollte man Quereinsteigern diese Möglichkeit nicht anbieten, im Unternehmen zu arbeiten, wenn man nicht offen für neues Know-how ist.

- Sobald man weiß, dass man sich trennen wird, sollte der Mitarbeiter dennoch mit Würde behandelt werden. Dies gilt nicht nur für direkte Vorgesetzte, sondern auch für die HR-Leitung. Zum Ende hin kann man sich unerwünscht fühlen, insbesondere wenn man dem "noch" Mitarbeiter aus dem Weg geht.

Verbesserungsvorschläge

- Das Onboarding-Programm sollte nicht nur den Mitarbeitern übergeben werden, sondern aktiv umgesetzt werden. Dazu ist es wichtig, dass die benannten Ansprechpartner sich Zeit für die neuen Kollegen nehmen, um sicherzustellen, dass diese nicht auf sich allein gestellt sind.

- Mitarbeiter haben keine organisierte Weihnachtsfeier; sie müssen sich selbst darum kümmern. In einem Konzern dieser Größe sollten solche Veranstaltungen angesichts der Gewinnmargen durchführbar sein, da die Mitarbeiter das Fundament des Unternehmens sind.

- Den Arbeitsdruck sollte man bei allen Mitarbeitern im Blick behalten. Es ist nicht sinnvoll, sich nach 10 Stunden auszustechen und dann weitere Überstunden zu leisten.

- Jeden Menschen sollte man als Individuum akzeptieren und seine Stärken und Eigenschaften nutzen, anstatt ihn auf P&G zu trimmen, um eine homogene Erscheinung zu schaffen.

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre variiert je nach Betrachtungswinkel. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen verlief reibungslos, jedoch gab es gelegentlich Unstimmigkeiten mit Vorgesetzten. Dies hängt stark von der Person ab, die als Vorgesetzter fungiert.

Kommunikation

Jeden Morgen finden Meetings zu Betriebsabläufen und Werkproblemen statt, um alle auf dem neuesten Stand zu halten. Zudem werden Meetings zu anderen Events abgehalten. Abhängig von der Relevanz werden alle eingeladen oder nur bestimmte Meetings sind für Führungspersonen oder Manager vorgesehen.
Für Neulinge sollten klare Ziele festgelegt werden, was erreicht werden sollte. Das war nicht der Fall gewesen.

Kollegenzusammenhalt

Der Zusammenhalt unter Kollegen in meinem Bereich war ausgezeichnet. Alle, mit denen man im täglichen Geschäft zu tun hatte, waren darauf bedacht, einander zu unterstützen. Auf der Managerebene funktionierte dies nur bedingt, da diese unter höherem Druck standen und jeder für sich priorisierte, welche Aufgaben erledigt werden mussten. Dadurch wurden manche Anliegen von Kollegen auf niedrigerer Ebene vernachlässigt.

Work-Life-Balance

Die Work-Life-Balance ist arbeitnehmerfreundlich, solange man selbst darauf achtet und die Arbeitszeiten im Blick behält. Wenn man sich nach den Vorstellungen des Unternehmens richten würde, könnte sie vermutlich weniger arbeitnehmerfreundlich sein.

Vorgesetztenverhalten

Leider ist das Verhalten der Vorgesetzten miserabel. Nur wenige beherrschen die richtige Mitarbeiterführung, selbst in der Schlüsselposition der HR-Leitung gibt es Mängel. Obwohl ständig auf die festgelegten Firmenprinzipien (PVPs - Purpose, Values & Principles) hingewiesen wird, wird nicht ehrlich miteinander kommuniziert und von den Werten abgewichen. Kritik wird indirekt geäußert. Es ist inakzeptabel, als Manager in einem niedrigeren Bandlevel eine abweichende Meinung zu einem höheren Manager zu haben. Vor Ort besteht eine Zweiklassengesellschaft zwischen tariflich Angestellten (BTAs) und außertariflichen Führungskräften. Es wird ungern gesehen, wenn sich Führungskräfte zu stark mit der anderen Gruppe abhängen, auch wenn das nicht ausgesprochen wird. Dennoch fördern Vorgesetzte dieses Verhalten durch Hinweis auf Netzwerkbildung. Bei mehreren Vorgesetzten mit unterschiedlichen Interessen gibt es wenig Abstimmung darüber, welches Interesse Vorrang hat, vermutlich aufgrund individueller Ziele aus dem Impact Plan (Mitarbeiter Zielvereinbarung). Mein Vorgesetzter vermittelte mir, dass es unerwünscht war, Probleme anzusprechen. Und wenn es Probleme gab, wurden sie nicht ausdiskutiert.

Interessante Aufgaben

In meinem Tätigkeitsbereich hätte es interessante Aufgaben geben können, die jedoch aus verschiedenen Gründen nicht angegangen wurden (Budgetbeschränkungen, externe Freigaben aus anderen Standorten, Zurückhaltung aufgrund mangelnden Wissens im Bereich und die Neigung, Themen der persönlichen Interessen anstatt der Unternehmensinteressen zu verfolgen).

Gleichberechtigung

Frauen wurden gleichberechtigt behandelt und waren auch in Führungspositionen vertreten, mit einer wachsenden Tendenz. Es wird auch erheblich in Marketing investiert, um die Förderung von weiblichen Führungskräften weiter voranzutreiben. Allerdings variiert die Gleichberechtigung der Freiheiten zwischen den Mitarbeitern je nach Firmenzugehörigkeit und Bandlevel. Einige hatten mehr Durchschlagskraft bei verschiedenen Themen und Anliegen als andere. Neulinge hatten wenig Mitspracherecht, selbst wenn ihr Hintergrund zu einem bestimmten Thema einen bedeutenden Beitrag leisten könnte.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen wurden respektvoll behandelt. Allerdings entsteht manchmal der Eindruck, dass Vorgesetzte möglicherweise nicht auf das langjährige Wissen älterer Kollegen zurückgreifen möchten, weil sie “neue” Wege ausprobieren wollen. Meiner Meinung nach sollte man jedem zuhören, das ist ebenfalls eine Form der Wertschätzung.

Arbeitsbedingungen

Das Werk ist in einem verkommenen Zustand, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich, vermutlich aufgrund seines Alters. Einige wenige Bereiche am Standort wurden saniert und befinden sich in einem modernen Zustand. Jedoch sind die Mitarbeiter-Toiletten in einem maroden Zustand, die Lüftung funktioniert in einigen Bereichen besser als in anderen, die Großraumbüros sind veraltet, der Parkplatz ist schlecht beleuchtet, die Sanitäranlagen für wartende Lieferanten im Freien sind inakzeptabel, ein Teil der Mitarbeiter nutzt einen abgenutzten Umkleideraum, der nicht dem Werkstandard entspricht. Es gibt viele weitere kleinere Beispiele, aber dies sind die wesentlichen Bereiche, die verbesserungswürdig sind.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Mehr Schein als Sein, wenn es um Umwelt- und Sozialbewusstsein geht. Ein älteres Gebäude weist eine derart schlechte Gebäudehülle auf, dass die dafür aufgewendete Energie zum Heizen enorm ist. Vor Ort gibt es eine eigene Abfallentsorgung, die allerdings nur halbherzig betrieben wird. Im Werk werden Abfälle getrennt gesammelt, draußen jedoch landet alles in einem Container.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehaltsgefüge steht im Einklang mit dem Arbeitsaufwand und den durchgeführten Tätigkeiten.

Image

P&G legt Wert auf eine positive Außenwirkung. Es ist ratsam, nicht hinter die Kulissen zu schauen. Durch umfangreiche Marketinginvestitionen werden viele Dinge in einem positiven Licht präsentiert. Es gibt Produkte, die wirklich gut sind, während andere dem Wettbewerb entsprechen.

Karriere/Weiterbildung

Man hat die Möglichkeit, Karriere zu machen, selbst wenn man ohne Studium direkt bei P&G eingestiegen ist. Häufig erfordert eine Aufstiegschance einen Einsatz im Ausland. Für Quereinsteiger ist ein Aufstieg unter gewissen Bedingungen möglich; es ist jedoch erforderlich, die P&G-Mentalität anzunehmen, da sonst die Türen verschlossen bleiben.

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