Blick nach innen richten, um die Missstände mal zu sehen!
Arbeitsatmosphäre
Meine Kündigung erfolgt "out of the blue", also ohne Vorankündigung, für mich völlig überraschend. Gerade noch gefeiert und ein Präsent bekommen für Teil der Firma über einen bestimmten Zeitraum zu sein, am gleichen Tag nachmittags betriebsbedingte Kündigung erhalten, während die Nachfolge schon parat saß zum Übernehmen, vorher durch mich eingearbeitet, ohne dies zu wissen.
Ansonsten: Oft Angstatmosphäre. Kontrollsucht bei einigen Vorgesetzten. Arbeitsfreude hielt sich in Grenzen.
Kommunikation
Es gibt Inforunden am Montagmorgen und einmal im Monat ausführlichere Runden der gesamten Agentur (da ist dann 08:45 Uhr Pflichtanwesenheit statt 9 Uhr). Hat man gekündigt, wird man tw. nicht mehr zu Veranstaltungen eingeladen, z.B. bei der Zufriedenheitsstudie. Diese fiel wohl nicht gut aus, wurde eher unter den Teppich gekehrt.
Kollegenzusammenhalt
In den unteren Führungsebenen und Hierarchien (Praktis, Volos, Junioren) ist der Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft gut, leider nimmt Unehrlichkeit nach oben zu.
Work-Life-Balance
Da in meiner Position manches nicht in der normalen Arbeitszeit zu regeln ging oder Mehraufwand erforderte (Community Management, 2nd level support in einer anderen Zeitzone), arbeitete ich nach Absprache manchmal über die normalen Arbeitszeiten hinaus. Diese Mehrarbeit konnten laut meinem Vertrag generell nicht finanziell abgegolten werden und waren nur als Freizeit möglich. Umwandlung in Freizeit war aber oft harte Verhandlung, teilweise konnte ich diese nicht einfach abzubummeln aufgrund hoher Arbeitsbelastung. Urlaubsanträge wurden teilweise bei Mitarbeitenden bis zu 4 Wochen hinausgezögert. Um Homeoffice musste man auch kämpfen und es ewig vorher ankündigen.
Vorgesetztenverhalten
Motto: "Es gibt keine Überraschungen" - es gab aber auch kein Gespräch, sondern Nachfolger wurde kurzfristig vor die Nase gesetzt, man musste diesen noch einarbeiten, bevor die Kündigung kam.
Interessante Aufgaben
Starre Arbeitszeiten 9-18 Uhr obwohl Work-Life-Balance etc. gepriesen wird, untere Mitarbeiterebenen sind am längsten im Büro. Bei Wünschen, wie mehr mit Social Media zu arbeiten/sich fortzubilden, herrscht eher Krieg der klassischen PR mit dem Digitalteam.
Gleichberechtigung
Mutterschutz und Wiedereingliederung ist gegeben.
Umgang mit älteren Kollegen
45+ in PR ist generell selten
Arbeitsbedingungen
Großraumbüros, laute Mitarbeiter sind nervig, vor allem wenn sie selbst nicht mitbekommen, wie laut sie tippen oder telefonieren. Keine Klimaanlage.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Soziales Engagement vorhanden
Gehalt/Sozialleistungen
Benefits: MacBook als Arbeitsrechner, auch für zu Hause möglich
Gehalt variiert stark, reicht bei Volos aber für Hamburg nur zum Leben mit der Hand im Mund, während Chefetage sich jedes Jahr neue Firmenwagen gönnt.
Image
Nach außen wirkt die Firma dank guter PR top, innen sieht es anders aus und die Führung scheint nicht zu sehen, wie viele Mitarbeitende kündigen oder innerlich gekündigt haben. Wenn sie es sehen, tun sie leider nichts, um an der Situation etwas zu ändern. Reihenweise gehen die Mitarbeitenden oder werden ohne große Vorankündigung wie bei mir entlassen.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung ja, aber Freitag/Samstag - man muss sein Wochenende opfern und wird schief angesehen, wenn man sagt, an dem Wochenende könne man nicht, weil das schon anders verplant ist.