Sicher spannend, wenn man Hype-Tech und ständige Veränderung mag
Gut am Arbeitgeber finde ich
Umgang mit Mitarbeitern als Menschen, viele persönliche Freiräume.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mitbestimmungsmöglichkeiten sind oft nur Nebelkerzen, weil sie in den Gremien selber kaum gelebt werden oder die Gremien nicht demokratisch besetzt werden, oder einfach weil die Mitglieder keine Zeit für die Beteiligung eingeräumt bekommen. Erfolgreich durchgesetzte Veränderungen scheint es nur bei Beteiligung einer Führungskraft zu geben.
Verbesserungsvorschläge
Die "Constitution" stärker und reflektierter leben — Freiräume und Verantwortung lassen, aber weniger alleine lassen. Den Mitbestimmungsorganen mehr Raum geben, und diesen auch in der Personaleinsatzplanung vorsehen. Die Gremien, die sich in Richtung Aristokratie entwickeln, wieder offener und transparenter machen.
Arbeitsatmosphäre
Sehr unterschiedlich in Teams. Insgesamt toll, da das Unternehmen viele Freiräume lässt, aber extreme Meetingkultur.
Kommunikation
Kommunikation durch die Führungsetagen ist meistens transparent, aber unidirektional. Kommunikation mit dem Team war mangels der Fähigkeit, zuzuhören, eher nicht so.
Kollegenzusammenhalt
Ich kann nicht für andere Teams sprechen, aber in meinem war sich eigentlich jeder selbst am Nächsten und es wurde keine Gelegenheit ausgelassen, sich opportunistisch beim Division Manager einzuschleimen oder sich in die Pfanne zu hauen. Weil der Personalverantwortliche auch mangels Anwesenheit außer Hörensagen wenig mitbekommen hat, hat das auch ganz gut funktioniert.
Work-Life-Balance
Hier wird wirklich viel getan, auch wenn die sehr offenen Arbeitszeiten doch unter der starren Meetingstruktur leiden.
Vorgesetztenverhalten
Netter Mensch, aber nie da und entsprechend oft durch Hörensagen fehlgeleitet oder ohne eigene Meinung. Das wurde dann als Freiheit für das Team verkauft, aber eigentlich war es einfach nur Missmanagement. Er litt selber unter der Situation, aber das hilft mir als Angestelltem ja auch nicht. Vorher hatte ich noch zwei weitere Personalverantwortlich — der erste wurde meine wichtigste Vertrauensperson im Unternehmen und ist der fairste, hilfsbereiteste Mensch, den ich im Job je kennengelernt habe; die zweite war furchtbar und hat mich mehrmals in den Nervenzusammenbruch getrieben. Also natürlich alles sehr von der Personenkonstellation abhängig.
Interessante Aufgaben
Mein Bereich war für mich zunehmend unspannend, aber die Entwicklungsteams machen denke ich schon coolen Kram.
Umgang mit älteren Kollegen
Konnte bei den wenigen Älteren nie erkennen, dass sie benachteiligt wurden.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt war unter aller Sau und Gehaltssprünge oft an persönliche Leistungen geknüpft, die stark von Dritten abhängig waren.
Image
Es wird viel für das Image getan — manchmal allerdings zu viel, und vieles ist deutlich weniger Gold als es glänzt.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung wurde ziemlich kaputtgespart, das war früher mehr und später nur noch gegenseitig In-House oder wenn wirklich Not am Mann war.