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Julius 
Blum 
GmbH
Bewertung

Hochmut kommt vor dem Fall

1,4
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Vertrieb / Verkauf bei Julius Blum GmbH in Höchst gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Wenn man keine internen Konflikte hat, dann ist das Arbeitsklima gut. Aufgepasst: Mobbing kommt vor und wird intern von den oft zu weit entfernten "Führungskräften" gerne übersehen bzw. geduldet. Ist zwar nicht der Regelfall, aber allein die Tatsache, dass zugeschaut wird, ist für ein solches Unternehmen doch ziemlich überraschend.

Kommunikation

Ziele und Aufgaben sind unklar formuliert, was für Frustration bei den Ausführenden sorgt. Bei der Einstellung z. B. wird nicht klar gesagt, wohin die Reise geht, nach ein paar Jahren kann sich herausstellen, dass das Versprochene doch nicht eintreten wird - besonders für Jüngere ein Grund, das Unternehmen wieder zu verlassen. Auch passiert es häufig, dass Mitarbeiter ein Thema entwickeln, welches mehrere Fachbereiche betrifft - sobald entsprechende Strukturen dann geschaffen werden, mischen sie sich kräftig ein - motivierend ist das nicht.
Dies geschieht in letzter Zeit häufig - für ein Topunternehmen, für das Blum sich hält, grob fahrlässig.

Kollegenzusammenhalt

Dieser ist gegeben insbesondere zwischen Leistungsträgern aus verschiedenen Abteilungen. Es sind genau dieselben Leute, die - noch - den Erfolg der Firma ausmachen. Generell ist aber zu sagen, dass dieser Faktor immer weniger wichtig wird, da versucht wird die Firma von oben durchzuregieren, alles durchzureglementieren und zu bürokratisieren.
Es gibt eine Menge Leute, für die Blum eine Art Religion ist, mehr als ein Job, eine erfüllende Aufgabe, für die sie - auch über das gesunde Maß hinaus - alles geben. Es sind dieselben Leute, die mit guten Ideen das Unternehmen - noch - vorwärtsbringen.

Work-Life-Balance

Davon wird viel gesprochen, ernst gemeint ist es nicht. Die Tatsache, dass Überstunden bezahlt werden, provoziert zwei Dinge:
1) es gibt ein Heer von Stunden-Absitzern, die bereits um 06:30 oder noch früher erscheinen und dann bis 18:00 "durcharbeiten".
2) Diejenigen die wirklich was leisten wollen, aber das erwünschte Gehalt nicht bekommen, stürzen sich in Überstunden ohne Ende.
Fazit: Herzinfarkt und Burn-Out sind häufig anzutreffende Phänomene in mittleren Leitungspositionen - das betrifft beide angesprochenen Gruppen.

Vorgesetztenverhalten

Die besondere Struktur der Firma hat bewirkt, dass gute Führungskräfte durch Erfüllungssoldaten ausgetauscht wurden, die völlig planlos vor sich hinwerkeln und keine Perspektive bieten. Geführt wird die Firma von der Leitung der Tochterfirma "Blum International Consulting" (kurz BIC), die über jeden Mitarbeiter ein Dossier führt. Im Rahmen von zermürbenden sogenannten "OE-Prozessen" (Organisationsentwicklungsprozessen) wird das von der Leitung der BIC erwünschte Ergebnis erzielt. Fast jeder, den man auf BIC anspricht, berichtet davon, dass es eine Firma in der Firma ist, die mit billigen psychologischen Tricks sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiter manipuliert. Wer den Mund aufmacht wird ostentativ entfernt - das sorgt dafür, dass dies auch kaum passiert. Dementsprechend auch die Führungskräfte - plan- und willenlos, immer darauf bedacht, bei BIC nicht anzuecken. Unterstützung ist von solchen "Führungskräften" nicht zu erwarten.
Von der Idee her, wäre BIC eine beratende Teilorganisation, ihre Führungskräfte waren früher auch externe Berater. In der Zwischenzeit sind sie auch operativ tätig und eigentlich das Gremium, das alle wichtige Entscheidungen in der Firma trifft.

Interessante Aufgaben

Es gibt an sich sehr viele interessante Aufgaben, die von - noch - vielen motivierten Mitarbeitern vorangetrieben und getragen werden. Leider ist es aber so, dass diese Mitarbeiter fordern, Dinge zu ändern - das passt so mancher Altstruktur aber nicht. Fazit: so wird aus wirklich tollen Potentialen wenig produktiv umgesetzt, bzw. angefangen und dann nicht weiterverfolgt. Andere Firmen könnten von den erarbeiteten Ideen und Potentialen nur träumen - bei Blum landen sie (viel zu) oft im Mistkübel.

Gleichberechtigung

Nach einer schier unendlich scheinenden Periode des 50-er Jahre-Steinzeitpatriarchats ist man in der Zwischenzeit daraufgekommen, dass auch weibliche Mitarbeiterinnen etwas zählen. Wenn man sich die Führungsriege oder auch mittlere Ränge aber anschaut, dann ist man von einer realistischen Abbildung der Bevölkerungsstruktur noch weit entfernt. Provinzielles Denken schlägt hier durch auf ganzer Linie, weibliche Kompetenz muss dreimal unter Beweis gestellt werden, bevor das auch hierarchisch sichtbar wird.

Umgang mit älteren Kollegen

Wird offiziell ganz groß geschrieben, siehe Aktivitäten für Pensionisten usw.
Sollte aber jemand gehen müssen - aus welchen Gründen auch immer, z. B. gesundheitlichen, wird auch nicht lange gefackelt. Dass viele sich ihre Gesundheit wegen der Firma ruiniert haben, das interessiert niemanden (im Sinne der Selbstverantwortung sollte man das auch nicht). Auf das Dankeschön kann man getrost warten............

Arbeitsbedingungen

Seit ein paar Jahren gibt es die Regelung, dass es keine fixen Arbeitsplätze mehr gibt. Wem das gefällt, ist hier richtig, man kommt in der Früh, holt seinen Laptop aus dem Schrank und man suche sich einen Ort. Dass man aber keinen richtigen Platz mehr hat, ist befremdlich, insbesondere für diejenigen, die eine Führungsrolle haben sollten innerhalb von Teams - man ist oft getrennt von den eigenen Leuten. Ausgenommen von dieser Regelung sind natürlich leitende Führungskräfte, die - je nach Werk - Pfänder- oder sonstige Ausblicke genießen dürfen und die diese Regelung beschlossen haben, von der sie selber nicht betroffen sind.
Die unterschwellige Botschaft lautet - "Du hast hier nichts zu beanspruchen und bist ersetzbar". Die Büros selber sind mit teuersten Möbeln und flexiblen Bereichen ausgestattet - was an der Botschaft aber nichts ändert.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umwelttechnisch wird aus kostentechnischen Gründen sehr rational produziert, daran gibt es nichts auszusetzen.
Dass die Firma, wie sie gerne selber behauptet, besonders sozial sei, der versuche einmal einen Pflegeurlaub zu beantragen (z. B. kranke Kinder zu Hause, niemand der zeitweise aufpassen kann). "Gibt's bei uns nicht" bzw. derartige Wünsche werden einfach ignoriert - das war zumindest so in der Zeit, während das für mich aktuell war.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist für österreichische aber auch Vorarlberger Verhältnisse "gut", ABER Leute, die wirklich etwas leisten wollen sind hier falsch: Leistungsträger verdienen praktisch genau so viel, wie Leute die nur ihre Zeit absitzen, es wird eine unerträgliche Gleichmacherei betrieben. Anfangs steigt das Gehalt noch in Zwei-Jahres-Schritten bis man nach ca. 10 Jahren seinen Plafond erreicht hat. Ab dann wird von einem - selbstverständlich völlig intransparenten - Gehaltsschema geschwafelt, welches zweifellos existiert, aber keinerlei Perspektive bietet. Gehaltserhöhung von sich aus - vergiss es, wird nicht stattfinden, egal wie man sich anstrengt. Man betrachtet die KV-Erhöhungen als völlig ausreichend.
Für ein zweifellos führendes Unternehmen in seiner Branche ist das für die Zukunft nicht ausreichend, um entsprechend gutes Personal anzuziehen.

Image

Das Image ist nach wie vor sehr gut, allerdings bekommt die schöne Fassade langsam Risse. Zu viele gute Leute sind in letzter Zeit von sich aus gegangen, da frustriert oder ohne Aussicht, und wenn man sich umhört in Höchst - in der Gemeinde, die von Blum in allen Bereichen dominiert wird - hört man immer weniger Gutes - Gründe dafür gibt es genug. Aber auch über die Dorfgrenzen hinaus ist das so....

Karriere/Weiterbildung

Hier wird viel gemacht - anfangs. Dann wird sehr stark nachgelassen. In den letzten Jahren wurde weniger der kritische Geist gefördert, oder alternatives Denken - alles muss sich den vorgaben der BIC unterordnen und so werden auch externe Referenten ausgewählt - sie müssen ihnen zu Gesicht stehen und ja keinen Zentimeter von der Parteilinie abweichen. Für Esoterik ist gesorgt - der Begriff "blumlike" ist das alles bestimmende Thema, was wirklich "blumlike" ist oder nicht, kann flexibel gehandhabt werden...... - ein hohler Begriff, der jegliche Bedeutung verloren hat.

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Arbeitgeber-Kommentar

Michael Grabher, Recruiting & Employer Branding
Michael GrabherRecruiting & Employer Branding

Liebe kununu-Userin/ lieber kununu-User,

vielen Dank für deine ausführliche Bewertung. Wir schätzen es sehr Feedback zu erhalten, denn nur so können wir uns laufend verbessern. Zweifellos hast du dir dafür viel Zeit genommen. Wir nehmen deine Kritik ernst und werden die Punkte intern besprechen.

Erfreulicherweise erhalten wir doch auch viele positive Rückmeldungen zum Unternehmen.

Das persönliche Gespräch hat bei Blum einen besonders hohen Stellenwert, gerne laden wir dich dazu ein mit uns in Kontakt zu treten.

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