Stellenweise erschwerte Arbeitsbedingungen durch Fachkräftemangel
Gut am Arbeitgeber finde ich
Auf jeden Fall das Mitarbeiterrestaurant! :)
Ich möchte noch hinzufügen, dass es sich hierbei um meinen persönlichen Erfahrungsbericht handelt und ich bei einem Blick über den Tellerrand auch erfahren durfte, dass an anderen Stellen des Unternehmens viele Dinge sehr viel besser funktionieren.
Da die Energiewende kluge Köpfe braucht, habe ich mich im Allgemeinen für eine Emfehlung entschieden, die gilt aber nicht für die konkrete Stelle.
Diese ausführliche Bewertung schrieb ich in der Hoffnung, dass sich an manchen Stellen etwas bewegt, sodass die kommenden Berufseinsteiger sich bei 50hertz angenommen fühlen können.
Verbesserungsvorschläge
Aus meiner Sicht wäre es sinnvoll in Zukunft erfahrene Kollegen, die bereits tiefgehende Fachkenntnisse besitzen und das Team und die Kollegen gut kennen, zu fördern, wertzuschätzen und an führenden Positionen einzusetzen. Da wird meines Erachtens enormes Potenzial verschenkt und seitens Personal zuviel Rücksicht auf die persönlichen Vorlieben einzelner Entscheider genommen, die nicht unbedingt einer langfristig guten Lösung dienen.
Ein weiterer Punkt wäre die Beteiligung der Mitarbeiter am Bewerbungsgespräch, die die Stelle bisher ausführten und sie damit am besten kennen. Auch die Möglichkeit der internen Rücksprache ein bis zwei Tage nach dem Bewerbungsgespräch wäre aus meiner Sicht sinnvoll. So wird stillen oder eingeschüchterten Menschen die Möglichkeit gegeben sich im Nachgang zu melden. Bei einer Entscheidungsfällung direkt vor Ort nach dem Gespräch, wird ihnen diese Möglichkeit verwehrt.
Zudem wäre es aus meiner Sicht sinnvoll die Probezeit zum Anlass zu nehmen, um in kleinen zeitlichen Abständen regelmäßig Rückmeldungen zu geben, zu begleiten und eine klare Entscheidung zu treffen, die von beiden Seiten anschließend wohlwollend getragen wird und mit der sich beide Parteien wohlfühlen können.
Auch die Einbeziehung der Mitarbeitenden, die keinen Anstellungsvertrag bei 50hertz haben (Empfangsleute, Restaurantmitarbeitende...), fände ich sehr schön. Zum Beispiel durch offizielle Einladungen zu Firmenevents. Auf diese Weise wird ihnen trotz des geringeren Gehalts Wertschätzung für Ihre Tätigkeit für das Unternehmen entgegengebracht.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war für mich persönlich die meiste Zeit an dieser Stelle sehr belastend und hat bei mir lange Zeit für ein sehr hohes Stresslevel gesorgt.
Aus meiner Sicht hing das vor allem damit zusammen, dass ich für eine Stelle eingesetzt war, für die ich nicht die erforderlichen Fähigkeiten und Erfahrungen mitbrachte und gleichzeitig zu Beginn ohne nennenswerte Gründe viel Zuspruch erhielt. Entsprechend war die Atmosphäre nach kurzer Zeit von Unmut, Misstrauen und vielleicht teils auch von Missgunst seitens der hart arbeitenden, erfahrenen, ehrgeizigen KollegInnen geprägt, die bereits in der Vergangenheit viel geleistet haben.
Statt dieses Problem konstruktiv zu lösen, wurde die Situation für mein Empfinden durch sozialen Druck verschärft.
Kommunikation
Die Kommunikation erfolgte hauptsächlich digital per Chat und Telefonie ohne Verwendung der Kamera. Auch nach Erwähnung, dass es gerade für neue Mitarbeiter wichtig ist, die Kollegen kennenzulernen und es für eine Vertrauensbasis unerlässlich ist, sich auch persönlich zu begegnen, blieb es dabei. (Zu Beginn verständlicherweise wegen Corona, danach aus diversen Gründen.)
Aus meiner Sicht wurde Konflikten und damit auch der Konfliktlösung aus dem Weg gegangen. Rückblickend war das meinem Eindruck nach auch auf eine fehlende Fehlerkultur zurückzuführen.
Zum Glück war die Kommunikation nicht an allen Stellen schwierig, für mich für die Ausübung der Tätigkeit jedoch an einigen entscheidenden.
Kollegenzusammenhalt
In meinem Team habe ich persönlich leider die meiste Zeit das Gegenteil von Zusammenhalt erlebt. Vielleicht lag es zum Teil auch daran, dass das Ende der Zusammenarbeit durch die Befristung der Arbeitsstelle absehbar war und ich die Aufgaben nicht zufriedenstellend lösen konnte. Es gab jedoch auch immer mal wieder Momente und Menschen, die sehr zugewandt und hilfsbereit waren.
Work-Life-Balance
Mir wurde von einigen TeamkollegInnen nahgelegt, die fehlenden, aber erforderlichen Fachkenntnisse über die Arbeitszeit hinaus nachzuarbeiten, sodass ich die Aufgaben besser bewältigen und unterstützen kann.
Da die Identifikation mit der Tätigkeit und vielleicht damit verbunden der Wunsch nach Anerkennung einiger KollegInnen sehr groß war, wurden zu kritischen Phasen manche Dinge auch in der Freizeit erledigt, um wichtige Prozesse zu überwachen. Es wurde ähnlicher Einsatz von mir erwartet. Entsprechender Erfolgsdruck, aber auch sozialer Druck war zu spüren, der letztlich zu sozialer Ab- und Ausgrenzung im Team führte.
In anderen Teilen des Unternehmens scheint es jedoch deutlich besser zu funktionieren.
Vorgesetztenverhalten
Eine vorbildliche Führung ist für mein Empfinden dadurch gekennzeichnet, dass auch in schwierigen Situationen wie einer Fehlbesetzung, das Problem erkannt, benannt und gemeinsam eine Lösung gefunden wird. Das erfordert neben einem fachlichen, auch einen menschlichen Über- und Weitblick und setzt eine transparente, konkrete und vor allem ehrliche und direkte Kommunikation mit Einbeziehung und Rücksichtnahme aller Beteiligten voraus, die aus meiner Perspektive so nie stattgefunden hat. Bei dem bestehenden Konflikt ergriff die Führung Partei für die bereits bewährten, vertrauten Mitarbeitenden. Die hohe Themenkomplexität und große Führungsspanne erschwerten zudem die Bedingungen für die Führung.
Interessante Aufgaben
Im Unternehmen allgemein lassen sich meinem Eindruck nach viele unterschiedliche, spannende Felder finden. Viel Fachwissen insbesondere im operativen Bereich ist jedoch äußerst speziell und damit nur spezifisch anwendbar. Aus meiner Sicht damit auch weniger gewinnbringend, falls ein Wechsel in Betracht kommt.
Gleichberechtigung
Zu Gleichberechtigung gehört für mich auch, dass interne, langjährige, erfahrene Mitarbeitende, die bereits seit vielen Jahren zuverlässige Arbeit leisten, bei Besetzung hoher Positionen nicht außenvor gelassen werden. Auch BerufsanfängerInnen käme das zu Gute.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann ich persönlich nicht so gut beurteilen.
Arbeitsbedingungen
Imposantes Gebäude inmitten der Stadt mit modern eingerichtetem Großraumbüro. Mir persönlich gefallen Großraumbüros nicht, ist aber alles todschick, genau wie der Dresscode. Der ist zwar meines Wissens nirgends festgeschrieben, sollte aber eingehalten werden, wenn ein unvoreingenommenes Begegnen gewünscht ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gab immer mal wieder Events und Zusammenkünfte, teilweise durchaus aufwändig und kreativ.
Wünschenswert wäre für mich, dass auch die MitarbeiterInnen wie Empfangsleute, Mitarbeitenden des Restaurants usw. auch offiziell zum Mitarbeiterfest eingeladen werden. Das war meines Wissens leider nicht der Fall, da sie nicht direkt bei 50hertz angestellt sind. Für mich gehören sie dazu.
Das Essen ist immer spitzenmäßig! Schade nur, dass das wunderbare, übriggebliebene Essen des Mitarbeiterrestaurants keine weitere Verwendung findet. Vielleicht lässt sich da eine Lösung schaffen..., dann gibt es den 5. Stern. ;)
Gehalt/Sozialleistungen
Für mein persönliches Empfinden sehr gute Bezahlung und Leistungen.
Image
Das Marketingteam erzielt meinem Eindruck nach hervorragende Ergebnisse. Wie die positiven Bewertungen zeigen, gibt es auch intern viele zufriedene Mitarbeitende.
Karriere/Weiterbildung
Falls neben den zu erledigenden Aufgaben Zeit zur Verfügung steht, sind die Weiterbildungsmöglichkeiten vielfältig, ebenso wie die Karrierechancen für Neueinsteiger. Die Karrierechancen für sehr erfahrene Fachexperten hingegen, die schon lange im Unternehmen arbeiten, sind meiner Beobachtung nach nicht so gut. Vielleicht wird deren Expertise zum Teil zu dringend auf der jeweiligen Position gebraucht, sodass Ihnen ungern andere Optionen angeboten werden.
Außerdem erhielt ich ein Arbeitszeugnis, das meiner Einschätzung nach karrierehemmende Wirkungen entfalten würde, läge ich es meiner nächsten Bewerbung bei. Einen Beipackzettel gab es leider nicht. ;)