Gute Ansätze - geblockt durch veraltete Strukturen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der soziale und angenehme Umgang miteinander innerhalb der IT. Wenig Druck beim Arbeiten.
Die Kantine ist wirklich gut!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Veraltete Strukturen und Machtgefälle - Servant Leadership ist nicht überall zu finden. Es wird in Projekten gedacht und nicht in Teams - diese werden nach Zusammenarbeit einfach aufgebrochen und in neue Projekte gesteckt. Das Phasenmodell nach Tuckman scheint völlig unbekannt zu sein.
Verbesserungsvorschläge
Moderner werden und den ITlern zuhören. Es muss dringend nachgebessert, wenn man am Markt bestehen möchte und nicht irgendwann ohne IT-Fachkräfte dastehen möchte. Hier sollten die Impulse der neuen Mitarbeiter und der Coronazeit genutzt werden und nicht geblockt, weil man an alten Wertvorstellungen hängen geblieben ist und einfach nur alles wieder so werden soll wie vorher. Auch aus jeder Kündigung etwas mitnehmen und zuhören.
Arbeitsatmosphäre
Sehr netter und angenehmer Umgang innerhalb der IT. In anderen Abteilungen ist es da deutlich förmlicher. In der Kommunikation mit anderen Abteilungen ist ein Sie die Standardanrede.
Die Atmosphäre ist derzeit stark geprägt durch interne Kämpfe zwischen der IT und der Personalabteilung die neue Arbeitsweisen eher blockt.
Kommunikation
Es gibt hin und wieder unternehmensweite Videos, in denen man nicht müde wird klarzustellen wie furchtbar es ist das online machen zu müssen, anstatt dieses auch als Chance zu sehen. Abteilungsintern ist man bemüht viel Informationen persönlich oder per Videocall an die Mitarbeiter zu bringen - da wird derzeit auch noch umstrukturiert und man ist auf einem guten Weg.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb der IT wirklich gut. Es ist jeder ansprechbar und immer freundlich. Außerhalb der IT beschränkt man sich auf das fachliche. Man merkt bei anderen Abteilungen, dass IT nur Mittel zum Zweck ist.
Work-Life-Balance
Es wird darauf geachtet, dass nicht länger als 10 Stunden am Tag gearbeitet wird, Zuschläge am Wochenende und jede Minute wird mittels Arbeitszeiterfassung aufgenommen und kann abgefeiert werden.
Es gibt die Möglichkeit maximal 8 Tage im Monat (nicht 2 Tage die Woche wie hier dargestellt!) mobiles Arbeiten zu beantragen. Sind die Tage aufgebraucht und etwas Unvorhergesehenes passiert (Auto kaputt oder ÖPNV streikt) hat man einfach Pech und kann selbst schauen wie man zur Arbeit kommt. Und das nach fast 2 Jahren Homeoffice in der Pandemie, ist schon sehr bitter. Ins Homeoffice darf man übrigens erst nach der Probezeit und nicht in der Ausbildung.
Vorgesetztenverhalten
Man gibt sich Mühe, stößt aber überall an Grenzen. Vorgesetzte sind völlig ausgelastet und haben schlicht zu wenig Zeit sich um die Mitarbeiter und deren Zukunftsplanung zu kümmern. Die Vorgesetzten sind immer freundlich und auf Augenhöhe - aber schlicht oft einfach gar nicht sichtbar.
Interessante Aufgaben
Eher nicht. Viel muss umstrukturiert werden und letztlich arbeitet man doch auch mit einigem alten Zeug - was einmal läuft wird auch nur noch im Notfall aktualisiert. Scrum gibt es in einem Bereich, wird aber nicht weiter verfolgt. Wer moderne Arbeitsstrukturen sucht, wird hier nicht glücklich.
Gleichberechtigung
Im klassischen Sinne ist man hier vorbildlich - Männer, Frauen, Alt, Jung, Herkunft, sexuelle Ausrichtung - alles völlig gleichberechtigt.
Die Gleichberechtigung fehlte mir zwischen Personalabteilung und dem Rest. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen (Bsp.: Maskenpflicht unternehmensweit, in der Personalabteilung hat man sich darauf "geeinigt" sie nicht zu tragen) und die Wünsche der IT klein geredet. Für mich war stets deutlich zu spüren, wer beim VB das Sagen hat: Die Personalabteilung. Hier sehe ich wenig Miteinander oder Gleichberechtigung/Augenhöhe.
Umgang mit älteren Kollegen
Sehr viele ältere Kollegen, die schon seit Jahrzehnten beim VB arbeiten und dort auf die Rente warten. Es werden auch überwiegend ältere Kollegen eingestellt.
Arbeitsbedingungen
Es wurden jetzt Laptops für alle ITler angeschafft. Leider kein WLAN, sodass man mit den Laptops auch eher wenig im Gebäude mobil ist. MS Teams ist in der IT etabliert - nicht im ganzen Unternehmen, Besprechungen werden per WebEx geführt. Es ist ok - für ITler eher unterer Standard.
Meistens 2er-Büros. Die Kabelheadsets werden ersetzt gegen solche mit Noise-Cancelling. Die Internetnutzung ist stark beschnitten, sodass es für ITler manchmal wirklich schwierig ist an die notwendigen Informationen zu kommen. Eigene Geräte wie Tastaturen oder Maus sind eher schwierig und nicht gern gesehen. Man ist als ITler schon stark eingeschränkt.
Die Homeofficeregelung ist allerdings die nervigste Einschränkung. Nach so langer Zeit in der Coronapandemie im Homeoffice, ist es schlicht nicht mehr nachvollziehbar warum so penibel darauf geachtet wird, dass die MA im Hause sind bzw. auch null Kulanz besteht, wenn mal mehr Homeoffice als die 8 Tage im Monat benötigt wird.
Durch all das sind bei den "Great Place To Work"-Umfragen die Bewertungen aus der IT die schlechtesten vom gesamten Unternehmen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man gibt sich Mühe und es gibt auch viele Pläne, aber die Mühlen mahlen halt sehr langsam. ÖPNV wird nicht mehr gefördert als PKW - und das obwohl der Standort in der Innenstadt einen dauerhaften Parkplatzmangel zur Folge hat. Zuschüsse gibt es für ÖPNV wie für einen Parkplatz gleichermaßen. Mülltrennung nach Papier und Restmüll. In der Kantine muss in der Vorwoche bereits bestellt werden, um überschüssiges Essen zu minimieren.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterer Bereich. Reich wird man hier nicht, aber dafür überarbeitet man sich sicher auch nicht :-). Es gibt bAV, Vermögenswirksameleistung und Bonuszahlungen.
Image
Man ist sehr auf das Image bedacht und die Außenwirkung scheint erstmal das Wichtigste zu sein. Kununu, Instagram, Webauftritt, Bewerbungsgespräche - das kann der VB modern und sehr gut. Schaut man dann nach innen bröckelt es und es bleibt nicht mehr viel davon übrig.
Karriere/Weiterbildung
Man muss sich selbst kümmern. Die Führungskräfte sind so überlastet, dass sie keine Zeit haben ihre Mitarbeiter zu betreuen. Selbst wenn ein Projekt offensichtlich ausläuft und nichts mehr zu tun ist, gibt es manchmal keine weitere Planung.