Wurde leider immer schlechter
Arbeitsatmosphäre
Empfand ich größtenteils okay. Man kann mit den meisten Teams gut zusammenarbeiten. In den Großraumbüros ist aber eher gedrückte Stimmung, man will ja niemanden stören.
In den Softwareentwicklungsteams versucht man agil nach Scrum zu arbeiten, die Produktebene darüber tut dies jeddoch nicht, das führt zu Konflikten. Negativ fiel auch manchmal auf, dass manche Bereich andere Zielvorgaben als man selbst hatte und so arbeitetete nab dann manchmal eher gegeneinander.
Generell hatte ich den Eindruck, dass eher wenig für die Mitarbeiterzufriedenheit getan wird.
Kommunikation
In der Abteilung intern recht gut.
Kommunikation seitens der Top-Ebene war normalerweise sehr kurzfristig und intransparent. Oft hat man schon lange etwas über den Flurfunk mitbekommen und sich schon aufgeregt, bis dann endlich die offizielle Ansage kam. Strategische Unternehmensentscheidungen entnimmt man eher der Presse.
Kollegenzusammenhalt
In den meisten Teams gut. Ich hatte aber leider zweimal die Situation, in dem sich manche aus dem Team zu "Experten" erklärt haben, die versuchten, alles zu kontrollieren und an allen anderen, die ihrem Leistungsanspruch nicht genügten, so lange herumkritisierten, bis diese sich etwas anderes gesucht haben (intern oder extern).
Work-Life-Balance
War bei mir immer gut, ich konnte mir meine Arbeitszeit gut einteilen und musste keine Überstuden leisten, bzw. konnnte sie schnell wieder ausgleichen. Urlaub konnte ich auch immer nehmen, wie ich wollte. Ich habe aber mitbekommen, dass es in manchen Teams nicht so ist.
Vorgesetztenverhalten
Die meisten sind gut oder okay, aber es gibt auch schlechte, bis hin zu Bossing. Viele sind eher konfliktscheu und greifen nicht ein, wenn sich jemand aus dem Team dauerhaft im Ton vergreift.
Interessante Aufgaben
Die Softwarentwicklung ist an vielen Stellen auf veralteter Technik und man hinkt dem Standard hinterher.
Gleichberechtigung
Die Softwareentwicklung ist ziemlich männerlastig. Je nach Team tut man sich mit Frauen schwer, da wohl doch noch einige Vorurteile bestehen. In einem Team wurden die Juniorinnen aus dem Team herausgemobbt. Die erfahrenen Kollegen haben sich auch nur wenig bemüht, ihnen etwas beizubringen, dies hätte nach ihrer Meinung der Vorgesetzte regeln sollen.
Generell sind eher wenige weibliche Führungskräfte im Unternehmen.
Umgang mit älteren Kollegen
Mir ist nichts negativ aufgefallen.
Arbeitsbedingungen
Vor vielen Jahren gab es noch kleinere Büros, aber es wird immer mehr auf Großraumbüros gesetzt. Wobei diese im neuen Gebäude gar keine Räume mehr sind, sondern ein langer, offener Flur. Der Lärmpegel und Ablenkungsfaktor sind daher entsprechend hoch. Homeoffice maximal 2 Tage die Woche möglich, dies wurde auch nur auf Drängen der Mitarbeiter umgesetzt. Jeder Tag Homeoffice muss extra beantragt und vom Vorgesetzten freigegeben werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist eher im unteren Durchschnitt. Das scheint auch allgemein bekannt zu sein.
Verhandlungen gibt es normalerweise nicht. Nach der Gehaltsrunde wird einem ein bestimmter Betrag vorgesetzt. Es gab auch schon mal gar nichts.
Wer mehr will, wird meist abgebügelt. Das klappt nur, wenn man im Teamgefüge weniger als die anderen verdient und der Vorgesetzte einem wohlgesonnen ist.
Karriere/Weiterbildung
Aufstieg in einen höreren Jobtitel ist schwierig. In der Softwarentwicklung werden diese auch nur sehr zögernd vergeben. Da sind die jungen Kollegen in allen angrenzenden Bereichen (QA, Produktentwicklung, ect.) schon lange an einem vorbei gezogen und haben den Senior Titel nach wenigen Jahren erhalten.
Wenn der Vorgesetzte findet, man sei nicht so weit, kann man es direkt vergessen. Der Prozess dazu ist außerdem langwierig und zieht sich meist über ca. 1,5 Jahre hin.
Generell muss man sich selbst darum kümmern, vorwärts zu kommen. Dass es interne Programme gibt, ist den meisten Kollegen aber gar nicht bekannt, dies wird nicht offen kommuniziert.
Positiv war, dass ich eine Zertifizierung und ein Weiterbildungsprogramm machen durfte. Alle paar Jahre durfte man auch eine Konferenz besuchen. Manche Vorgesetzte geizen aber auch damit.