Der Claim "glückliche Mitarbeiter" wird intern nicht umgesetzt
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Produkte sind super
- Aufgaben waren abwechslungsreich und interessant
- Nette Kollegen und guter Zusammenhalt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Vorgesetztenverhalten: Micromanagement und unsachliche Kritik waren an der Tagesordnung
- Das Angebot einer "Verlängerung der Probezeit", wobei im gleichen Atemzug zugegeben wurde, dass dies rechtlich ja gar nicht möglich sei.
Verbesserungsvorschläge
- Vorgesetztenverhalten müsste sich massiv verbessern
- Kommunikation müsste klarer und besser werden
- Den Mitarbeitern müsste Wertschätzung entgegen gebracht und fachliches Vertrauen geschenkt werden.
- Prozessoptimierung: Priorisierung von Aufgaben, insbesondere zwischen den Abteilungen.
Arbeitsatmosphäre
Im Arbeitsalltag mit den Kollegen gut, von "oben" kam es immer wieder zu extremem Micromanagement und unsachlicher Kritik, die auch auf vermehrte Nachfrage nicht weiter ausgeführt wurde.
Kommunikation
Regelmäßige Meetings finden zwar statt, allerdings hatte ich als Mitarbeiter nicht unbedingt das Gefühl, alle relevanten Informationen zu erhalten. In Face-to-Face-Meetings mit dem Vorgesetzten keine gute Kommunikationskultur auf Augenhöhe.
Meine direkte Vorgesetzte verließ das Unternehmen kurz nachdem ich angefangen hatte. Da man sich im Vorfeld nicht rechtzeitig um eine Nachfolge gekümmert hatte, war die Abteilung in der Folge monatelang ohne direkten und fachlich qualifizierten Vorgesetzten. Stattdessen übernahm einer der Vorstände ohne entsprechenden fachlichen Background diese Aufgabe. Im Alltag brachte er sich nicht stark ein und die Abteilung organisierte sich selbst, allerdings wurden regelmäßig Arbeitsergebnisse vom Vorgesetzten sehr subjektiv und oftmals ohne sachliche Begründung kritisiert. Wiederholtes Ansprechen der Situation führte hier leider zu keiner Änderung der alltäglichen Feedbackkultur. Durch diese Art der Kommunikation konnte sich keine Vertrauensbasis zwischen mir und dem Vorgesetzten einstellen.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Kollegen war gut. Allerdings hatten viele einen sehr hohen Workload. Der daraus resultierende Druck führte vereinzelt zu angespannten Arbeitsprozessen.
Work-Life-Balance
Prinzipiell gut, allerdings wurde im Verlauf meines Arbeitsverhältnisses vor allem gegen Ende immer wieder suggeriert, dass man seinen Einsatz für die Arbeit in erster Linie durch lange Anwesenheit im Büro unter Beweis stellen müsse.
Man erhält 28 Urlaubstage, allerdings gibt es von Oktober bis Dezember eine De-facto-Urlaubssperre: Bereits ein Urlaub, der vier Tage in den Oktober hineinreichen würde, wurde abgelehnt. Da es gleichzeitig nicht gestattet ist, seinen Urlaub ins neue Jahr zu übertragen, machen diese doch sehr strikten Regelungen die Urlaubsplanung etwas kompliziert.
Vorgesetztenverhalten
Leider eine Katastrophe, was sich auch in einer sehr hohen Fluktuation in der Abteilung widerspiegelte: In den sechs Monaten, die ich im Unternehmen war, haben alleine in meiner kleinen Abteilung drei von fünf Mitarbeitern das Unternehmen verlassen.
Darüber hinaus zweifelhafter Umgang mit Arbeitsverträgen.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben waren im Großen und Ganzen interessant und abwechslungsreich, auch wenn der Arbeitsanfall für die sehr kleine Abteilung zu hoch war.
Gleichberechtigung
Die überwältigende Mehrheit der Führungspositionen war von Männern besetzt.
Umgang mit älteren Kollegen
Kaum ältere Kollegen im Unternehmen
Arbeitsbedingungen
Die technische Ausstattung ist gut, im Großraumbüro ist es relativ laut. Da das Büro sich im Dachgeschoss befindet, wird es im Sommer extrem heiß. Bitten von Seiten der Mitarbeiter, eine Klimaanlage zu installieren, werden nicht ernst genommen.
Stattdessen wurde die Regelung eingeführt, dass man bei extremer Hitze Home Office machen könne. Wenn ich dieses Angebot wahrnahm, wurde das allerdings missbilligt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wenn überhaupt, kommen hier kleinere Vorschläge von Seiten der Mitarbeiter, die zum Teil auch umgesetzt werden. Grundsätzlich aber kein großes Thema.
Gehalt/Sozialleistungen
Faires Gehalt, und die Mitarbeiter erhalten auch die "eigenen" Produkte, also die Lunchit App für den Zuschuss zum Mittagessen und die SpenditCard für monatliche Sachbezüge.
Image
Da die Produkte des Unternehmens für das Thema "Glückliche Mitarbeiter" stehen, wird dies auch im nach außen getragenen Image des Unternehmens groß geschrieben. Schade, dass diese Werte nach innen nicht gelebt werden!