Als Berater*in ok, in der Geschäftsstelle Finger weg!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Berater*innen die jeden Tag einen tollen Job machen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ständiges Schwanken zwischen der Hoffnung es geht etwas voran und der Ernüchterung. Das kostet viel Energie.
Zu viele Abhängigkeiten.
Arbeitsatmosphäre
Es gibt viele sehr angenehme, professionelle und nette Menschen mit denen ich auch nach dem Ausscheiden Kontakt gehalten habe.
In der Geschäftsstelle gab es allerdings häufig extreme Situationen. Weinende Mitarbeiter*innen die vor aller Augen angeschrien wurden.
Sehr schwierige Organisation, weil viele Belange die Arbeit beeinflussen:
- Keine JourFixe
- Einschränkungen in der Verfügbarkeit
- Lange Abwesenheit des Geschäftsführers
- Probleme mit befreundeten Mitarbeitenden (Zwiespalt)
- Vertragsabhängigkeiten Kunde/Dienstleister
- Trennung von ehemaligen Geschäftspartnern
Kommunikation
Sehr punktuell. Keine systematische Informationsverteilung. In Meetings wird viel über Sidetopics gesprochen.
Es gibt einzelne Bemühungen wie Powerhour.
Regelmäßige Termine werden abgelehnt. Keine Dokumentationen. Newsletter in zu großen Zeitabständen. Teams wird nur sehr geringfügig genutzt. Keine gemeinsame Ablage. Monaticher Stammtisch nur für wenige umsetzbar.
Fast alle sind im Homeoffice, keine kommunikativen Maßnahmen zur "Anbindung".
Viel Whatts App, in vielen Gruppen, die zum Teil voneinander nichts wissen.
Kollegenzusammenhalt
Viele Berater*innen die ich kennengelernt habe pflegen einen tollen Kontakt. Allerdings sind viele kleine Grüppchen verstreut und die Identifikation zum Kunden ist höher als zum eigenen Unternehmen. Kann man keinem verübeln.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeit ist in der Geschäftsstelle flexibel gestaltbat. Homeoffice ist normal.
Für mich bedeutete der Job viele Nerven aufreibende Calls oder Chats, teilweise bis spät in die Nacht. Extrem belastend!
Vorgesetztenverhalten
Der Recruitingprozess war sehr langwierig, sehr intensiv, mit vielen Versprechen wie sich das Unternehmen entwickeln soll.
Hier war man sehr engagiert ein tolles Zukunftsbild zu erzeugen.
Für mich hat die Ernüchterung zum Trennungswunsch geführt.
Ich wurde durch den befreundeten Geschäftspartner sehr lange bei der Stange gehalten, aus heutiger Sicht zu lange.
Vertragliche Zusagen wie Arbeitszeugnis werden trotz mehrfachem ermahnen nicht eingehalten.
Jahresgespräche wurden für den Zeitraum in dem ich da war abgeschafft.
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich bietet der Bereich spannende Aufgaben. Ob man es schafft, sich bei all der Groundwork, damit zu beschäftigen ist fraglich.
Ich konnte es nicht.
Prinzipiell sind die Aufgaben in der Beratung interessant und spannend.
Zudem musste ich auf Grund von Überlast eine SAP Basis Projektleitungsfunktion für 3 Monate übernehmen für die ich nicht eingestellt wurde.
Gleichberechtigung
An vielen kleinen Situationen kann ich hier für mich ein eher negatives, subjektives Empfinden manifestieren.
Frauen werden schneller und umfassender kritisiert. Der Geschäftsführende hat selbst mal festgestellt, dass der Frauenanteil in der Firma sehr gering ist.
Keine Frauen mehr in der Führung.
Positiv:
Elternzeit war kein Problem bei 80%, aber ich war auch die Erste.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann ich nicht beurteilen.
Arbeitsbedingungen
Fast ausschließlich im Homeoffice.
Software und Zugänge waren schwierig, da nur MS 365 gemanaged wurde.
Notebook, Monitor und privates Handy.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umwelt ist kein Thema, welches aktiv diskuttiert wird.
Sozial:
Post zur Erinnerung an den "Jahrestag der KZs Befreiung" wurde sofort gelöscht und mir die Berechtigungen zum Unternehmensaccount entzogen.
Der Auftragnehmer für das firmeninterne Marketing ist der Ehemann der größten Auftraggeberin. (Fotos, CI, Web)
Arbeitssicherheit war nicht vorhanden, kein ausgeprägtes Bewusstsein.
Gehalt/Sozialleistungen
Bezahlung ist Marktüblich.
Zu mündlichen Vereinbarungen zum Bonus wurde bei der Trennung diskuttiert.
Lieber alles schriftlich festhalten!
Image
Local, sehr begrenzt.
Karriere/Weiterbildung
Ich selbst habe keine Ausbildung gemacht.
Kollegen, die zum Fachkompetenzaufbau eingestellt wurden haben allerdings Monate auf einen funktionierenden Account im SAP Trainingscenter warten müssen.
Keine Entwicklungsgespräche.
Keinerlei Onboarding oder Einarbeitung.