Interessante und spannende Projekte in der Technik, dafür kaum Rücksicht auf Mitarbeiter und schlechte Sozialleistungen
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Tolle Kollegen und interessante Projekte/Aufgaben
- Technische Ausstattung stark verbessert
- man erfährt eine steile Lernkurve wenn man dranbleibt
- man expandiert in weitere Branchen, um unabhängiger von Automotive zu werden
- Möglichkeit zum Home-Office (wird aber nicht gerne gesehen)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Verhalten gegenüber Mitarbeitern (Work-Life, Sozialleistungen, Druck)
- Kaum Möglichkeiten einer Karriere oder Weiterbildung
- Das (teils zurecht) schlechte Image
- Umgang mit der Corona-Situation seit März (Kurzarbeit, Hygienemaßnahmen)
Verbesserungsvorschläge
- Mehr Personal einstellen, um vorhandene Mitarbeiter zumindest von Überstunden zu entlasten
- Attraktiveres Gehalt oder zumindest ordentliche Sozialleistungen einführen
- Weiterbildungen ermöglichen und vorallem auch unterstützen
- Ausstattung in den Büros verbessern und ergonomisch dem Jahr 2020 anpassen
Arbeitsatmosphäre
Durch Großraumbüros schwierig die Konzentration aufrecht zu erhalten.
Kollegen teils bemerkbar sehr gestresst (ein paar auch cholerisch und beleidigend).
Schnelle Hilfe wird bei Nachfragen geboten, Lob oder Anerkennung eher seltener.
Kommunikation
Als Einsteiger erhält man Aufgaben ohne Kommentare übertragen und muss zunächst selbst sehen wo man bleibt - hier hilft aktives Nachhaken.
Wöchentliche Abteilungsmeetings werden nur alle paar Wochen durchgeführt.
Projektmeetings hingegen finden regelmäßig statt und sind gut aufgebaut, man erfährt alles über aktuelle Stände und finanzielle Zahlen.
Kollegenzusammenhalt
Bis auf ein paar wenige Ausnahmen top! Kollegen helfen und verbreiten oft auch gute Laune, es herrscht ein gutes Klima.
Während Mittagspause und auch nach der Arbeit wird oft etwas gemeinsam unternommen.
Work-Life-Balance
Hat sich seit Einführung der Gleitzeit zumindest bedingt gebessert.
Gerade durch Dienstreisen und notwendige Überstunden (da nicht genug Personal) wird eigentlich dauerhaft das Limit der 40-Stunden-Woche überschritten - teilweise muss sogar auf Dienstreisen falsch abgestochen werden.
Workaholics werden hier definitiv glücklich, wer aber Familie hat und unter der Woche mehr als zwei Abende daheim sein will, ist hier fehl am Platz.
Zusatz: 100+ Überstunden sind gerade bei erfahrenen Projektleitern der Standart.
Vorgesetztenverhalten
Die direkten Vorgesetzten sind erfahrene Mitarbeiter die einen relativ fairen Umgang haben.
Kurze Entscheidungswege und Vertrauen sind da, allerdings ist es auch schwierig mit diesen über persönliche Mitarbeiterdinge (Weiterbildung, Gehalt, etc.) sprechen zu können.
Der Druck von ganz oben hingegen ist lächerlich hart, hier sollte die GF sich eher mal an die eigene Nase fassen und im Bereich Personalaufstockung aktiv werden. (0 Sterne)
Interessante Aufgaben
Selbstständiges Arbeiten im Projekt mit dauerhafter Abwechslung, da kein Ablauf gleich bleibt.
Viele Dienstreisen zu Kunden, Lieferanten und eigenen Werken - man kommt viel rum und kann neue Kontakte knüpfen.
Arbeitsverteilung und -belastung wie oben erwähnt miserabel, da zu wenig Personal.
Gleichberechtigung
Ca. 70% Männer und 30% Frauen in Niedernberg, wobei keine Frau in einer führenden Position zu finden ist.
Neueinsteiger müssen Aufgaben übernehmen, auf die Erfahrene keine Lust haben.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere bzw. verdiente Mitarbeiter erhalten gute Wertschätzung, z.T. auch mit Sonderleistungen im Sinne Dienstwagen und ergonomischer Arbeitsplatz.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüros mit bis zu 10 Arbeitsplätzen, keine Trennwände, schlechte Lage an viel befahrener Straße - keine Klimaanlage und alte Schreibtische und Stühle (neue Ausstattung trotz Versprechen seit 2018 nicht umgesetzt)
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Keinen Beauftragten für diesen Bereich, in den Werken läuft eine Umsetzung an.
In Niedernberg gibt es kaum Umwelt - Reisen bis 1.000km werden (wenn möglich) in Fahrgemeinschaften mit Poolfahrzeugen gefahren, ab 1.000km Flugzeug.
Bus + Bahn wohl zu teuer, denn es wird nie genutzt, obwohl dort Arbeitszeit sinnvoll wäre.
Gehalt/Sozialleistungen
Leider unterste Schublade in der Automobilbranche - man wird bei Einstieg bis zur Schmerzgrenze runtergehandelt und erfährt dann erst, dass die vereinbarte Jahressumme in 13 Monatsgehälter aufgeteilt wird.
Wenig bis keine Gehaltserhöhung und wenn, dann nur minimale Steigerung trotz guter Leistungen.
Sozialleistungen gibt es nicht - abgesehen von kostenlosen Getränken im Büro keinerlei Zuschüsse für Mittagspausen (z.B. Kantine) oder Altersvorsorgen (nur bei aktivem Drängen in der Personalabteilung).
Durch Bitten und Betteln bei der GF kann man vielleicht einen Dienstwagen rausschlagen.
Im März die Ankündigung für ein bezuschusstes Fahrradleasing, seitdem nichts mehr gehört.
Image
Bis jetzt noch keinen ehemaligen Mitarbeiter kennengelernt, der AIS weiterempfehlen würde - schade!
Auch aktuelle Mitarbeiter sind nur selten begeistert von ihrem Arbeitgeber.
In der Branche an sich sehr bekannt, zur Zeit leidet dort das Image aber auch.
Karriere/Weiterbildung
Durch flache Hierarchien ist es schwer, großartig aufzusteigen.
Weiterbildung existiert eigentlich nicht, nur kostenlose Seminare werden ab und zu per Mail rumgeschickt und man muss sich selbst darum kümmern.
Ein Bachelor ist das Maß aller Dinge - trotz Bitten bei Einstellung für eine Unterstützung in einem Master-Studium wurde hier nur lässig abgewunken und man wird versetzt.
Ab 2021 gibt es ein neues Personalprogramm mit den Nachfolgern des CEO, vielleicht gibt es hier Potenzial für Verbesserung.