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AIDA 
Cruises
Bewertung

Traumdestinationen für umsonst: Arbeiten wo andere Urlaub machen

4,1
Empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei AIDAcruises in Rostock gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Konzept: Geld verdienen und Traumdestination für lau sehen, was das Mangement an Bord möglich macht (Tauchen auf den Malediven, Kajaken in Norwegen, Jet Ski fahren in Kolumbien)

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Undurchsichtiger italienischer Arbeitsvertrag und die Konsequenzen die nach dem Ausscheiden für mich resultieren

Verbesserungsvorschläge

Personalentwicklung;
Das Speakers Committee an Bord stärken

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitskultur an Bord habe ich als positiv empfunden. Die Kollegen sind fleißig und das Management versucht Entscheidungen so zu kommunizieren, dass die Mitarbeiter sie nachvollziehen und dann auch motiviert umsetzen können.
Wer an Bord kommt muss sich bewusst sein, dass eine 7 Tages Woche mit langen Arbeitstagen anstehen. Hat man das verinnerlicht und öffnet sich dem System, ist es die beste Schule fürs Leben! Nirgendwo anders lernt man so intensiv Disziplin, Akkuratheit, Freundlichkeit, Feiern und am nächsten Tag wieder Aufstehen.

Kommunikation

An die unteren Positionen werden nur Informationen weitergegeben, die für diese Kollegen relevant sind. Als ich zu diesen gehörte, habe ich in Gesprächen mit Kollegen, die Verantwortung trugen festgestellt, dass so eine starke Informationsungleichheit bestand.
Als ich später Verantwortung getragen habe, wurden mehr Informationen an mich kommuniziert. Aus dieser Sicht kann ich festhalten, dass es richtig ist, jedem nur das mitzuteilen, was für die Position relevant ist und was der Kollege überhaupt im Stande ist zu verarbeiten - ansonsten herrscht auf diesen Schiffen nämlich eine anstrengende Informationsflut!

Kollegenzusammenhalt

Die Crew war wie eine Familie und einige sind im "richtigen Leben" nach dem Schiff als Freunde geblieben.
Egal, was für Situationen entstehen, die multinationale Crew schafft durch ihren Zusammenhalt alles! Es gab für mich nichts schöneres als mit asiatischen, amerikanischen, italienischen Kollegen einen Gruß und ein kleines "How are you?" auszutauschen. Bist du nett und wertschätzend zu den Kollegen, geben sie es dir 1000x zurück.
Ich bin stolz zu sagen, dass die Kussmundflotte für einige Jahre mein Zuhause war.

Work-Life-Balance

7 Tage Woche = Normale Arbeit (10h) + Sicherheitspflichten.
Arbeitszeiten werden durch die Maritime Labour Convention auf ein Maximum festgelegt. Das Maximum darf auf keinen Fall überschritten werden. Guter Arbeitnehmerschutz an Bord!
Wer wirklich Work-Life-Balance möchte, also abends Feiern geht und tagsüber auch noch 2-3 Stunden der Pause an Land im Hafen verbringen möchte, der schläft weniger.
Work-Life-Balance möglich, kommt aber auf die eigene Disziplin und Effizienz an.

Vorgesetztenverhalten

Es gibt solche und solche. Das Gute ist, dass man recht schnell herausfinden kann, wie lange der Vorgesetzte mit dem es nicht klappt noch an Bord sein wird. Ab dann heißt es Tage zählen.
Schlechtes Management gibt es überall. Auf dem Schiff fällt es nur stärker auf, weil dein Arbeitsort auch dein Zuhause ist und du den unliebsamen Kollegen auch in deiner Freizeit begegnen wirst.
Stell dir vor, du würdest an Land arbeiten: Da hättest du die gleiche Nase so lange vor dir ehe du kündigst oder er/sie.
Überwiegend mehr coole Chefs gehabt als Doofe. Frauen an der Spitze habe ich als stutenbissig wahrgenommen. Ansonsten herrscht eine offizielle Feedbackkultur über das HR Department, die sich deinem wertschätzenden Feedback zur Führung auch annimmt.

Interessante Aufgaben

Neue Reise, neues Glück.
Oder wie es auf dem Traumschiff heißt : "Diese Reise haben wir wieder viele unvergessliche Momente erlebt".

Die Aufgaben bleiben die gleichen, nur hat jede Reise andere Gäste, andere Sondersituationen und manchmal wechselt man auch das Fahrtgebiet und hat wieder neue Häfen. Kein Tag war wie der andere!

Gleichberechtigung

Alle Kulturen und Geschlechter wurden an Bord gleich behandelt.
Darauf wird vom Schiffsmanagement wert gelegt, gehört nämlich auch zu den offiziellen Werten der Reederei.

Manchmal musste man als Frau deutlich machen, dass man kein weibliches Stück Fleisch sondern eine Kollegin ist, aber sobald das ausgeräumt war, war der Umgang wieder wertschätzend und respektvoll.

Umgang mit älteren Kollegen

Ich habe sie immer respektiert und ihre Arbeits- und Lebenserfahrung gewertschätzt. Oft auch wichtige Ratgeber, wenn man mal nicht weiterwusste.

Arbeitsbedingungen

Top: Uniform wird gestellt und gesäubert, IT technisch alles vorhanden

Hat man eine gute Idee für Gäste oder Crew, kann man alles innerhalb von 2-3 Tagen möglich machen. Wo ist das schon möglich?

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es ist ein Schiff. Auf dem Meer fahren aber noch viel mehr Schiffe (Container- und Handelsschiffe, Fähren), die im Vergleich zu den Kreuzfahrern so richtig die Luft verpesten.

An Bord der AIDA Schiffe wird viel für die Umwelt gemacht. Mülltrennung, Ersatz von Gegenständen durch nachhaltige Alternativen, Schulung aller Mitarbeiter beim Aufstieg aufs Schiff zu den Auswirkungen vom Umweltoffizier.

Sozialbewusstsein: Es gibt ein Speakers Committee, was sich für die Belange der Crew vor dem Schiffsmanagement einsetzen kann. Ich habe es oft nur als Spaßausschuss wahrgenommen. Die Kollegen, die sich dort engagieren tun dies in ihrer Freizeit. Hier könnte man die Situation verbessern, indem man dem Präsidenten 2 Stunden am Tag für die Arbeit im Speakers Committee einräumt.

Gehalt/Sozialleistungen

Für gelernte Kräfte sind die Gehälter gut, für studierte eher mau.
Attraktiv wird das Geld erst, wenn man in Deutschland alles aufgibt und somit keine Miete + Lebenshaltungskosten zu zahlen hat.

Sozialleistungen werden gezahlt, allerdings in Italien. Ist zwar noch EU, aber undurchsichtig. Bis heute habe ich nicht verstanden, wie ich an meine eingezahlte Rente der letzten Jahre kommen und ob ich noch eine Steuererklärung in Italien und in Deutschland abgeben darf. Da könnte die Reederei beim "offboarding" also beim Ausscheiden auch noch besser betreuen. Landseitig hatte ich das Gefühl nur eine Personalnummer von vielen zu sein.

Image

Die Reederei kennt jeder, mag jeder, gilt als bodenständig.

Karriere/Weiterbildung

Habe das Gefühl gehabt, dass Beförderungen subjektiv beurteilt werden.
Besonders sobald die Landseite aus Rostock involviert war, wurde er Prozess a) langsam, b) undurchsichtig und c) habe ich mich als augenscheinlich an Bord identifiziertes Talent als Bittsteller gefühlt.
An die Kollegen, die befördert wurden kann ich nur sagen: Glück gehabt und Gratulation!
Wer lange genug dabei ist und einen langen Atem hat, wird sich das goldene Land der Karriere auftun.

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