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Bewertung

Es ginge noch viel besser, wenn man nur wollte

1,9
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich IT bei uniVersa Versicherung a.G. in Nürnberg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Tradition wird betont. Zentrale Lage in Nürnberg. U-Bahn, Straßenbahn, Bus, E-Roller, VAG-Leihräder halten direkt vor dem Haus. Überschaubare Firmengröße. Selbständige und unabhängige Unternehmen, als VVaG nicht börsennotiert und daher nur ihren Kunden verpflichtet und keinen Spekulanten ausgeliefert. Gute Reputation in der Sparte KV. Gute Betriebskantine. Steuersparmodelle für Unternehmen werden branchenüblich genutzt, z. B. durch Betriebliches Gesundheitsmanagement.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Wer keinen Rang in der Hierarchie hat, wird nicht ernst genommen. Da hat sich seit 1843 nichts dran geändert. Folglich laufen auch persönlichkeitsbildende Maßnahmen, wie z. B. das groß aufgemachte neue Führungsverständnis, mit vollem Schub ins Leere, solche Dinge werden nämlich nicht gelebt. Auch das sogenannte 'Dialogteam', das die innerbetriebliche Kommunikation ankurbeln sollte, ist - kaum, dass es gestartet war - schon wieder Geschichte. Man tut zwar für die Presse so, als fühle man sich des Praktizierens sozialer Verantwortung verpflichtet und veranstaltet jedes Jahr einen sogenannten Freiwilligentag an einem Samstag, an dem die Mitarbeiter alte Menschen beim Kaffeetrinken begleiten oder mal einen Zaun in einem Jugendzentrum streichen oder mit Obdachlosen Fußball spielen oder in einer Kita die Hecken schneiden oder mit Rollstuhlfahrern beim Fotoshooting für die Hauszeitung posen können, aber wenn man den Mitarbeitern dafür keinen Tag Sonderurlaub als Belohnung anböte, quälte sich wahrscheinlich niemand Samstag morgens aus seiner Koje. Jeder Kostenstellenverantwortliche denkt nur daran, seine Kostenstelle sauber zu halten, aber blickt nicht über den Rand seiner heilen kleinen Welt. Die Firmengruppe hat auch einen Betriebsrat. Der ist aber nur eine arbeitgeberhörige Kaffeerunde. Es gibt in den Büros der normalen Mitarbeiter keine Klimaanlagen - bei hochsommerlichen Temperaturen arbeitet man garend im eigenen Saft am Rande des Zusammenbruchs. Ältere Mitarbeiter werden zum Scannen oder Aktensortieren eingesetzt, anstatt sie wertschätzend zu beschäftigen. Karriere machen tut man, wenn überhaupt, nicht etwa über Qualifikationen, die interessieren nämlich leider niemand, und außerdem hat schon jeder mehrere. Karriere macht man entweder über die Methodik, sich jahrelang in Demutshaltung auf der Schleimspur seines persönlichen Gönners solange fortzubewegen, bis es endlich klappt oder man bereitet der Person, die einem zum Vorwärtskommen behilflich sein muss, jeden Tag einen glücklichen Tag ohne Widerworte. Eigene Meinung oder gar Querdenken sind nämlich nicht gefragt, Befehle werden von oben nach unten durchgereicht, auch wenn die Hochglanzbroschüren und Stellenausschreibungen etwas ganz anderes verkünden. Folglich haben natürlich auch die 'Führungskräfte' keine von der Vorstandsmeinung abweichende eigene Meinung, denn das würde zwangsläufig das Edeka bedeuten. Dem Zeitgeist entsprechend beschäftigt sich die Geschäftsleitung auch mit 'Agilität', also mit 'agiles Arbeiten' und 'agiles Führen'. Hartnäckig hält sich der Irrglaube, man müsse nur keine Krawatte mehr tragen, jeden duzen und die Brogues gegen Turnschuhe eintauschen - schon sei man agil unterwegs. Aktuelle Änderungen an der Aufbauorganisation hin zu mehr unnötigen Hierarchiestufen zeigen indes eindrucksvoll, dass hier noch erheblicher Beratungsbedarf besteht. Oder wird dem Thema bewusst nur auf die unteren Ränge begrenzt Zuneigung gewährt? Getreu dem Motto "Lasst sie ruhig spinnen. Hauptsache, die Arbeit wird gemacht, egal wie"? Ständige Reorganisationen und kontinuierliche Verschlimmbesserungsprozesse zermürben und demotivieren viele Mitarbeiter, Gruppen- oder komplette Abteilungsumzüge sind ständige Begleiterscheinungen. So kann man die verschiedenen Stockwerke und Flure des Hauses auch mal kennenlernen, wie ein Handwerksbursch auf der Walz die Welt. Auch die alte Bausubstanz freut sich über ständige Renovierungen, werden doch bei jedem Umzug bestehende Zwischenwände herausgerissen und neu an anderer Stelle wieder errichtet und abgewohnte Büros dadurch neu tapeziert und gestrichen. Dem Zeitgeist entsprechend beschäftigt sich die Geschäftsleitung auch mit dem Thema 'Neues Arbeiten', also mit der Transformation angestammter und vereinzelt liebevoll gestalteter Arbeitsplätze in unpersönliche Wenn-ich-morgen-reinkomme-weiß-ich-noch-nicht-wo-ich-sitzen-werde-Arbeitsplätze. Intelligente Menschen wissen natürlich schon seit den 70er Jahren, wo das Thema bereits erschöpfend arbeitswissenschaftlich ausgeforscht wurde, dass sich in einem solchen Klima weder Kreativität noch Produktivität entwickeln können; die anderen werden es eben begreifen lernen. Schade nur, dass einmal zum Erlangen der Kenntnis über diese Tatsache personelle Aufwände und Sachkosten generiert werden dürfen und zum Rückbauen des eingeschlagenen Irrweges später nochmal. So will nämlich niemand arbeiten - nicht mal die GenZ.

Verbesserungsvorschläge

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Sehr viel mehr Sorgfalt an den Tag legen bei der Auswahl von Führungskräften. Ein Bachelor- oder sonstiger Titel, kombiniert mit flotten Anglizismen aus der Scrum-Bibel oder aufgeschnappt im letzten Workshop mit dem Externen oder einfach sinnfreies Alphatier-Dampfgeplauder aus dem letzten Führungskräfteseminar machen nämlich noch lange keine gute Führungskraft. Da hilft es auch wenig, wenn man gekünstelt ein feines Anzüglein spazieren trägt. Was dringend gebraucht wird, sind Leute mit ausgeprägter Sozialkompetenz.
Mehr Wertschätzung gegenüber älteren und erfahrenen Mitarbeitern aufbringen.
Wenn schon Freiwilligentage zur Selbstdarstellung in Sachen 'soziale Verantwortung', dann bitte wirklich freiwillig und ohne Sonderurlaub ausloben - man wird überrascht sein, wie wenige sich dann melden. Ist zwar schlecht für die Presse, wäre aber ehrlich gegenüber sich selbst.
Das ehemals 14. Monatsgehalt wieder aktivieren. Das sollte im Jahr 1 nach dem medienwirksam platzierten, zweiten erfolgreichsten Geschäftsjahr der Firmengeschichte kein Problem sein.
Freie Internetnutzung und freies WLAN für freie Bürger am Arbeitsplatz. Wir haben 2023 und nicht 1843, und 'Digitalisierung' ist ja bekanntlich das größte jemals landauf, landab durch die Dörfer getriebene Borstentier aller Zeiten. Wobei... aktuell schickt sich das Schlagwort 'Nachhaltigkeit' an, die Führung zu übernehmen, obwohl keiner so recht weiß, was das eigentlich ist. Nicht mal die BaFin.
Büroräume klimatisieren, der Klimawandel ist angekommen.
2/3 der 'Führungskräfte' zurück ins Glied schicken, die Führungskultur ändern und dann sozialkompetente Leute ranlassen.
Den Speiseplan des Casinos an die Wetterlage anpassen. Keiner will fette Pommes oder ein Schäufele bei hochsommerlichen Temperaturen reinpressen.
Nicht alles outsourcen, was man selber besser kann, z. B. Drucken.
IT-Kompetenz innerhalb der Leitungsebene aufbauen.
Den gerne zitierten Anspruch des Qualitätsversicherers auch über die Kundenkommunikation herausstellen. Keiner, der eine Police der uniVersa in Händen hält, käme auf die Idee, anzunehmen, diese stamme von einem Qualitätsversicherer; hat sie doch eher Ähnlichkeit mit einer billigen Massendrucksache denn mit einem schriftlichen Wert- oder Einstandsversprechen. Wenigstens das Firmenlogo sowie nicht krakelige Faksimile in der Unternehmensfarbe - soviel sollte einem die kühne Behauptung 'Weil Qualität uns verbindet' schon wert sein!
Keine Produkte entwickeln, die die Welt nicht braucht, nur weil es die anderen so vormachen, sondern den Versicherungsgedanken konsequent wieder ernst nehmen: nicht der Kunde hat das (Kapitalanlage-)Risiko zu tragen, sondern der Versicherer! Was macht ein Kunde mit 80 % oder noch weniger Beitragserhaltungsgarantie? Richtig: ein dummes Gesicht!
Sinnfreies Verwenden von Anglizismen im deutschsprachigen Raum sollen wohl den Eindruck von 'modern' und 'jugendfrisch' vermitteln, sind aber oft einfach nur peinlich. Statt eines 'Wisdom Wednesday' bräuchte es vielleicht eher mal einen 'Brain Reconfiguring Day', egal an welchem Wochentag.
Nicht für jedes noch so kleine Vorhaben externe Berater einkaufen. Die eigenen Mitarbeiter können das mindestens ebenso gut, deren Kosten sind bereits durch das Gehalt abgegolten, und Programmier- und Prozesswissen bleiben im Haus. Das eingesparte Beratergeld lieber als zusätzliche jährliche Sonderzahlung an die Belegschaft ausschütten.
Ehrlich kommunizieren. Die Ausrede 'Wir wollen unsere erfahrenen Mitarbeiter im Unternehmen halten' für das Abschaffen von Altersteilzeitangeboten hat eh nur Gelächter in der älteren Belegschaft ausgelöst. Ob man sich mit derlei Sozialabbau weiterhin als 'Traumarbeitgeber', 'Leading Employer' o. ä. am Bewerbermarkt wird präsentieren können? Heutzutage sind 'Homeoffice', 'Altersteilzeit', 'schickes Einzelbüro', 'freies Wlan und Internet', 'freie Getränke' und ähnliche Angebote entscheidende Wettbewerbsfaktoren im Kampf um Talente, ein abgenudelter Kickertisch, eine Dartscheibe und ein Büchertauschregal in der Kantine reichen da nicht mehr. Aber halt - wir haben ja noch einen labbrigen Massagestuhl im Keller...


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