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VollCorner 
Biomarkt 
GmbH
Bewertung

VollCorner - Leidenschaftlich Bio. Leidenschaftlich (un)fair.

2,2
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Vertrieb / Verkauf gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Im Punkt Umweltbewusstsein, Qualität und Regionalität ist VollCorner definitiv anderen, auch Naturkostläden, weit voraus. Das ist definitiv ein Punkt, welcher nicht unbeachtet verloren gehen darf.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Unfaire Behandlung der Personen, die tatsächlich ihre freien Wochenenden dafür aufgeben, Kund*innen zu helfen und zu bedienen, unklare Kommunikation, schlechte/nicht vorhandene Sozialleistungen, niedriger Stellenwert der Arbeitnehmer im Unternehmen, keine Weiterbildungen, veraltete und langsame Ladentechnik. Im Grunde: Knapp 97% der gesamten Unternehmensstruktur.

Verbesserungsvorschläge

Eine faire Behandlung der Personen, die tatsächlich ihre freien Wochenenden dafür aufgeben, Kund*innen zu helfen und zu bedienen, eine klare Kommunikation, bessere Sozialleistungen, einen höheren Stellenwert der Arbeitnehmer im Unternehmen, Weiterbildungen, ein Update der gesamten Ladentechnik. Im Grunde: Verändern Sie knapp 97% Ihrer gesamten Unternehmensstruktur. Denn ein Tipp: Wahllos Arbeiter*innen unter dem Deckmantel der "effizienten Kosteneinsparung" (Ja, na klar.) zu feuern ist nur kurzfristig gesehen :)

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre ist im großen und ganzen okay. Nicht schlecht, aber auch nicht gut. Immer sind alle gestresst - und das lässt man sich untereinander gern wissen. Seien es böse Blicke bis hin zu vulgären Kraftausdrücken, welche durch den Laden gebrüllt werden (Kein Scherz). Wettmachen tun das nur eine Handvoll Kolleg*innen, mit denen man auch auf einer fast eng freundschaftlichen Basis "quatschen" kann. Sozusagen sind also die "richtigen Schichten", mit freundlichen Kolleg*innen ein Traum, die "falschen Schichten" mit Kolleg*innen, die noch nie etwas von dem Wort "Stressbewältigung" gehört haben der absolute Albtraum. Es kommt also tatsächlich immer stark darauf an, mit wem man gerade zusammen arbeitet.

Kommunikation

Eine einzige Katastrophe. Von der Ebene drüber werden Befehle gebellt, welche die Schicht(-en) darunter dann auffangen muss/müssen. Das trifft vor allem die diversen Ladenteams, die teilweise erst aus fünfter Hand von sie betreffenden Änderungen erfahren. Im Grunde kann man sich die ganze Kommunikation wie ein Wollknäuel vorstellen: Niemand weiß irgendetwas, keine Ahnung, da musst du mal mit wem anderen reden, nicht meine Schuld. Selbst aber den Marktleiter*innen geht es so: Artikel und Waren werden Standorten zugeteilt, ohne überhaupt zuvor zu fragen, ob man denn noch Platz im Lager habe, ob man denn überhaupt besagte Waren benötige, oder ob besagte Waren abverkauft werden können. Ganze morgendliche Lieferungen werden ohne Absprache bestellt, und die Schuld anschließend gekonnt auf irgendwen, Hauptsache nicht einen Selbst, geschoben. Im Allgemeinen wird bei VollCorner einfach erwartet, dass jede*r alles weiß. Und Gedankenlesen. Denn wozu reden, wenn DU dich ja auch einfach darum kümmern kannst, in meinen Kopf reinzuschauen und anschließend zu wissen, was ich getan habe, was ich gerade tue, was ich morgen tun werde, wie dies funktioniert, wann du jenes machst, etc.

Kollegenzusammenhalt

Grundsätzlich versuchen immer alle freundlich zueinander zu sein... Aber eben nur solange gerade die falsche Person im Raum ist. Klar, danke dass du mich fragst, wann ich meine Pause machen möchte, das macht aber das brutale Ablästern, die egoistische Arbeitsverteilung, die viel zu vielen, nicht zu Protokoll gebrachten Rauchpausen für Raucher*innen (Denn ja, du hast nur 30 Minuten Pause, aber hey, du rauchst, also nimm dir nochmal gesamt grob 40 Minuten extra, Kolleg*in!) und eine ständige Erwartungshaltung anderen gegenüber auch nicht in Ordnung.

Wie aber auch schon bei der Arbeitsatmosphäre angesprochen, variiert das stark mit den Leuten, mit denen man letztendlich in einer Schicht eingeteilt ist. Da kann es auch mitunter schon vorkommen, dass das Team harmonisch und gut miteinander funktioniert.

Work-Life-Balance

Erneut ein Punkt, in dem VollCorner auf jede erdenkliche Art und Weise versagt. Die gesamte Firmenkultur baut darauf auf, dass Mitarbeiter*innen so viele Minusstunden wie möglich haben, sodass sie gezwungen sind, bei beispielsweise einem Krankheitsfall einzuspringen und um ihre Löhne zu drücken. Das beste Beispiel ist das Schichtsystem: Vollzeitkräfte müssen auf 40 Stunden in der Woche kommen. Montag bis Freitag jeweils acht Stunden (Beispielsweise 12:00 Uhr - 20:30 Uhr, Spätschicht) hätten das Problem gelöst. Nein, man arbeitet *höchstens* sieben Stunden pro Tag, weshalb man dazu gezwungen wird, praktisch immer Samstags zu arbeiten. Vollständige Wochenenden gibt es bei VollCorner nicht. Daraus resultiert ein Kampf zwischen den Kolleg*innen, bitte endlich seine*ihre Stunden vollzukriegen. Wenn man nicht selbstständig überpünktlich kommt, wird es zum Ding der Unmöglichkeit, auch mal Überstunden aufzubauen. Hinzu kommen unfassbare Aktionen wie Kolleg*innen am Telefon anzubetteln, trotz Krankheit arbeiten zu kommen (Was übrigens illegal ist, sehr verehrte liebe Leute.) oder freie Tage aufgeben zu müssen, um auf der Arbeit zu erscheinen.

Vorgesetztenverhalten

Vorgesetzte verhalten sich in der Regel eigentlich immer recht freundlich. Und gerade wenn man denkt "Vielleicht ist diese Person doch nicht so übel?" wird von dir erwartet, eine Früh- auf eine Spätschicht zu machen, Schichtpläne werden entweder verzögert oder auch mal gar nicht versendet, sodass von dir erwartet wird, an einem freien Tag auf der Arbeit zu erscheinen, nur um zu sehen, wann du das nächste mal arbeiten musst, oder du wirst außerplanmäßig an (teilweise auch freien!) Tagen zum arbeiten eingetragen und musst das dann einfach akzeptieren.

Interessante Aufgaben

Das Aufgabenfeld bei VollCorner ist ungefähr so spannend, wie man sich die Aufgaben im Einzelhandel nun mal vorstellt. Viel Abwechslung hat man 98% der Fälle nicht, im großen und ganzen ist die Arbeit sehr repetitiv. "Spannend" in dem Sinne wird es nur, wenn man plötzlich während den Haupteinkaufszeiten, am besten noch Samstags, zwei unterschiedliche Stationen allein bedienen muss, weil der*die Kolleg*in zum achttausendvierhundertdreiundsiebzigsten Mal innerhalb dieser Stunde eine Zigarette rauchen ist.

Gleichberechtigung

Auf ethnischer, geschlechtlicher und individueller Ebene liegt VollCorner als Arbeitgeber in Sachen Gleichberechtigung weiter vorn als viele andere Unternehmen. Faktoren wie der Gender-Pay-Gap sind natürlich trotzdem im Unternehmen anzutreffen. Signifikant ist auch die Besetzung von Positionen in Führungsbereichen, da mindestens 90% der VollCorner Führungsebene Personen ohne Migrationshintergrund, sprich Deutsche, sind.

Umgang mit älteren Kollegen

VollCorner schert sich kein bisschen um dein Alter. Arbeitest du bei VollCorner hebst du mit 50 dieselben Kisten wie mit 20, arbeitest kurz vor der Rente noch so lange wie bei deinem Einstieg als Vollzeitkraft und hast auch dann noch die Ehre, genauso oft "Schönen Abend." und "Benötigen Sie einen Kassenzettel?" zu sagen wie mit Anfang 20.

Arbeitsbedingungen

Wie vorher bereits angesprochen, wird bei VollCorner einfach von dir erwartet, dass du alles immer kannst, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, es dir auch mal beizubringen.

Allgemein ist die Technik in VollCorner Läden massiv veraltet, langsam und häufig von Ausfällen betroffen. Statt in neue Technik zu investieren werden "provisorische" Lösungen gefunden, welche dann halt einfach langfristig so existieren müssen. Es wird gefühlt jeder Cent sechs mal umgedreht und dreißig mal nachgedacht, bevor auch nur neue MDE-Geräte besorgt werden. Alles in allem kann man die Arbeitsbedingungen schlichtweg als miserabel bezeichnen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Umweltbewusstsein bei VollCorner wird wirklich groß geschrieben. In diesem Punkt hält das Unternehmen absolut, was es verspricht. An dieser Stelle dafür ein Lob. Regionale und saisonale Produkte von extrem guter Qualität, Obst & Gemüsewaren werden täglich frisch geliefert und mit immenser Sorgfalt behandelt. Selten habe ich so gute Brote, Semmeln und Backwaren wie von den VollCorner-Lieferanten gegessen.
Ebenfalls achtet VollCorner sehr auf den Verkauf von fair gehandelter Ware. Sei es Obst und Gemüse, Kaffee, Schokolade, Bier oder Wein.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt bei VollCorner entspricht dem ungefähren Durchschnitt des Arbeitsmarktes. Positiv aufgefallen sind mir die sofortigen Erhöhungen des Mindestlohns für betroffene Arbeitnehmer*innen, noch vor der gesetzlichen Regelung.
Negativ (und das immens) fallen jedoch auf, dass es für Beschäftigte Personen weder Urlaubs- noch Weihnachtsgeld gibt. VollCorner rechtfertigt dies mit einer Einmalzahlung jeweils zum Geburtstag und zu Weihnachten. Diese "Entschädigungen", wenn man so möchte, sind jedoch viel zu niedrig und in keiner Weise fair für die Arbeit, welche man bei VollCorner verrichtet. Aber hey, danke für die 30% Mitarbeiter*innenrabatt.

Image

Spricht man im privaten Raum repräsentativ hundert Angestellte von VollCorner an, so werden mindestens siebzig der hundert Personen dasselbe über VollCorner sagen: Die Arbeitsbedingungen sind katastrophal, die Kommunikation ein einziges Chaos und praktisch nicht existent. Das ganze Unternehmen und seine Kultur widersprechen sich, schaut man "unter die Haube", sich selbst. VollCorner verspricht so unglaublich viel und hält davon so wenig ein.

Karriere/Weiterbildung

In meinen viereinhalb Jahren bei VollCorner gab es noch keine einzige (!) Weiterbildung. Karrierechancen sind gleich null, es sei denn, man, salopp gesagt, kriecht jemandem GANZ TIEF hinten rein.

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