Wissen Sie wirklich was sie wollen?
Verbesserungsvorschläge
Fast drei Stunden, so lange hatte ich noch nie bei einem Vorstellungsgespräch gesessen. Das lag wohl auch daran, dass die beiden Interviewpartner das Gespräch erstaunlich offen, kommunikativ und in einigen Bereichen öfters mal ausschweifend führten. Dennoch verstanden sie es mich mit den vielen Erzählungen nicht zu langweilen. Nach dem üblichen "wer sind wir und wer bist du" gab es einige Fragen und Abläufe aus den gängigen Rekrutierungshandbüchern. Diese wirkten aber nicht penetrant und waren gut zu beantworten. Da offensichtlich die letzte Stellenbesetzung nicht gut klappte, weil viele Dinge im Vorfeld nicht geklärt wurden, gab es viele Erläuterungen zu jedem Aufgabenbereich. Es wurde immer wieder gefragt, ob man sich dies und das auch wirklich zutraut bzw. ausüben möchte. Zwischendurch und anschließend waren auch eigene Fragen erlaubt, die ebenso ausführlich wie ausschweifend beantwortet wurden. Am Ende des Sitzungsmarathons wurden noch oberflächlich einige Konditionen der Stelle angerissen. Insgesamt war das Ganze recht lehrreich und interessant. Einziger negativer Punkt: Die Stelle sollte nur befristet sein. Dies wurde in der Anzeige nicht erwähnt wie sonst üblich. Ob dies bewusst (höherer Bewerbungsdurchsatz) oder Taktik (man kann es ja mal versuchen vielleicht lässt er sich drauf ein) war, bleibt dahin gestellt. Ich tippe in dem Fall mal auf beides. Gefühlsmäßig sagt mir aber das Ganze Verhalten das hier nicht unbedingt mit Ernsthaftigkeit jemand gesucht wurde. Eine Festanstellung bewusst vorzutäuschen ist nicht sonderlich professionell bzw. seriös. Das Verhalten passt aber insgesamt zur Region und deren Einwohner. Ich bin kein Freund von halbgegarten Sachen. Es gibt leider noch genug Leute die sich veralbern lassen.