Fehlende Fach- und Führungskompetenzen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Personalkauf, Dienstfahrzeug (allerdings mit Kilometerbegrenzung), Kollegenzusammenhalt, Teamevents
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich persönliche musste sehr schlechte Erfahrungen mit der Firma Berner machen. Ich weiß aber auch durch den Austausch mit anderen ADM aus anderen Gebieten, dass es anders geht. Es steht und fällt meistens mit dem GVL. Auch das mein Vorgesetzter nach einen Monatsgespräch mich mit seinem PKW verfolgt hat, weil er anscheinend geglaubt hat ich liege den ganzen Tag in der Sonne, war für mich ein großer Vertrauensbruch. Neben den ganzen täglichen Kontrollanrufen und der folgenden Aussage nach einer mehrwöchigen Krankschreibung: „Du hast dich in den letzten Wochen genug erholt“ habe ich meine Konsequenzen gezogen. Ich finde die Aussage und das Verhalten von meinem Vorgesetzten zeugt nicht gerade von einer großen Professionalität. Auch die Aussage, dass mein Kunde ein paar mal zum roten Mitbewerber fahren soll, solange wir nicht liefern können finde ich nicht akzeptabel. Mein Rat an zukünftige Bewerber ist es kritische Fragen im Vorstellungsgespräch zu stellen und seinen zukünftigen Vorgesetzten genau unter die Lupe zu nehmen. Meine Bewertung wäre durch einen anderen GVL wahrscheinlich besser ausgefallen.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Führungskräfte von Innen oder Führungskräfte mit ausreichend Fach- und Führungskompetenzen, Optimierung der internen Kommunikation z.B. bei Produktausläufern, allgemeine Veränderungen etc., keine oder höhere Kilometerbegrenzung für das Firmenfahrzeug
Arbeitsatmosphäre
Im Außendienst ist man auf sich alleine gestellt. Mehrfach am Tag ruft der GVL bei einem an und fragt wie viel Umsatz man schon gemacht habe und wie viele Neukunden gewonnen wurden. Bei Mitfahrten vom GVL will der einen zeigen wie es richtig geht, oft ist es dann nur noch schlimmer, da dieser keine Produktkenntnisse besitzt. Oft sind die Mitfahrten auch unnötig, da der GVL nur im Auto sitzen bleibt und dann das Fenster von PKW herunter lässt und von dort die Gespräche mithört. Täglich wird die Schraube enger gedreht. Dieses wird sogar offen vom GVL kommuniziert. Entspanntes arbeiten ist daher nicht möglich. Mit netten Kunden hat man hin und wieder einen Lichtblick. Am Ende ist man nur frustriert und die Arbeit macht keinen Spaß. Die Einstellung ist im Vertrieb bei der täglichen Arbeit nicht gerade förderlich.
Kommunikation
Nur die Kommunikation zwischen den direkten Kolleginnen und Kollegen stimmt. Werden Produkte durch neue ersetzt oder komplett aus dem Programm genommen teilt der Kunde einen diese Änderung mit. Das ist oft eine Katastrophe und spiegelt keine Professionalität wieder. Schulungen werden zwar angeboten, sind aber nicht auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten. Der GVL kann keine Produktschulungen und Verkaufsschulungen durchführen, da er nur theoretisch weiß wie es läuft.
Kollegenzusammenhalt
Egal ob jung oder alt. Man unterstützt sich gegenseitig wenn Hilfe benötigt wird. Auch die Zusammenarbeit mit dem ICC und OCC lief sehr gut. Zwar lief nicht immer alles glatt, aber es arbeiten ja Menschen und keine Maschinen bei Berner.
Work-Life-Balance
40 Stunden beträgt die wöchentliche Regelarbeitszeit. Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten. Durch die ganzen Excel-Listen die man für den Vorgesetzten führen muss und die Nachbearbeitung zu Hause für Angebote etc. kommt man gut und gerne auf über 50 Wochenstunden. Ist man um kurz nach vier schon zu Hause muss man sich vorm GVL erklären, warum man schon zu Hause sei. Dann hört man sowas wie: „Im Vertrieb ist es üblich mehr zu arbeiten“. Dieses lohnt sich allerdings nur in gewissem Maße, da die Provision gedeckelt ist. Erwartet wird schon 50 Stunden mit dem Auto unterwegs zu sein. Allerdings hat man auch hin und wieder Freiheiten die man nutzen kann z.B. private Termine während der Arbeitszeit, bei gutem Wetter mal mit dem Laptop in die Sonne setzen etc. .
Vorgesetztenverhalten
Mein GVL war über die gesamte Zeit ein Totalausfall. Die Firmenwerte hat er sich immer so hingebogen wie es Ihm gepasst hat.
Hier ein paar Beispiele:
b.real - > Fehler auch mal zugeben. Bei einer größeren Falschberechnung beim Kunden wollte er dem Kunden erst keine Gutschrift erstellen und statt dessen so tun als ob wir ab jetzt bessere Preise haben, da unser Einkauf bessere Konditionen mit unseren Lieferanten verhandelt hat.
2. b.responsible -> Verantwortung zeigen heißt auch Kundenwünsche zu akzeptieren. Nachdem ein potenzieller Kunde mir und meinem GVL uns nach einem persönlichen Besuch ein Hausverbot erteilt hat, da wir ohne Termin zur den hohen Coronainzidenzen bei Ihm vor der Tür waren, kam nur von meinen GVL die Aussage: „ich solle im Januar nochmal ohne Termin hinfahren, bis dahin haben sie mein Gesicht wieder vergessen.“ (Wäre nach meiner Meinung Hausfriedensbruch)
3. b.hungry-> Wurde vom GVL sehr ernst genommen, denn er hat den Hals nie genug vollbekommen. Es gab immer einen Grund zu meckern. Stimme der Umsatz, war es nicht genug Wertbeitrag. Passte der Wertbeitrag und der Umsatz, waren es Ihm zu wenig Neukunden. Lob und Anerkennung gab es selten.
Interessante Aufgaben
Im Arbeitsalltag sind kaum interessante Aufgaben vorhanden. Klinkenputzen steht an der Tagesordnung. Dabei zählt oft das Motto „Masse statt Klasse“. Mindestens 10 persönliche Kontakte am Tag.
Umgang mit älteren Kollegen
Genaue Angaben kann ich hierzu leider nicht machen, da ich nicht so viele alte Hasen kennengelernt habe. Dennoch habe ich das Gefühl, dass man nur eine Nummer ist und sobald man nicht ins Konzept passt ausgetauscht wird. Vom Unternehmensgeist der blauen Familie habe ich zumindest nichts gespürt. Viele ältere Kollegen gibt es ja ohnehin im Außendienst nicht mehr, da die meisten nach „spätestens 1-2 Jahren“ die Segel streichen. War zumindest in meinem Gebiet so der Fall.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind an sich in Ordnung. Allerdings wird wenig auf eine ergonomische Arbeitsausstattung z.B. im PKW geachtet. Dieses kann zu gesundheitlichen Rückenproblemen führen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sponsoring und soziale Projekte.
Gehalt/Sozialleistungen
Bei einer 40 Stunden Woche ist das Gehalt in Ordnung. Wenn man dieses allerdings mit den tatsächlichen Arbeitsstunden bzw. dem vergleicht was geleistet wird, ist dieses zu niedrig.
Image
Das Image hat in den vergangenen Jahren leider sehr gelitten. Die nicht vorhandene Bekanntheit im Baubereich in meinem Gebiet machte die tägliche Arbeit schwierig. Die langen Lieferzeiten wertet das Image zusätzlich bei den Kunden ab. Manchmal kommt das Gefühl rüber, dass sich die Firma selber von Innen vernichten möchte.
Karriere/Weiterbildung
Nicht genügend Weiterbildungsmöglichkeiten für den Außendienst vorhanden. Soll sich aber wohl zukünftig ändern z.B. mehr Führungskräfte von Innen. Ob es tatsächlich umgesetzt wird bleibt abzuwarten, wäre aber für die verbliebenen ADM wünschenswert.