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PROLOGA 
Gruppe
Bewertung

Eine Firma der Extreme

3,5
Empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2014 im Bereich IT bei PROLOGA GmbH in Halle (Saale) gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Das Fachgebiet der Prologa GmbH ist SAP ISU Waste & Recycling. Prologa arbeitet direkt und sehr intensiv mit SAP in Walldorf zusammen, was der Arbeit bei Prologa immer wieder eine ganz besondere Atmosphäre verleiht. Jeder Mitarbeiter ist aus diesem Grunde ständig up to date und kennt die Probleme der Software wie kein anderer. Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bereichen funktioniert dabei hervorragend, hat jemand ein fachliches Problem, führt der kürzeste Weg eben direkt zu den Kollegen, wo man auch eigentlich immer Hilfe bekommt.
Die Prologa ist eine Spitzenfirma im Billiglohnland Sachsen Anhalt. Die Anforderungen im eigenen Fachbereich sind extrem hoch und auch Englisch sollte man sehr gut können (es macht das Leben wesentlich leichter). Sehr häufig kommt es vor, dass man sich innerhalb kürzester Zeit in einem Projekt bei englischsprachigen Kunden wiederfindet und über Telefonkonferenz bzw direkt vor Ort Probleme klären muss, an Workshops teilnimmt oder eine Schulung hält.
Bei all dem ist der Grad des Eindringens in die Software SAP extrem hoch, fast jeder Mitarbeiter beherrscht neben der Industrie Solution ISU W&R mehrere weitere Module von SAP sehr gut, und auch mit den Basisfunktionen von SAP sind fast alle Mitarbeiter gut vertraut. Wenn ein neuer Kollege dort Hilfe braucht, wird auch sehr schnell geholfen und erklärt. "Komm her, ich zeig Dir das schnell" ist ein sehr häufig gelebtes Prinzip, man nimmt sich auch kurzfristig Zeit für die Kollegen und hilft aktiv weiter. Im Gegensatz dazu gehört "Ich hab jetzt keine Zeit" zu den sehr selten gehörten Redewendungen, und selbst wenn das wirklich mal vorkommt, ist es begründet und Du bekommst dann einen Termin oder der Kollege kommt später und fragt Dich, ob er Dir noch helfen kann.
Das Gehaltsniveau liegt auf einem für die Billiglohngegend Sachsen-Anhalt akzeptablen Niveau.

Firmenevents gibt es, das Niveau ist unterschiedlich, sie sind jedoch gut zusammengestellt, man spürt dort durchaus, dass sie sehr intensiv und mit Leidenschaft organisiert wurden. Es sind echte Events, bei denen sich Mitarbeiter auf privater Ebene treffen können und keine verkappten Quartalsmeetings. Dei Kollegen, die diese Events organisieren, geben sich stets die allergrößte Mühe und das Ergebnis kann sich auch stets sehen lassen.

Möglichkeiten zum Sport treiben und zur Freizeitgestaltung gibt es genügend, einige Kollegen sind hier sehr engagiert. Vom Volleyball über Fussball bis zum Laufen ist alles vertreten. Auch ein Recreation-Room für das kurze Ausspannen zwischendurch ist vorhanden und wird aktiv genutzt.
Wissensvermittlung wird aktiv über knowledge-transfer-Veranstaltungen betrieben, Kollegen halten hier kurze Vorträge vor anderen interessierten Kollegen und stellen ihre eigenen speziellen Fachgebiete vor.
Neuen Kollegen gegenüber ist man sehr zuvorkommend. Die Kollegen erhalten im 1. Jahr wöchentlich 1x die Gelegenheit, sich zu einem "Frischlingstreffen"zusammenzufinden, wo man gemeinsam mit einem sehr erfahrenen Kollegen über Probleme reden kann und Tipps bekommt. Außerdem haben neue Kollegen einen gewissen "Welpenschutz", da man generell die Komplexität des Produktes kennt und weiß, dass es nicht so einfach ist, in die Materie einzudringen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Nach meiner obigen Laudatio nun der negative Teil.
1. Gehalt: Die fachlichen Anforderungen sind extrem hoch, das Gehalt jedoch nur für Halle akzeptabel. Selbst in der Nachbarstadt Leipzig bekommt man schnell 30-40% mehr. Um Gehaltserhöhung kann man bitten, aber um es mit Bob Dylan zu sagen: " The answer is blowing in the wind....." - In der Regel wird man nicht einmal einer Antwort gewürdigt.
2. Verbesserungsvorschläge: Man kann sie machen, es ist sogar gewünscht, ja es gab sogar einmal ein richtiges Wettbewerbsprogramm dafür - leider eingeschlafen. Das war's dann aber auch, es passiert nämlich.............nichts. Man fühlt sich da schon ein wenig verarscht. (Aus der Firmenleitung kam da mal die - lustig gemeinte, leider aber sehr wahre - Aussage zu einem Bearbeitungsvermerk auf Akten: "Was heißt 'gga'? ...Gesehen, gelacht, abgelehnt." Schade. ) Und wieder kommt der gute alte Bob Dylan zu Wort, mit dem gleichen Song wie oben.
3. Mitarbeitergespräche: Sie werden geführt. Sie sind gut dafür dass die Kollegen des Managements Dir als "bespaßten" MA spüren lassen, dass sie die Chefs sind. Man hört sich Deine Probleme an....und Du hörst schon wieder Bob Dylan im Hintergrund. Ach nein....nicht ganz. Man zeigt es Dir nochmal. Mit Sätzen wie "Du glaubst doch nicht im Ernst, dass wir von der Firmenleitung Dich fragen, mit welchen Kollegen Du gern zusammensitzen würdest ?!" So geschehen nach der 2. "Mitarbeiterumverteilung" die ich miterlebt habe. Da drängt sich einem doch die Frage auf: Bin ich für Euch jetzt eigentlich nur noch eine Zahl? (Manchmal denkt man auch "If I had a hammer...." ach, das war jetzt grade nicht Bob Dylan)
4. Büroeinrichtung: Die Zimmer sind schmucklos und spartanisch. Das Inventar ist meistenteils wesentlich älter als die vom Steuerrecht vorgesehene Nutzungsdauer, größtenteils dürfte dieselbe bereits um mehr als das doppelte überschritten sein. Den eingefleischten IT-lern ist das natürlich egal, die sehen das gar nicht mehr. Externe, Kunden usw spüren sowas aber. Auch die Qualität der Beratung leitet darunter, wenn 5 Mitarbeiter in einem einzigen extrem wiederhallenden Büro sitzen und 2 gleichzeitig an einer Telco (mit unterschiedlichen Partnern, einer auf deutsch, der andere auf englisch) teilnehmen, zwischendurch andere Kollegen reinkommen und mit den restlichen Kollegen Probleme klären müssen. Mehrfach angesprochen ... "blowing in the wind..."
5. Kollegen kommen und gehen, die Fluktuation ist groß. Viele "überleben" die Probezeit nicht, aber es gibt auch langjährige Kollegen, die die Firma verlassen. Und schwupps, schon hat man, ohne groß gefragt zu werden, deren Aufgaben am Hals. Natürlich nur den unangenehmen Teil, den sonst niemand machen will, die interessanteren Parts haben großmütig vorher schon andere Kollegen übernommen. Die Tatsache, dass Du selbst vielleicht schon Kenntnisse in anderen Fachgebieten in SAP hast, Dich eher in dieser Richtung weiterentwickeln möchtest und dort sicher mehr Nutzen für die Firma bringen könntest, ist dabei völlig nebensächlich. Nein, so macht Arbeiten wirklich keinen Spaß.
6. Arbeitspensum. Prinzipiell ist der Job durchaus zu schaffen. Aber Du bekommst Aufgaben mit bereits vorher festgelegten Zeiten (die nicht von Dir stammen) zugeteilt und musst hinterher dafür gerade stehen, wenn Du das Budget nicht einhältst. Da nun jeder von den kleinen Vorgesetzten sich auch wieder vor den etwas größeren Vorgesetzten verantworten muss macht der kleinere Vorgesetzte Dir noch mehr Stress. Jeder möchte gut vor der Firmenleitung dastehen, sprich, wenig Zeit verbrauchen, die Aufgaben mit möglichst wenig Budget lösen. Soweit so verständlich - aber bei Mitarbeitern mit Arbeitsverträgen auf Monatsgehalts-Basis fragt man sich da schon: "Wie war doch nochmal der Unterschied zwischen Fixkosten und variablen Kosten? Hat da jemand irgendwas nicht ganz verstanden?"...Aber das würde hier zu weit führen. Man könnte es kurz machen: Auch Stress-Bewältigung kostet Zeit und wirkt sich negativ auf die Qualität aus. Wenn ich also den Stress aus der Leitungs-Ebene über das mittlere Management und deren untergeordnete Projektleiter weitervermittelt bekomme, werde ich damit aufgehalten und gleichzeitig sinkt die Qualität meiner Arbeit. Übrigens haben größere IT-Unternehmen längst eingesehen, dass Mitarbeiter nicht ihre gesamte Arbeitszeit auf Budgets abrechnen können. Deswegen lässt man dort ca. 20% der Arbeitszeit dem MA zur freien Verwendung und ist der Meinung, dass sich die hierfür verwendete Zeit sehr positiv im Produkt/der Dienstleistung niederschlägt, da der Mitarbeiter sich in der Regel in dieser Zeit damit beschäftigen wird, Probleme zu lösen, sich Wissen zu beschaffen, über das Produkt nachzudenken usw, wofür er sonst keine Zeit hätte.
7. Weiterbildung: Die oben angeführten und sehr guten "knowledge-Transfers" sind eine schöne Sache. Aber sie sind bei weitem nicht ausreichend. Sie sind gut dafür, einen Überblick zu bekommen was ein bestimmtes Modul/Produkt kann, können aber aufgrund des Umfangs von ca 1 h kein Wissen über den Umgang damit vermitteln. Beispiel: SAP Query in 1 h vermitteln??? Völlig unmöglich. Noch dazu werden diese Veranstaltungen als Vorlesungen gehalten, nicht als Seminare.
Und dann kommt sehr häufig einer der Lieblings-Kommentare von Kollegen aus dem mittleren Management: "Wieso weißt Du das nicht? Das sollte eigentlich jeder Berater wissen! " Und man spürt ganz genau: Der Kollege weiß es selbst nicht, versucht aber jetzt, sich auf Deine Kosten aus der Affäre zu stehlen.
8. Einarbeitung neuer Kollegen: Neue Kollegen bekommen in der Regel einen mehrtägigen Einlern-Kurs. Der Kurs lässt mehr Fragen offen, als er beseitigt und ist viel zu wenig, um aus einem neuen Kollegen einen einigermaßen wissenden Berater zu machen.

Verbesserungsvorschläge

Hier sollten jetzt Verbesserunsgvorschläge für das Betriebsklima stehen. Aber das ist eigentlich ganz gut, Leute mit denen man nicht klar kommt gibt es in jeder Firma, Vorgesetzte müssen immer Druck ausüben (die Frage ist eher, WIE sie das tun).
Was ich gern gesehen hätte, wäre eher produktbezogen:
- ein klares Konzept der Produktentwicklung, was auch berücksichtigt, dass das Produkt nicht nur kontinuierlich verbessert werden muss sondern ab und zu auch in WESENTLICHE Änderungen und Verbesserungen investiert werden muss, die zu einem Sprung in der Produktqualität führen.
- Wenn ich Marktführer wäre, würde ich mich nicht ausschließlich am Markt orientieren sondern muss auch Visionen haben, die ich umsetze. Es reicht nicht, auf Kundenwünsche hin etwas am Produkt zurecht zu schnitzen und auf den KVP zu vertrauen.
- Manche Investitionen muss man auch an Stellen machen, die verlustbehaftet sind - sonst bleiben diese immer verlustbehaftet.
-Ich glaube, dass es wichtig ist, Mitarbeiter weiterzubilden. Das geht weit über Vorlesungen hinaus und sollte der Entwicklung von Kenntnissen und Fähigkeiten dienen. Dazu müsste es natürlich auch intern Mitarbeiter geben, die diese Aufgabe übernehmen. Regelmäßigkeit und Interaktivität sind ebenfalls notwendige Eigenschaften.
Nein, Weiterbildung muss nicht extern geschehen und sie ist relativ günstig zu haben, da insbesondere die Prologa personell die allerbesten Voraussetzungen dazu hat, sie hat extrem viele Kollegen mit hervorragendem Fachwissen, die geradezu nur darauf warten, dieses Wissen vermitteln zu dürfen (sie wissen es nur noch nicht)
- Mitarbeiter mit entsprechendem Wissen sollten auch entsprechend honoriert werden. Gehaltserhöhungen sind keine lästigen Angelegenheiten die durch Druck von unten entstehen, sondern Instrumente der Mitarbeiterbindung. Gehalt und Urlaub sind die zwei wichtigsten Instrumente, mit denen die Firmenleitung dem MA direkt zeigen kann, was er für die Firma wert ist und durch deren Wirkung der Mitarbeiter auch sofort seine Lebensqualität steigern kann. Klar, auch eine Glückwunschkarte zu Weihnachten ist eine Form der Anerkennung, aber sowohl die Firmenleitung als auch der Mitarbeiter weiß heute, was so eine Karte wert ist. Interessant wäre, wenn die Prologa hier mal die Vorreiterrolle übernehmen würde und die in anderen Industriezweigen üblichen regelmäßigen Gehaltserhöhungen (die dort kollektivvertraglich oder rahmenkollektivvertraglich geregelt sind) auch einführen würde.


Arbeitsatmosphäre

Kommunikation

Kollegenzusammenhalt

Work-Life-Balance

Vorgesetztenverhalten

Interessante Aufgaben

Gleichberechtigung

Umgang mit älteren Kollegen

Arbeitsbedingungen

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Gehalt/Sozialleistungen

Image

Karriere/Weiterbildung

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