Großartiger, innovativer Arbeitgeber goes Konzern
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es war eine schön Zeit, leider zu schön um war zu sein. Leider ist auch sevDesk am Ende eben nur ein wirtschaftlich orientiertes Unternehmen das nur an sich selbst denken muss, schlecht gewirtschaftet hat und das die Krise nun erwischt.
Werte hin oder her. Rückblickend verdirbt einem das natürlich die Authentizität und Glaubhaftigkeit der Kultur, die bisher zentraler Teil von allem war.
Arbeitsatmosphäre
Im Team (war) großer Zusammenhalt, Kommunikation auf Augenhöhe mit allen auch über Abteilungen und "Hirarchien" hinweg. An hybriden Teams muss noch gearbeitet werden, es gibt eben einen harten Kern im Office der es Remoties den Arbeitsalltag nicht immer einfach macht. Für alle vor Ort wurde aber super viel angeboten von gemeinsamen Kinogängen, Clubbesuchen oder sportlichen Aktivitäten war alles gegeben. Technische Ausstattung gut. Viel gute Laune, die nach den jüngsten Ereignissen aber sicherlich einigen vergangen sein dürfte.
Kommunikation
Zuletzt wurde viel vom Management wochenlang hinter verschlossenen Türen diskutiert, die selbst verkündeten Deadlines wurden mehrmals einfach nicht eingehalten, der "Operative" hat man (trotz direkter Nachfragen zu eventuell bevorstehenden Kürzungen, die man entrüstet verneint hat) erst am selben Tag den Stellenabbau verkündet. Dazwischen lagen Wochen an zittern und bangen, denn natürlich hatte man den Braten bereits gerochen. Seitdem ist das Vertrauen ein anderes. Absolut konträr der bisherigen Kommunikation, von sevFamily war nicht mehr viel zu spüren.
Kollegenzusammenhalt
Nachdem einige Kollegen von heute auf morgen weg waren, zeigte sich der wahre Wert des Zusammenhalts. Natürlich muss dann jeder schauen wo er bleibt und hat Sorge, selbst ins Visier zu geraten. Am liebsten schnell nach vorne schauen und vergessen scheint hier das Motto, vom Multiplayer ist nicht mehr viel zu spüren gewesen.
Work-Life-Balance
Sehr gut, flexible Arbeitszeiten und "arbeiten von wo du willst" (außer im Ausland) machen's möglich. Typisch der Branche und StartUp getreu gibt es stellenweise super viel zu tun. Dafür kann man, wenn man gut auf sich aufpasst, immer Stunden abbauen (Selbstorganisation is King). Wenn man nicht aufpasst, verliert man sich aber schnell im Arbeitsalltag.
Vorgesetztenverhalten
Führungskräfte sind häufig noch jung in ihrer Rolle und das merkt man auch.
Versprechen vor der Einstellung wurden häufig nicht eingehalten, intransparente Gehälter und unterschiedliche Behandlungen waren oft gesehen. Wer am lautesten schreit, bekommt eben mehr. Grundsätzlich hört einem aber immer jemand zu, sollte etwas sein. Was danach kommt ... variiert.
Umgang mit älteren Kollegen
Gibt es recht wenig, allerdings liegt das nicht an sevDesk. Hier werden alle gleich behandelt. Ob die sich in der manchmal chaotischen und lauten Truppe wohlfühlen würden ist dann natürlich die andere Sache.
Arbeitsbedingungen
Home Office Ausstattung möglich, freie Wahl der Technik, Klima im Office, Vertrauensarbeitszeit, hier gibt's nichts zu meckern.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man arbeitet daran. Alle arbeiten papierlos und an Projekten vor Ort wurde gearbeitet. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage wird hier sicherlich aber erst einmal kein Geld mehr ausgegeben.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter sind nicht die Besten, teilweise liegen Welten zwischen einzelnen Kollegen, frei nach dem Motto dreist kommt weiter.
Image
Bei Kunden und im Arbeitsmarkt vormals wegen der Kultur sehr angesehen. Ob sich das so hält wird man sehen, ich wünsche es den ehemaligen Kollegen. Denn die halten den Laden wirklich zusammen.