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Bewertung

Konstruktives Feedback: Gutes Fundament - Viel Luft nach oben

3,6
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei ABF in Fürth gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Definitiv die Kollegen und Kolleginnen. Ohne das Team wären viele schon (früher) gegangen
- Es wird innerhalb des eigenen Teams viel ausprobiert und nach Verbesserung/Optimierung von Prozessen gesucht
- Bei Fehlern wird sehr respektvoll umgegangen und niemand muss persönlich irgendwas ausbaden. Stattdessen wird in offenen Gesprächen nach Ursachen gesucht um diese Fehler in Zukunft zu vermeiden.
- Kleinere Wünsche werden gerne genehmigt (Sitzsäcke, Kochplatten, Bilder, Decken für die Pause)
- Wochenend-/Notdienstzuschlag
- Reinraumzuschlag - es herrschen einfach andere persönliche Einschränkungen wenn man im Reinraum arbeitet, das wird entlohnt.
- Gelegentliche Obstkörbe, Pizza für alle, Schokolade zu Feiertagen
- Einfache und schnelle Kommunikation bei technischen Problemen

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Weiterentwicklungsmöglichkeiten sind kaum vorhanden wenn man kein Studium absolviert hat. Potenziale werden nicht gefördert.
- Hohe Belastung, gerade in Urlaubs- oder Krankheitszeiten
- Überstunden v.a. durch Sonntags/Feiertagsarbeit werden erwartet
- Vieles wird als Selbstverständlich gesehen - mehr Anerkennung

Verbesserungsvorschläge

- Work-Life-Balance: 4-Tage-Woche einführen und moderner denken. Eine 40Std/Woche ist längst nicht mehr zeitgemäß und stammt aus Zeiten in der es einen Alleinverdiener in der Familie gab.
- Mitarbeitende mit Potenzial fördern.
- Offene Kommunikation über Gehalt, Weiterentwicklungsmöglichkeiten, Ziele.
- Realistische Ziele setzen, die auch eingehalten werden können. Lieber nicht zu hoch ansetzen, das stiftet innerhalb der Teams Unruhen und Demotivation.
- Zu Entscheidungen stehen und nicht in letzter Sekunde zurückrudern.
- Boni für gute Leistungen, gerade in extrem stressigen Phasen.
- Zuschuss für Fitnessstudio/Sportverein - gesunde MitarbeiterInnen sind seltener krank
- Teams zufrieden halten - mit ihnen steht und fällt das Unternehmen.
- Regelmäßiges Feedback einholen (ggf. anonym) und auf Bedürfnisse eingehen.

Arbeitsatmosphäre

Man hat immer das Gefühl über Probleme offen reden zu können ohne das daraus ein persönlicher Nachteil entsteht. Auch wird man regelmäßig per Email o.ä. gelobt.
Generell fühlt man sich schon wohl.
Konsequenzen für Fehlverhalten (Pünktlichkeit, Sorgsamkeit, Erledigen von Aufgaben) gibt es kaum, was man als unfaire Behandlung gegenüber denjenigen verstehen könnte, die sich korrekt verhalten.

Kommunikation

Das Thema Kommunikation ist immer wieder ein Punkt, der leider zu kurz kommt. Manche Entscheidungen werden ohne viel Vorwarnung an die Angestellten getragen, was teils zu Unmut und Demotivation führt.
Oft werden Erwartungen gestreut und dann wieder zunichte gemacht.

Die ABF bemüht sich allerdings mittlerweile sehr in diesem Punkt besser zu werden und aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen.
Über Erfolge bekommt man auch gelegentlich Updates.

Kollegenzusammenhalt

Ich habe noch nie in so einem wundervollen Team gearbeitet. Man fühlt sich vom ersten Tag an wohl und aufgenommen. Es herrscht eine lockere, teilweise freundschaftliche Atmosphäre. Es wird viel Gelacht und trotzdem konzentriert und verantwortungsvoll gearbeitet. Was jeder und jede Einzelne tagtäglich leistet ist enorm bewundernswert.

Viele sind allerdings auch überarbeitet, immer mal wieder entsteht dadurch phasenweise eine schlechte Grundstimmung.
Manchmal kommt es auch zu kleineren Streitigkeiten im Team, was aber nie besorgniserregend ist und nach einer Aussprache ist das auch immer wieder vom Tisch. 80-90% der Zeit haben sich alle lieb.

Work-Life-Balance

Die Urlaubsplanung ist teilweise schon schwierig.
Es passiert, dass Urlaube nicht genehmigt werden können wenn zu viele Mitarbeiter zur gleichen Zeit fehlen. Das Tagesgeschäft muss sichergestellt sein. Keine Schuldzuweisung an dieser Stelle. Das bringt die Teamgröße einfach mit sich.

Notdienste und Sonntagsdienste werden unter den Kollegen/Kolleginnen aufgeteilt, es wird mind. ein Sonntag/Quartal/Mitarbeiter erwartet. An diesen Tagen werden Überstunden aufgebaut, die aufgrund der Personalsituation nur schwierig wieder abgefeiert werden können. Die Möglichkeit, diese ausbezahlen zu lassen bestünde.

Arbeitszeiten v.a. in der Spätschicht sind mittlerweile fast immer mit Überstunden verbunden, da ein paar Praxen (zu) spät abklären und sich damit die Herstellungen verzögern.
Das Problem ist bekannt (bis zur Geschäftsleitung), allerdings wird nicht viel unternommen das Problem zu beheben.
Es sind Abends immer zwei Leute täglich 30-60 Minuten nach eigentlichem Dienstschluss da. Das wird aber innerhalb des Teams gut abgewechselt.

Das extrem hohe Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeitenden wird hier leider sehr ausgenutzt und gilt als selbstverständlich. Schade.

Vorgesetztenverhalten

Das Verhalten zu den direkten Vorgesetzten ist sehr gut und kollegial. Zu den höheren Positionen hat man als normal angestellte Person kaum Kontakt. Es kommt ab und zu mal ein "Danke für die tolle Arbeit" per Email oder Teamleitung oder einen Obstkorb.
Werden einschneidende Entscheidungen getroffen sind alle bemüht diese auch zu begründen und alle aufzuklären.
Auch wird man weniger in Entscheidungen die über das eigene Team hinaus gehen, mit einbezogen.
Innerhalb der Teams funktioniert das schon besser.

Interessante Aufgaben

Die Arbeitsbelastung ist eigentlich 3/4 vom Jahr sehr hoch, man spürt lediglich im Sommer eine kleine "Ruhezeit". Man merkt auch mittlerweile im Team ein gewisses Maß an Ausgebranntheit und Abgebrühtheit. Man rechnet gar nicht mehr mit Verbesserung und man hört den Satz "Das glaube ich erst, wenn ich es sehe" regelmäßig.

Viel Einfluss auf die Gestaltung des Arbeitstages hat man nicht wirklich, aber das ergibts sich schlicht und einfach durch die Stelle selbst.
Man hat einen eingeteilten Bereich und dort wird dann in kleineren Gruppen abgesprochen wer was machen möchte, das klappt auch sehr gut.

Manche haben Zusatzaufgaben, die manchmal aufgrund des Tagesgeschäfts mehr oder weniger gut abzuarbeiten sind. Das wars dann leider schon mit Abwechslung.

Gleichberechtigung

Bei der ABF sind sehr viele Frauen in Führungs-/Leitungspositionen, weshalb ich die Aufstiegschancen für Frauen genauso gut einschätze wie für Männer.

Umgang mit älteren Kollegen

Es ist generell schon ein eher jüngeres Unternehmen, aber ältere Kollegen und Kolleginnen werden sehr geschätzt und ins Team integriert.

Arbeitsbedingungen

Computer und Büroplätze sind funktionsfähig und up-to-date. Es wird viel getan alles etwas gemütlicher zu gestalten.

Höhere Positionen haben eigene Laptops, Headsets etc für ggf. Home-Office-Tage.

Innerhalb der Herstellung ist es teilweise sehr kräftezehrend. Viele haben Nacken-/Rückenbeschwerden aufgrund der schlechten Sitzpositionen oder Probleme mit Haut/Nägeln/Händen.
Mittlerweile wird allerdings betriebsintern 1x/Monat Physiotherapie angeboten. Termine sind allerdings sehr begehrt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Hier wird schon sehr viel Plastikmüll produziert.
Das kann allerdings in der Sterilherstellung einfach nicht vermieden werden. Man versucht durch Großpackungen beim Verbrauchsmaterial so gut es geht Müll einzusparen. Es wird Müll getrennt (Bio, Papier, Plastik, Restmüll).
Bei Bestellungen wird darauf geachtet lokale Unternehmen zu unterstützen (z.B. Kaffee, Bürobedarf).

Gehalt/Sozialleistungen

Weniger als in der Industrie/Öffentlichen Dienst, aber mehr als in öffentlichen Apotheken (aufgrund der Zuschläge)
Das Gehalt orientiert sich am Tarif und steigt auch mit den Berufsjahren an. Man muss allerdings auch für sein eigenes Glück immer wieder neu verhandeln, es ist teilweise sehr intransparent wem wann wieviel zusteht.
Selbst bei Übernahme von mehr Verantwortung muss man das Gehaltsgespräch suchen.
Teilweise dauert es dann auch sehr lange bis man eine Rückmeldung bekommt.
Das Geld aber für das was erwartet wird (Überstunden, Flexibilität, Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Patienten) und was geleistet wird zu gering.

- Gehalt kommt immer pünktlich
- Es gibt für gewisse Bereiche die Möglichkeit Physiotherapie zu nutzen
- BusinessBike
- Mitarbeiterrabatt in der Apotheke
- 13. Monatsgehalt wird monatlich ausgezahlt
- Gehaltszuschlag bei Tätigkeit im Reinraum
- Betriebliche Altersvorsorge
- Wochenend-/Notdienstzuschlag

Image

Die Mitarbeiter reden teilweise nicht so gut über die Firma. Viele sind überarbeitet und ausgelaugt. Als Dankeschön mal einen Obstkorb oder eine Runde Pizza für alle ist zwar nett - aber bezahlt eben keine Rechnungen. Die ABF hat noch viel zu tun um dem guten Image, das sie außerhalb der eigenen Wände genießt, auch innerhalb gerecht zu werden.

Karriere/Weiterbildung

Es wird nicht offen kommuniziert was getan/geleistet werden muss um beruflich aufsteigen zu können. Viel ist mit Glück verbunden. Weiterbildungen sind grundsätzlich möglich aber man muss aktiv danach fragen. Allerdings ist damit nicht automatisch mehr Verantwortung verbunden. Man tappt sehr im Dunkeln. Für Mitarbeiter die sich gerne weiterentwickeln möchten, bietet die ABF nicht viele Möglichkeiten.
Teilweise sind höhere Positionen fehlbesetzt.

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Arbeitgeber-Kommentar

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

zunächst möchten wir uns bei dir dafür bedanken, dass du dir die Zeit für diese ausführliche und konstruktive Bewertung genommen hast. Es freut uns, dass du dich bei der ABF wohlfühlst.
Du sprichst einige Punkte an, an denen wir bereits arbeiten: Unser Ziel ist es unsere Mitarbeiterbenefits und Work-Life-Balance Angebote stetig zu verbessern und freuen uns immer über Input von unseren Mitarbeitenden.

Zusätzliches Engagement unserer Mitarbeitenden bzw. Überstunden sind keine Selbstverständlichkeit, sondern wissen wir sehr zu schätzen. Es tut uns leid, wenn du dies anderes wahrgenommen hast. Wir werden dies in unseren weiteren Planungen und Gesprächen gemeinsam mit den Führungskräften entsprechend berücksichtigen.

Viele Grüße
Vera

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