Klar: nicht alles ist perfekt, einiges auch mal schlecht. Aber es gibt fantastische Kollegen, man lernt jeden Tag dazu
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man wird schnell aufgenommen, der Social Fit der meisten KollegInnen ist gut. Man bekommt viel Verantwortung, was positiv aber auch schwierig sein kann.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Timings, Prozesse, Bezahlung und die Work-Life-Balance sind nicht wirklich gut. Wenn man bedenkt, dass SP eine überdurchschnittlich gute Designagentur ist und unbestritten super Arbeit abliefert, sollten die obigen Punkte auch überdurchschnittlich gut sein.
Verbesserungsvorschläge
Ihr macht schon vieles richtig und ich sehe bei vielen kritisierten Punkten auch Euer Bemühen … es ist nicht leicht eine Agentur mit 100 Mitarbeitern zu führen und dabei jedem gerecht zu werden. Ich würde euch aber wünschen, dass ihr als Team wieder mehr zueinander findet und das Wir-Gefühl, das ich bei euch immer geschätzt habe, zurückkommt. Beide Standorte haben eine super Truppe und tolle Menschen, die fachlich und menschlich alle top sind. Ich bin mir sicher, dass auch die Führungspersonen das so sehen … also mein Tipp an euch: lasst das die KollegInnen spüren. Gebt ihnen das Gefühl, dass ihr sie braucht und dass sie gute Arbeit machen. Denn das tun sie, das wisst ihr ;-)
Arbeitsatmosphäre
Ich war in den letzten 7 Jahren an beiden Standorten: in Berlin und Stuttgart und natürlich auch Remote. Zum einen muss man sagen, dass es sich zwar standortübergreifend wie eine Agentur anfühlt, aber Berlin und Stuttgart sich doch sehr von der Athmosphäre unterscheiden. Das liegt zum einen an den Agenturräumen (zu meiner Zeit in BER noch in den Hackeschen Höfen), zum anderen aber auch an den Kollegen. Ich fühlte mich an beiden Standorten immer wohl, man kam – wenn man es denn will – mit den KollegInnen in Kontakt und war schnell Teil des Teams. Es wird schon häufig still und konzentriert gearbeitet und man kann eine Nadel fallen hören, aber es gibt auch oft genug die Quatschphasen in denen man lacht, rumalbert oder miteinander quatscht. Es sind eben Großraumbüros und man muss Rücksicht nehmen, das wird aber gemacht. Die Stimmung ist aber durchaus auch manchmal etwas seltsam, es wabern ungesagte Dinge und Unzufriedenheit durch die Räume, und man weiß manchmal nicht so richtig wie man das einordnen und damit umgehen soll (siehe Kommunikation).
Kommunikation
Hier ist durchaus Potenzial, dass offener miteinander geredet wird und zwar komplett Teamübergreifend. Miteinander und nicht nur leise im Flurfunk oder Top-Down. Nur so kann ein Wir-Gefühl entstehen. Mir ist es immer wichtig, dass jeder weiß was Phase ist und wie die Projekte laufen, ohne dass KollegIn A etwas weiß, was KollegIn B nicht weiß. Das ist leider nicht immer so, häufig bekommt man Infos nur in Ansätzen. Oft spürt man, dass die Stimmung leicht angespannt ist oder etwas nicht ganz rund läuft, hat aber keine Ahnung warum. Das empfinde ich oft als etwas unangenehm, weil man wie auf rohen Eiern unterwegs ist und gar nicht weiß, wie die Stimmung ist, bzw. warum sie nicht so gut ist.
Kollegenzusammenhalt
Ich kann ehrlich gesagt viele negative Erfahrungen nicht nachvollziehen. Zumindest ich hatte immer den Eindruck, dass zusammen und nicht gegeneinander gearbeitet wird. In jedem Projektteam kam ich gut klar, mit jedem hätte ich problemlos ein Feierabendbier getrunken. Es gibt die lauteren, die mehr Wind machen und die leiseren, die im Stillen gute Arbeit abliefern. Beide KollegInnen-Typen gibt es, aber ich hatte nie das Gefühl, dass es mit Ellbogen zuging. Ich fühlte mich respektiert, auch wenn das nicht immer offen gesagt oder in Feedbacks kommuniziert wurde.
Work-Life-Balance
Man kann es erahnen: natürlich nicht wirklich gut. Designbranche halt :) Verglichen mit anderen Agenturen ist das allerdings absoluter Durchschnitt. Zur Wahrheit gehört aber auch: hier war es subjektiv vor einigen Jahren noch deutlich besser und angenehmer. Ich nehme seit einiger Zeit etwas mehr Druck wahr und Projektprozesse, Teamgrößen und Timings sind schon oft extrem straff angelegt, was kaum ohne Wochenendarbeit oder Überstunden zu schaffen ist. Das muss wirklich besser werden, wenn man die Fluktuation und die Stimmung verbessern will.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt fantastische und fachlich wie menschlich beeindruckende Menschen bei SP, bei anderen ist aber noch Luft nach oben. Ein besonderes NoGo oder unfaires Verhalten habe ich nie erlebt.
Interessante Aufgaben
Meiner Meinung nach ein großes Plus bei SP. In jedem Projekt, ob für das kleine Startup oder für den Großkonzern kann man lernen, sich weiterentwickeln und an teilweise wirklich spannenden Projekten für tolle Marken / Kunden arbeiten.
Gleichberechtigung
Als Mann kann ich das vermutlich nur bedingt bewerten. Insgesamt ist das Geschlechterverhältnis ausgeglichen, die führenden Positionen könnten aber sicher mehr Diversität vertragen.
Umgang mit älteren Kollegen
Es sind nicht viele ältere Kollegen, was aber auch ein Stück weit am Gewerk und der Branche liegt, das sieht bei den anderen Agenturen nicht anders aus. Mit den älteren Kollegen wurde aber so wie ich es erlebt habe immer gut umgegangen und vor allem die alten Hasen in Stuttgart bspw. in der Produktion wurden immer sehr respektiert.
Arbeitsbedingungen
Die Büroräume in den Hackeschen Höfen waren zwar urig, aber es war nervig mal einen ruhigen Ort für einen Call zu finden. In Stuttgart ist es Großraum und auch mal trubelig. Die Stühle in Berlin sind eine Zumutung und es ist schon echt übel, dass man da 8 Stunden (plus Überstunden) drauf sitzen muss. Kaffee, Obst, Wasser und Getränke sind nice, aber ehrlich: das ist Standard und reicht alleine nicht aus. Die Ausstattung könnte sehr viel komfortabler sein.