Wenn man den Mindestlohn haben möchte, ist es nicht notwendig dafür an 3 von 4 Samstagen zu arbeiten.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es herrscht nicht die Mischung aus Druck, Gewalt und Terror, für die sich die Call-Center-Branche einen Namen gemacht hat, und es wird ausnahmsweise nicht mehr verlangt als bezahlt wird.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die viele Wochenendarbeit, die Bezahlung, den Informationsfluss, das Arbeitsmaterial und insbesondere die miesen Schulungen.
Verbesserungsvorschläge
Bessere Schulungen, bessere Work-Life-Balance und den Mitarbeitern die Informationen zur Verfügung stellen, die diese für ihre tägliche Arbeit brauchen.
Arbeitsatmosphäre
Bei der Telefonie für Versandhäuser sind 100 - 120 Anrufe pro Tag normal und man muss sich auf Pause schalten, wenn man einen Schluck Wasser trinken will.
Kommunikation
Die firmeninterne Kommunikation und der Informationsfluss von den Auftraggebern zu den Agenten ist eine einzige Katastrophe.
Kollegenzusammenhalt
Ein sehr kollegiales Verhalten auch über die Teams hinaus, eine sehr angenehme Arbeitsatmosphäre. Freundschaften zu schließen ist aber schwer, die Mitarbeiterfluktuation ist sehr hoch.
Work-Life-Balance
Nur jeder 4. Samstag ist frei, die Wochenenden dann ist aber das Wochenende lang und der Freitag der Montag der Ausgleichstag für den Samstag. Das Jahr ist bereits mit einem rollierenden Plan durchgeplant, in dem keine Feiertage erwähnt sind und daher auch keine Ausgleichstage für die Feiertage, diese müssen einzeln erfragt werden. Ob der Urlaub genehmigt wurde, erfährt man sehr kurzftistig und ohne das Datum (also am besten den Antrag abfotografieren!). In den gerden Kalenderwochen kann der Sonntag gearbeitet werden, das gibt da auch Zuschläge, aber keinen Ausgleichstag, da es freiwillige Mehrarbeit ist.
Vorgesetztenverhalten
Unterschiedlich. Manche sind wirklich gute Vorgesetzte, andere sind grauenvolle Personen, die keinen Hehl daraus machen, dass sie nicht das geringste von den Mitarbeitern halten.
Interessante Aufgaben
Call-Center halt
Gleichberechtigung
Die Geschlechter oder ein Migrationshintergrund spielen keine Rolle beim Umgang mit den Mitarbeitern und unter den Mitarbeitern, da ist alles wirklich sehr gut. Die Steuerung ist aber sehr unausgewogen. Manche Kollegen bekommen 2-3 Anrufe pro Stunde und bei anderen, die das gleiche Projekt telefonieren, kommen die Anrufe Schlag auf Schlag. Diese Unausgewogenheit scheint auch niemandem aufzufallen.
Umgang mit älteren Kollegen
Tadellos
Arbeitsbedingungen
Das Arbeitsmaterial ist das Billigste vom billigen. Gebrauchte Rechner, die 15-20 Minuten zum Starten brauchen, schlechte Kopien, miese Schulungen. Die Schallschutzwände zwischen den Arbeitsplätzen taugen nicht viel, dadurch ist es unangenehm laut im Callraum. Die Stühle sind viel zu klein, auch wenn sie auf die maximale Höhe eingestellt werden. Das ist sehr unbequem und auf die Dauer schmerzhaft.
Am Anfang ein Crashkurs, dann heißt Schulung, dass einem kommentarlos eine Klickanleitung hingelegt wird. Nach Testanrufen werden auch Dinge angekreidet, die noch nie erwähnt wurden und die alle Kollegen unterschiedlich machen. Es sollen Zusatzleistungen angeboten werden, über die die Mitarbeiter keine Informationen bekommen haben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mir wäre nicht aufgefallen, dass es so etwas hier überhaupt gibt.
Gehalt/Sozialleistungen
Immerhin etwas über Mindestlohn.
Image
Call-Center halt
Karriere/Weiterbildung
Call-Center halt