Die Zahlen sind wichtig und nicht der Mitarbeiter
Gut am Arbeitgeber finde ich
kostenloses Obst und Getränke, technische Ausstattung, pünktliche Gehaltszahlung
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Immenser Druck, Misstrauenskultur, Förderung von Opportunisten und nicht der Fähigsten, der Wert des Mitarbeiters berechnet sich an FTEs, wer kritisiert, muss um seinen Arbeitsplatz fürchten
Verbesserungsvorschläge
Kritik zulassen; nicht ständig die Marschrichtung ändern; Vertrieb, Recruiting und Niederlassungs- Backoffice sind gleichberechtigt (Vertrieb wird hier sowohl monetär als auch in der allgemeinen Behandlung bevorzugt, warum auch immer, da dies bei der derzeitigen Arbeitsmarktlage der einfachste Job ist)
Arbeitsatmosphäre
Sobald meine eher negative Bewertung vom Unternehmen wahrgenommen wird, werden mehrere Mitarbeiter der Marketingabteilung in Dortmund damit beauftragt, die Scharte wieder auszuwetzen. Dann entstehen unglaubwürdige Kommentare wie "Wenn man sich am Sonntag schon auf Montag freut.." Lustigerweise brüstet sich die Unternehmesführung mit diesen Bewertungen, die auf Anweisung angefertigt werden und keineswegs die Realität widerspiegeln. Eventuell werden meine Texte auf Betreiben der Unternehmensführung gelöscht. Es ist schwer, für mich, für das Unternehmen, dem ich schon eine Weile angehöre, eine Bewertung zu formulieren, die den hier geltenden Regeln entspricht.
Leider hat sich die Atmosphäre im letzten Jahr bis heute extrem verschlechtert. Dem Mitarbeiter wird im Allgemeinen unterstellt, nicht genügend für sein Gehalt zu tun. Ein beliebter Spruch ist: "Da ist noch Luft nach oben" . Es herrscht inzwischen ein absolutes Misstrauen gegenüber der Redlichkeit der Mitarbeiter, die durch extremes und in die Tiefe gehendes Controlling mit der dazu gehörigen Berichterstattung untermauert wird. Es gibt allerdings von mir nicht die schlechteste Punktzahl, da die Atmosphäre von guten Service Center Managern neutralisiert werden kann, welche die Vorgaben der Unternehmensführung nicht eins zu eins an die Mitarbeiter weitergeben.
Kommunikation
Über das Thema "Company Calls" und deren z.T. fragwürdige Inhalte haben meine Vorredner schon ausführlich gesprochen. Die Kommunikation in den Service Centern besteht aus Rechtfertigung und Anschuldigung ("ich konnte nicht, weil der hat..)
Kollegenzusammenhalt
Not schweißt zusammen. Aber im Prinzip ist sich jeder selbst am nächsten. Konkurrenz wird gefördert, eine Zusammenarbeit der Niederlassungen ist nur in der Theorie gewünscht.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeiten von 8:30 - 18:00 Uhr sind starr. es gibt Niederlassungen, die sich für freitags eine kürzere Arbeitszeit erkämpft haben, allerdings beträgt die Regelarbeitszeit immer mehr als 40h/Woche. Gern kann man auch früher kommen und später gehen. Dann zeigt man Einsatz für das Unternehmen und hat "Drive". Über Männer, die Elternzeit nehmen, wird sich öffentlich lustig gemacht. Es gilt die Devise: Einmal topit, immer topit, gern auch am Wochenende.
Wenige Mitarbeiter haben eigene Arbeitszeitmodelle, die sich an die persönliche Lebensbedingungen anpassen, daher die 2 Sterne.
Vorgesetztenverhalten
Hier kommt es auf den jeweiligen Service Center Manager an. Leider bleiben nur diejenigen im Unternehmen, die sich absolut der Unternehmensleitung und deren autokratischer Führungsmoral unterwerfen. Opportunisten sind beliebt und werden gefördert.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben im Recruiting und Vertrieb sind prinzipiell spannend, wenn es noch eine Autonomie in der Ausübung der Tätigkeit geben würde. Allerdings wird durch den Zwang, bestimmte Zahlenwerte in bestimmten Kategorien zu erreichen, die Freiheit der Ausübung sehr eingeschränkt, da jeder damit beschäftigt ist, im System nachweisbare KPIs zu erzielen.
Gleichberechtigung
Leider wurde der Kommentar über das Frauenbild des Unternehmens auf Wunsch von top itservices gelöscht. Daher werde ich mich darüber nicht weiter auslassen.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Alter ist prinzipiell egal, obwohl es nicht so viele Kollegen/innen gibt, die älter als 45 sind. Nur wer die KPIs erfüllt und/oder die Sprache des Vorstands spricht, bleibt im Unternehmen.
Arbeitsbedingungen
Gute Büroausstattung. Es gibt leider hauptsächlich Großraumbüros, aber auch Niederlassungen mit nur 2-3 Personen in einem Büro. 4 Bildschirme und neue Technik. Die Rahmenbedingungen wie z.B.Arbeitszeiten (von 8:30 - 18:00), gläserner Mitarbeiter (das System mit dem gearbeitet wird, ist so komplex, dass es jeden Klick aufzeichnet und auswertbar macht), machen das Arbeiten leider nicht angenehmer sondern geben das Gefühl der unablässigen Kontrolle und ständigen gewünschten Verfügbarkeit.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wie schon Vorkommentatoren geschrieben haben, werden Dienstfahrten über hunderte Kilometer für einen einzigen Termin forciert. Die Unternehmensführung druckt sich hunderte von Seiten Berichte der Vertriebler aus, die dann nach der Menge der Leerzeichen bewertet werden. Internes Sozialbewusstsein gibt es nicht. Die Kündigung von Mitarbeitern jenseits des Sozialplans ist gang und gäbe.
Gehalt/Sozialleistungen
Im unteren Niveau. Als Einstieg nach dem Studium ist es ok. Sozialleistungen gibt es (VL, Zuschuss zum Kindergartengeld), allerdings wird damit nicht offen umgegangen. Das Unternehmen hält sich da bedeckt, es könnte ja jemand beantragen.
Image
Personaldienstleisterimage eben. Man muss sich im Verwandten- und Bekanntenkreis immer rechtfertigen und erklären, was man macht.
Karriere/Weiterbildung
Die interne Academy kümmert sich um neue Mitarbeiter, die tiefgehende Tests über sich ergehen lassen müssen. Ist man erstmal längere Zeit im Unternehmen läuft man ohne Weiterbildung so mit. Auf Rückfrage für Weiterbildung zu bestimmten Themen oder Weiterbildungswünschen heißt es: Ist derzeit nicht geplant, aber danke für die Anregung. Es gibt eine Förderung eines kleinen Personenkreises, der sich leider nicht durch Leistung, sondern durch Nähe zur Führung qualifiziert.