Drum prüfe wer sich bindet...
Arbeitsatmosphäre
Die meisten der Kollegen sind immer freundlich und nett gewesen. Es herrscht eine „DU“ Mentalität in der Firma und generell wurde einem ein freundliches Lächeln entgegen gebracht. Man sollte dennoch darauf Acht geben, wem man was erzählt und mit wem man sich gar anfreundet. Was die Abteilungen / Bereiche an sich betreffen, ist das Klima extrem unterschiedlich. In meinem Fall war die Atmosphäre gut, es gab weniger Konkurrenzkampf oder Zankerei, zumindest wurde sich immer bemüht ein „nettes Gesicht" zu wahren. In anderen Bereichen ging es wohl oft etwas „ungemütlicher“ einher. Es werden Mitarbeiter oft unterschiedlich behandelt und wenn man dann noch „Vitamin B“ vorweisen kann, hat man in jedem Fall weitaus mehr Chancen im Unternehmen, gerade was Beförderungen angehen etc.
Aufgrund von oft hoher Fluktuation, diverser Entlassungen, Stagnationen und vor allem der Globalisierung ist die allgemeine Stimmung leider immer schlechter geworden und darunter leidet die Atmosphäre sehr. – QVC hat in jedem Fall schon mal weitaus bessere Tage gesehen! - Schade das man da nicht gegensteuert!!
Kommunikation
War schon immer eine Herausforderung und wurde oft in den Surveys von den Mitarbeitern angeprangert. Dies wurde dann damit versucht zu kompensieren, dass man die Kollegen mit diversen Mails zu Themen, quaterly Meetings etc. "bombardiert" hat. Vieles wird aber weiterhin nur auf bestimmten Ebenen Kommuniziert und oft hört man vieles dann über den „Flur-Funk“ bis die obere Führungsebene dann mit der Sprache raus rückt!
Die Kommunikation unter den Abteilungen / Schnittstellen war zumindest in meiner Abteilung OK. Auch hier hat man unterschiedlichstes gehört.
Es gab zu viele interne Abstimmungsmeetings und es gab immer eine enorme E-Mail Flut die man zu bewältigen hat (intern / extern)
Kollegenzusammenhalt
Habe ich insgesamt als gut erlebt auch wenn man, wie zu Beginn gesagt, darauf Acht geben sollte, wem man was erzählt und mit wem man sich anfreundet. Es gibt aber immer und überall „schwarze Schafe“ – Nicht nur bei QVC
Work-Life-Balance
Es gibt immer viel Arbeit und oft hat man kurz vor Feierabend noch etwas auf den Tisch bekommen was "bis morgen doch gern fertig wäre".
Überstunden sind dank Betriebsrat nur bis zu einem gewissen Punkt erlaubt. Es gibt zwar eine Gleitzeitregelung aber bei den Kollegen die Stempeln mussten, wurden oft extrem auf jede Minute geachtet. Angesammelte Überstunden durften oft erst (Tageweise) abgefeiert werden, wenn der Urlaub verbraucht war. Es sei denn man hatte zu viele Stunden und der Chef wurde "rot" in der Ampel markiert ;-) Dann war auf einmal alles möglich.
Mal eine Stunde eher gehen war aber schon ab und an nach Absprache möglich (je nach Vorgesetztem)
Leider musste erst eine Pandemie kommen, damit etwas wie Mobile Working / Homeoffice für alle realisiert werden konnte. Davor war das ein schwieriges Thema und anfangs nur dem Management oder denen vorbehalten, die ein gutes Standing beim Vorgesetzten hatten (Vitamin B).
Urlaubswünsche mit 3 Wochen werden selten anerkannt (Kommt auf den Vorgesetzten an)
Vorgesetztenverhalten
"Der Fisch stinkt eben vom Kopf"... oder wie sagt man?
Aber auch hier kommt es immer wieder stark auf den Vorgesetzten drauf an. Es gibt solche und solche.
Einige der Vorgesetzten kümmern sich aber vor allem um sich selber und schauen nach Oben aber selten nach unten. Rückendeckung bekommt man selten.
Es kam auch leider in vielen Fällen vor, dass viel nach unten delegiert wurde und die Erfolge dann als seine eigenen verkauft wurden. Kollegial ist in jedem Fall anders. Wenn man sich „ gut gestellt“ hat, wurde man oft bevorzugt.
Gehaltsverhandlungen wurden oft abgeschmettert.
Es gab viel Micromanagement und Misstrauen. In den höheren Führungsebenen sind die meisten schon etliche Jahre dabei und haben eine erfolgreiche Strategie zum Abblocken von neuen Ideen entwickelt. (Scheuklappen Mentalität) Hier sollte mal "frischer Wind" reingelassen werden.
Interessante Aufgaben
Ein jeder Anfang eines neuen Jobs ist immer spannend und aufregend. Viele neue Aufgaben warten auf einen und man muss neue Prozesse, Regeln und Abläufe erlernen.
Schnell kommt man aber schon in den "Alltag" und dann passiert nicht mehr viel. Wer da kein Problem mit hat ist hier gut aufgehoben.
Die Abläufe und Meetings bleiben gleich / wiederholen sich. Projekte, bei denen man vielleicht seine Fähigkeiten unter Beweis stellen kann, gibt es so gut wie nicht.
Oft werden leider auch gute (Verbesserungs-)Ideen und Arbeiten für die eigene "verkauft" oder nicht angesehen oder gehört ;-)
Wer viel Abwechslung und Agilität sucht, findet es leider wenig und ein „Dankeschön“ für gute Arbeit sucht man bei vielen Vorgesetzten leider oft vergebens
Gleichberechtigung
Zwischen Mann und Frau recht ausgeglichen und gut würde ich sagen. Unter den Kollegen eher weniger (Arbeitsaufwand, Gehalt, (Be-)Förderungen, Schulungen etc. -Hierarchie ist eben Hierarchie.
Umgang mit älteren Kollegen
Ok würde ich sagen.
Arbeitsbedingungen
Schöne Umgebung und eine tolle und zentrale Lage im Medienhafen in Düsseldorf. Es gibt eine meiner Meinung nach recht gute Kantine und man kann, wenn es einem nicht schmeckt, auch in den Hafen zum essen ausweichen. Bis zu 1h Mittagspause möglich. Es gibt Kaffeeküchen auf jeder Ebene der Büros und es gibt ein kostenfreies Parkhaus für die Mitarbeiter.
Negativ zu nennen sind die (zwar hellen) Großraumbüros mit oft hoher Lärmbelästigung. Die Klimaanlagen arbeiten nicht wirklich gut, im Sommer ist es zu kalt, im Winter zu warm und die Luft ist extrem trocken. Lüften o.ä. ist nicht möglich. Die Computer sind oft veraltet, Laptops und Token für mobile Office sind aber jetzt "in Zeiten von Corona" möglich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nicht vorhanden
Gehalt/Sozialleistungen
Leider keine klare Linie / keine klare Gehaltsstruktur - Alles individuelle Verhandlungssache. Oft bekommen Kollegen die die gleichen Aufgaben / den gleichen Titel haben ein extrem unterschiedliches Gehalt.
Kein Weihnachts- und Urlaubsgeld - jedoch eine Bonuszahlung die mal mehr mal weniger gut ausfällt. Gehalt wird aber immer pünktlich gezahlt
Es gibt wie gesagt eine subventionierte Kantine und kostenfreie Parkplätze sowie Kaffee, Tee und Wasser umsonst sowie eine betriebliche Altersvorsorge.
Image
QVC kämpft weiterhin seit Jahren mit dem Teleshopping-Image und wird dies wohl nie ablegen können.
Karriere/Weiterbildung
Leider schwierig. Es werden wenn oft die Mitarbeiter befördert oder in eine neue Position gebracht, die sich gut mit den Vorgesetzten stellen und leider oft nicht wer die tatsächlichen Qualifikationen besitzt. Aber oft hat man auch einfach nicht die Möglichkeit aufzusteigen, weil die Postionen oft besetzt sind - wenn ist nur eine "Nachbesetzung" möglich.
Es wird sich auch selten die Mühe gemacht die gut ausgebildeten Azubis (duales Studium möglich) noch eine Weile zu halten. Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind meistens interner Natur und wenig kommt von externen Trainern (sowas ist oft nur Management und Co. vorbehalten)