Katastrophale Erfahrung als Doktorandin - Karriererückschritt an dieser Uni
Gut am Arbeitgeber finde ich
Große Volluniversität mit guter Ausstattung und Weiterbildungsangeboten. Allgemein kollegiales Umfeld und zahlreiche abteilungsübergreifende Veranstaltungen die den Wissensaustausch fördern.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Strukturen und die bisherige Besetzung der Leitungsebene fördern Amtsmissbrauch (einige Führungskräfte haben uniweit einen sehr schlechtem Ruf).
Promovierende sind aufgrund des engen Arbeitsverhältnisses immer und an jeder Uni von dem Erstbetreuer abhänig. An der Uni Freiburg sollen durch Doktorandenvertretung, Betreuungsvereinbarungen, Graduiertenschulen, Leitbild guter wissenschaftlicher Praxis inkl. Beschwerdemanagement diese Abhänigkeiten abgefedert werden. Jedoch wird dies nicht gelebt und die Verantwortlichen handeln teilweise (wenn sie handeln) entgegengesetzt dieser Maßnahmen. Anstatt entsprechend der eigens etablierten Prozesse aufzuklären wird gemauschelt und unter den Teppich gekehrt sodass auch unerfahrene Teamleitungen machen können was sie wollen.
Verbesserungsvorschläge
Weniger Ressourcen ins Marketing stecken und Image in der Praxis umsetzten. Leitungsebene sollte zu Leitildern und Prozessen stehen anstatt Probleme unter der Teppich zu kehren. Seilschaften und Gemauschel vergraulen die Mitarbeiter. Aus meinem Umfeld überlegen und planen deswegen einige bereits promovierte Wissenschaftler den Wechsel an andere Institutionen.
Arbeitsatmosphäre
Kollegen und Arbeitsausstattung top!
Unerfahrene Teamleitung betreut und kommuniziert katastrophal bishin zu offenen Anfeindungen. Belastet gesamtes Team.
Im Kollegenumfeld ist die Arbeitsatmosphäre je nach Team sehr unterschiedlich und stark von der jeweiligen Teamkultur abhängig.
Kommunikation
In großen Verwaltungen übliche träge und hierarchische Kommunikationsstrukturen.
Leitungsebene sehr intransparent. Beschwerden über gravierende Verletzungen des Arbeitsrechts werden ignoriert und ausgesessen.
Kollegenzusammenhalt
Unkomplizierte Hilfe unter Kollegen / Doktoranden auch über Abteilungen hinweg üblich. Sehr gute Gemeinschaft auch durch gemeinsame Veranstaltungen.
Work-Life-Balance
Als Doktorand_in muss man selbst schauen wie man sich organisiert
Vorgesetztenverhalten
Führungsfehler werden auf Mitarbeiter abgeschoben, Erfolge als eigene präsentiert. Grenzen zwischen beruflich und privat werden regelmäßig übertreten. Leitungsebene tolleriert Übertretungen und schaut weg.
Interessante Aufgaben
Abhängig vom Forschungsbereich, viele Gestaltungsmöglichkeiten bishin zu starken Einschränkungen. Promovierende mit Stipendium simd freier.
Gleichberechtigung
Sehr gute Angebote für Karriereförderung von Frauen. Wiedereinsteiger sind ungern gesehen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden geschätzt, da sie sich in dem Verwaltungschaos auskennen. Unbefristete Verträge sind selten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Leitbild, Personalentwicklungskonzept und Promotionsvereinbarungen sind detailiert ausformuliert, existieren aber nur auf den Papier. In der Praxis können Vorgesetzte (auch von Kollegen) Druck ausüben und willkürlich handeln. Promovierende werden universitätsweit regelmäßig (ca. 1-2 Fälle pro Monat unter den Promovierenden bekannt) auf teilweise rücksichtslose Art gegangen. Doktoranden- und Personalvertretung werden von der Leitung ignoriert und sind im Zweifelsfall machtlos. Umweltmaßnahmen werden nach Außen stark beworben, sind innerhalb der Universität jedoch kaum wahrnehmbar.
Image
Exzellentes und aufwendiges Marketing nach außen, schneidet in verschiedenen Rankings gut ab.
Gelebte Praxis sehr anderns und teils gegensätzlich zum beworbenen Selbstimage. Image der Uni bei Kollegen an anderen Universitäten gut bis schlecht.
Karriere/Weiterbildung
Interne teils relevante Weiterbildungsangebote, jedoch kaum Aufstiegschancen oder Jobsicherheit durch Kettenverträge. Starke Abhänigkeit von Vorgesetzten kann die Karriere antreiben oder zerstören.