Firmenkultur ist mehr als Schlagworte auf Hochglanzfolien
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gehalt und Benefits, Kantine, Sport- und Gesundheitsangebote
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
die tatsächliche gelebte Firmenkultur (hinter den Hochglanzfolien), die mir prinzipiell widerstrebt
Verbesserungsvorschläge
Die Firmenkultur ist im Kern nicht auf positive, kooperative Führung, Qualität und nachhaltige Entwicklung ausgelegt. Das zu ändern halte ich für sehr schwierig wenn nicht unmöglich.
Arbeitsatmosphäre
Angst, Frustration, mangelhafte Qualifikation und Druck äussern sich in unkollegialem Verhalten und zahlreichen Krankenständen
Kommunikation
Hochglanzpolierte sinnentleerte Phrasen werden bei jeder Gelegenheit lieblos herunter gebetet;
sonst herrscht maximale Intransparenz: hinter verschlossenen Türen mauscheln einzelne "Auserwählte" Entscheidungen und Strategien aus, die im Anschluss nicht kommuniziert werden. Es wird allerdings erwartet, dass alles rasch umgesetzt wird.... wenig überraschend führt das zu Problemen.
Kollegenzusammenhalt
Ich habe selten so unkollegiales Verhalten, soviel Streit, Mißgunst und Intrigen erlebt; Es gibt keine Organigramme (vom obersten Mgm so gewünscht) das heißt, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten sind völlig nebulös. Geschickt nutzen das einige aus, um minderwertige Qualität der Arbeit zu verschleiern und eigene Fehler Unbeteiligten in die Schuhe zu schieben. Die Führungsriege toleriert und fördert dieses Verhalten. Ich selbst wurde als FK aufgefordert, dies zu tun.
Radikale und rücksichtslose Re-strukturierungsprogramme in der Vergangenheit haben das Ihrige getan, um die Teams nachhaltig zu zerrütten.
Work-Life-Balance
Die negative Arbeitsatmosphäre beeinträchtigt und belastet das insgesamte Befinden. Die Arbeitslast an sich ist normal.
Vorgesetztenverhalten
Mein direkter Vorgesetzter ist fachlich sehr versiert und erfahren. Allerdings hat er kaum Zeit und ist räumlich sehr weit entfernt (anderes Land). Insgesamt geringe Unterstützung, wenig sinnvolles/hilfreiches Feedback, keine klare und nachhaltigen Erfolg versprechende Linie (fehlende Jobdescription, keine konkreten Zielvereinbarungen oder Erwartungsgespräche, unklare und verworrene Zuständigkeiten und Berichtslinien), häufige Wechsel (radikaler Austausch ganzer Führungslinien) mit damit einhergehender "Strategie" Änderung;
Fehler, Probleme und Mißstände/Mißwirtschaft werden verschleiert und vertuscht, die verantwortlichen Personen protegiert. Das senior Mgm ist offenbar nicht in der Lage (oder Willens) das zu erkennen.
Gute Qualität, nachhaltiges Arbeiten, motivierende Mitarbeiter*Innen Führung, offener Führungsstil oder kollegiales Verhalten wird nicht wertgeschätzt sondern im Gegenteil aktiv unterbunden. Kritische Stimmen werden zum Schweigen gebracht (notfalls durch Kündigung).
Berater*Innen geben teilweise haarsträubenden Input, der aber maßgeblichen Einfluß auf Entscheidungen hat.
Interessante Aufgaben
Kaum Projekte, keine Pipeline, keine Strategie, keine Zukunfts-Visionen. In einigen Nischen kann man interessante Tätigkeiten finden
Gleichberechtigung
Obere Führungsebenen klar männlich dominiert, keine wahrnehmbaren Frauenförderprogramme, wenig kulturelle Vielfalt, Englisch als Arbeitssprache nicht verbreitet (problematisch, da FK mittlerweile großteils kein Deutsch sprechen)
Umgang mit älteren Kollegen
keine Altersteilzeit Modelle; meine älteren Mitarbeiter*innen werden von meinem Management weniger als Erfahrungs und Wissensträger sondern eher als Kostentreiber wahrgenommen;
Arbeitsbedingungen
relative neue Gebäude, gute technische Infrastruktur; gute Kantine, Gesundheitsprogramme
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umwelt: Nachhaltigkeit ist das neue "Buzzword", steckt zT noch in den Kinderschuhen
Sozial: gering
Gehalt/Sozialleistungen
Top Gehalt
Image
Durch schlechte Presse in der Vergangenheit kein gutes Image. Leider hat sich der schlechte Ruf für mich bestätigt.
Karriere/Weiterbildung
für mich persönlich sind keine Karriere Möglichkeiten ersichtlich;
Weiterbildungsbudget wurde gekappt, Keine Ausbildung der Führungskräfte vorgesehen; ich habe Teamleiter*innen unter mir, die noch nie irgend eine Art von Führungskräfte Training erhalten hatten