Konservatives Arbeitsumfeld mit interessanten Themen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Arbeitszeiten, Themen, Home Office Regelung, nette Kollegen, Möglichkeiten was dazuzulernen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Komplett konservative Organisation und Führungskräfte, aber kein Bewusstsein dafür. Wenig Verständnis für aktuelle Dynamiken sowohl inhaltlich als auch gesellschaftlich. Äußern von Kritik führt nicht zu Verbesserung, sondern verhallt und Personen werden ist abseits gestellt.
Verbesserungsvorschläge
Bessere Auswahlverfahren, Förderung von Diversität. Entscheidungen dort treffen, wo sich die Leute auskennen. Weniger Behördenrethorik und "Das gehört so" und mehr "Innovation". Ehrlichkeit was eigene Schwächen angeht als Entwicklungsmöglichkeit.
Arbeitsatmosphäre
Unter Kollegen gut, aber Silodenken gegenüber anderen Abteilungen. Man muss schon aufpassen, welche Meinung oder Information man mit wem teilt.
Kommunikation
Mitarbeitende werden spät eingebunden. Rückmeldungen zu geleisteter Zuarbeit an Führungskräfte nicht vorhanden.
Kollegenzusammenhalt
Direkte Kollegen ok.
Work-Life-Balance
Je nach Position einfacher oder schwieriger. Wenn man sich selber drum kümmert, kann man sich durchsetzen.
Vorgesetztenverhalten
Ein paar Glückstreffer sind dabei. Einige haben große Defizite bei Personalführung und Fachwissen oder sind auch menschlich problematisch -hätte man bei professionellen Bewerbungsverfahren vielleicht feststellen können!
Interessante Aufgaben
Generell ja.
Gleichberechtigung
Bemühungen theoretisch. Keine Effekte sichtbar.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt nicht sehr viele. Auf niedrigen Gehaltsstufen werden sie in Ruhe gelassen.
Arbeitsbedingungen
Modern, hell, manchmal etwas heiß durch viel Glas ;-).
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Eher nicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Öffentlicher Dienst.
Image
Unterschiedlich
Karriere/Weiterbildung
Kommt darauf an. Fachliche Weiterqualifikation nur auf niedrigem Niveu möglich. Führungskräfte kommen und gehen von und zu anderen Behörden mit dem Resultat einer höheren Besoldung.
Arbeitgeber-Kommentar
Liebe Kollegin,
lieber Kollege,
für Deine umfassende Bewertung und die Zeit, die Du Dir hierfür genommen hast, möchten wir uns bedanken.
Vorab möchte ich anmerken, dass wir geäußerte Kritik durchaus ernst nehmen und uns intern damit auseinandersetzen, jedoch bitte ich auch um Verständnis, dass diese sorgfältige Reflektion und daraus abzuleitende Schritte eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen.
Gerne möchte ich auf den ein oder anderen Punkt Deiner Bewertung näher eingehen.
Du schreibst, dass Du es schlecht findest, dass ZITiS eine komplett konservative Organisation ist. ZITiS ist eine Bundesbehörde, die folglich Regelungen, Vorschriften und gesetzlichen Vorgaben unterliegt und sicherlich an der ein oder anderen Stelle etwas anders agiert als es vielleicht in der freien Wirtschaft üblich ist. Wenn man im Vergleich hier z.B. den Beschaffungsvorgang betrachtet, kann ich nachvollziehen, dass dies mitunter Unmut hervorruft. Ein Grund hierfür ist u.a., dass wir eine besonders hohe Verantwortung haben, da wir mit und aus Steuergeldern wirken. Die Kolleginnen und Kollegen sind jedoch stets bestrebt sich schnellstmöglich den vorgebrachten Anliegen anzunehmen. Nichtsdestotrotz ist ZITiS nach wie vor die etwas andere Behörde, wo sehr viel Wert darauf gelegt wird, die Arbeitsatmosphäre, -bedingungen und das -umfeld modern und arbeitnehmerfreundlich zu gestalten. Unser hybrides Arbeitszeitmodell, welches einen Remoteanteil von 90 % zulässt sowie der Tatsache, dass wir fast alle Verwaltungsworkflows digitalisiert haben, sind nur zwei Beispiele hierfür.
Mit Deinem Verbesserungsvorschlag, hinsichtlich professionellerer Auswahlverfahren und dem Wunsch nach mehr Diversität bzw. der im weiteren Verlauf genannten Kritik an einer theoretischen Gleichberechtigung, hadere ich jedoch etwas. Um einen möglichst transparenten, vergleichbaren und fairen Auswahlprozess zu gestalten, greift ZITiS auf ein strukturiertes Interview mit fachlichen sowie überfachlichen Bestandteilen zurück, welches bei exponierten Stellen um ein Assessment Center erweitert wird. Sicherlich sind diese Verfahren auch nur Momentaufnahmen und garantieren nicht vollumfänglich eine richtige Personalauswahl, aber sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit deutlich. Zudem zählt für uns das Können, nicht das Geschlecht, das Alter, die Religion, die Identität oder die Herkunft – dass das keine Floskeln sind, zeigt sich darin, dass wir eine Diversitätsbeauftragte haben, wir Mitglied im Charta der Vielfalt e.V. sind sowie in unserem Engagement zum IDAHOBIT oder Formaten, wie dem Rainbow-Day. Sicherlich arbeiten bei uns, als IT-Arbeitgeber, weniger Frauen als gewünscht (Frauenquote 35%), deshalb sind Bewerbungen von diesen besonders willkommen, was wir mit unserem in der weiblichen Form verfassten Ausschreibungstiteln oder unserer Mitgliedschaft im internationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen - MINTvernetzt zeigen und entgegenwirken wollen. Falls Du weitere Ideen hast, freuen sich unsere Gleichstellungs- und Diversitätsbeauftragte über diese – entweder bei der aktuellen Umfrage oder im direkten Gespräch.
Des Weiteren kritisierst Du unsere Führungskräfte und schreibst, dass Du Dir die Rückmeldung zu Deiner geleisteten Arbeit anders wünscht. Dies kann ich sehr gut nachvollziehen, allerdings ist es manchmal für Führungskräfte nicht einfach die richtige Gangart zu finden, da der gewünschte Umgang bei den verschiedenen Teammitgliedern und Persönlichkeiten differiert. Die jährlichen Kooperations-/Mitarbeitendengespräche beleuchten u.a. diese Thematik sowie Fortbildungsmöglichkeiten und sollen dazu dienen das Miteinander gewinnbringend zu prägen. Da wir eine sehr junge Behörde sind, spiegelt sich dies auch bei unseren Führungskräften wieder, damit diese bestmöglich vorbereitet und ausgebildet sind, finden regelmäßig verbindliche Führungskräfte-Schulungen statt. Wenn es jedoch Probleme mit der Führungskraft gibt, appelliere ich an Dich, gerne auf unsere unabhängigen Gremien oder den HR-Bereich zuzugehen. Ein ins Abseits stellen, nur weil man seine Kritik äußert, darf nicht vorkommen und ist auch nicht gewollt.
Wir würden uns freuen, wenn wir Dein Vertrauen zurückgewinnen würden und Du wieder gerne Teil des ZITiS-Teams bist.
Beste Grüße